Bezirk Spandau

Text: A. K. / Letzte Aktualisierung: 03.08.2023

Bezirk Spandau
Das Wahrzeichen vom Bezirk Spandau: Die Zitadelle Spandau. Foto: © pure-life-pictures - stock.adobe.com

Der Stadtbezirk Spandau befindet sich am westlichen Stadtrand Berlins und grenzt an den Landkreis Havelland. Der Bezirk hat eine lange und sehr interessante Geschichte. Noch heute sind historische Bauwerke in Spandau zu sehen, die die Geschichte des Bezirks erzählen.

Der Stadtbezirk Spandau: stolze Havel- und Zitadellenstadt

Der westlichste Bezirk Berlins besticht, ähnlich wie das nördlich angrenzende Reinickendorf, in erster Linie durch seinen hohen Anteil an Grün- und Wasserflächen. An Havel und Spree gelegen, gehört Spandau zum reizvollen Havelland. An vielen Stellen des Bezirks könnte man schon beinahe vergessen, dass man sich in der Großstadt befindet. Zum Beispiel in Gatow, wo immer noch bäuerliche Landwirtschaft betrieben wird und die Berliner mit Hofverkauf und Selbsternte locken. Oder in Kladow, wo neben großen Dampfern auch Kanuten und Ruderer am Steg andocken.

Sehenswürdigkeiten in Spandau

Spree und Havel machen jedoch nicht nur den hohen Naherholungsfaktor Spandaus aus, sondern sind auch Grund dafür, dass sich hier ein bedeutender Wirtschaftsstandort entwickeln konnte. Denn genau hier, an strategisch günstiger Stelle, am Zusammenfluss von Havel und Spree, entstand im 8. Jahrhundert aus einer unbefestigten Siedlung eine Burganlage. Die Spandauer Zitadelle, das heutige Wahrzeichen des Bezirks, wurde hingegen erst 1594 fertiggestellt. Sie gilt als eine der bedeutendsten und besterhaltenen Festungen Europas und dient heute als beliebte Location für hochkarätige Kunstausstellungen und große Open-Air-Konzerte. Während des Dreißigjährigen Kriegs erhielt die Festungsstadt schließlich ihre Stadtmauer, deren Überreste heute noch zu besichtigen sind. Der Status Spandaus als Militärstadt wurde noch verstärkt, als auf Befehl von König Wilhelm I. im 18. Jahrhundert eine Gewehrfabrik errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert wurde die Rüstungsindustrie weiterhin massiv ausgebaut. Während des 1. Weltkriegs schließlich entwickelte sich Spandau zu einem der wichtigsten Rüstungszentren des Dritten Reichs.

Wichtige Einkaufsmöglichkeiten in Spandau

Im Stadtbezirk Spandau gibt es viele gute Einkaufsmöglichkeiten! Neben Supermärkten und Discountern locken auch große Einkaufscentren, Möbelhäuser und viele Fachgeschäfte. Einige wichtige Einkaufsmöglichkeiten möchten wir Ihnen hier vorstellen:

Die historische Altstadt Spandau

Die Nachkriegszeit veränderte das Gesicht Spandaus entscheidend. Die historische Altstadt zwar, die mittlerweile fast vollständig zur Fußgängerzone umgewandelt worden ist und mit ihren vielen Cafés, Restaurants, Fachwerkhäusern und der Nikolai-Kirche ein schönes, geschlossenes und harmonisches Zentrum abgibt, blieb erhalten. Eine Führung durch die Altstadt ist in jedem Fall lohnenswert. Ausgangspunkt dafür ist das aufwändig restaurierte Gotische Haus, das zu den bedeutendsten bauhistorischen Denkmälern im gesamten Berliner Raum zählt. Hier ist heute auch die Touristeninformation untergebracht. Beliebter Anlass für viele Berliner, die Spandauer Altstadt zu besuchen, ist der alljährliche Weihnachtsmarkt, der sicherlich einer der schönsten in der Hauptstadt ist. Jenseits des homogenen Altstadtgefüges jedoch blieb auch Spandau nicht vom der Moderne verschont. So führte der Bauboom der 50er und 60er Jahre dazu, dass sich an dem boomenden Wirtschaftsstandort riesige Wohnsiedlungen wie die Siemensstadt dazugesellten.

Die Ortsteile und Kieze vom Bezirk Spandau:

Die Spandauer

Wie auch immer: Ein stolzes Völkchen sind die Spandauer in jedem Fall geblieben. Dass Spandau als ehemals kommunal selbstständige Festungsstadt seit 1920 zu Berlin gehört, missfällt vielen Alteingesessenen. Sich mit der Metropole zu identifizieren, gelingt nur schwer. Spandau rivalisierte schon immer gerne mit Berlin. Das zeigt sich besonders plakativ am so genannten Knüppelkrieg zwischen den beiden Städten. Dieser "Krieg" fand im August 1567 statt und war ursprünglich von dem brandenburgischen Kurfürst Joachim II. Hektor als Volksbelustigung initiiert worden. Als Waffen waren nur kurze Knüppel zugelassen, daher der Name "Knüppelkrieg". Auch wenn der Ausgang des dreitägigen Manövers, einer Wasserschlacht auf der Havel und anschließender Auseinandersetzung auf dem Land, von vorneherein festgelegt war - die Berliner sollten gewinnen - entwickelten die Spandauer nach dem spielerischen Beginn der Schlacht so viel Ehrgeiz, dass sie sich mit der vorbestimmten Niederlage nicht abfinden wollten. Sie lockten die Berliner in einen Hinterhalt und schlugen sie dort mit ihren Knüppeln nieder - sehr zum Erzürnen des Kurfürsten, der daraufhin den Spandauer Bürgermeister Bartholomäus Bier für einige Monate einsperren ließ.

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