Perleberg, einst als bedeutender Handelspunkt in den Hansebund aufgestiegen, florierte im frühen Mittelalter als politisches
Die Rolandstatue in Perleberg
Foto: Natalie Prinz
und wirtschaftliches Zentrum der gesamten Prignitz. Auch wenn die heutige Kreisstadt im Zentrum der Westprignitz mit dem Tempo der Industrialisierung nicht Schritt halten konnte, ist sie ihres Beinamens, "Perle der Prignitz", immer noch würdig. Ihn verdiente sich das über 800 Jahre alte Perleberg, malerisch auf einer von zwei Flussarmen der Stepenitz umschlungenen Insel gelegen, durch seinen reichen Bestand an altehrwürdiger Stadtstruktur.
Ein markanter Startpunkt für einen Streifzug durch Perlebergs Altstadtkern ist die Rolandsfigur, das Wahrzeichen und Schutzpatron der Stadt Perleberg an der östlichen Seite des von alten Bürgerhäusern und schmucken Giebelhäusern umstandenen Marktplatzes. Die 5,5 Meter hohe, aus Sandstein gefertigte und auf einem reliefgeschmückten Sockel thronende Figur hält, seit ihrer Erbauung im Jahr 1546, in der rechten Hand ein Schwert und in der linken einen Schild, welcher den stilisierten Märkischen Adler abbildet. Direkt gegenüber erhebt sich majestätisch das neogotische Rathaus mit nadelspitzem Turm und mittelalterlicher Gerichtslaube.
Hinter dem Rathaus ragt ein mächtiger Sakralbau in den Himmel: Die St. Jacobi-Kirche prägt die mittelalterliche Stadtarchitektur. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder umgebaut. Als 1539 in Perleberg die Reformation eingeführt wurde, beseitigte man allerdings die alte Ausschmückung des Gotteshauses. Nur wenige mittelalterliche Schätze der Kirche sind bis heute erhalten, so beispielsweise der fünfarmige Bronzeleuchter von 1475 sowie Teile des Chorgestühls mit schönen Schnitzereien.