Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg

Text: A. K. / Letzte Aktualisierung: 13.07.2023

Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe in Brandenburg - Symbolbild: © Tkni

UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe: Stille, Weite, Unberührtheit

Über fünf Bundesländer erstreckt sich das UNESCO-geschützte Wasserparadies entlang Deutschlands drittgrößtem Strom, der Elbe, mit seinen vielen natürlichen Überflutungsbereichen, Sandufern und Binnendünen. Das insgesamt 3430 km² große Biosphärenreservat umfasst neben Teilen Brandenburgs Flächen in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt.

Naturtourismus und mehr ...

Der brandenburgische Teil des Reservats liegt im äußersten Nordwesten des Bundeslandes, der Prignitz. Zu diesem Gebiet gehören unter anderem die Lenzer Wische, an deren Überschwemmungen noch heute die Siedlungshügel historischer Bauernhäuser erinnern, und die Naturerlebnisroute über den Elbdeich. Wer in hierher reist, sucht in erster Linie eines: Stille, Weite, Unberührtheit - der Anblick ist Balsam für die Seele!

Vor allem aufgrund der Lage im ehemaligen Todesstreifen zwischen Brandenburg und dem westdeutschen Niedersachsen ist die Elbtalaue auch heute noch ein von menschlichen Einflüssen weitestgehend unberührtes Fleckchen Erde. So ist es kaum verwunderlich, dass in dem riesigen Feuchtgebiet viele Tierarten leben, die sonst nur noch sehr selten anzutreffen sind, wie etwa Biber, Seeadler, Kraniche, Uferschnepfen, Moorfröschen, Nachtigallen, Beutelmeisen und wilde Gänse. In der heißen Jahreszeit kann man die Weißstörche über den Fluss kreisen sehen oder beim Brüten auf den Dächern in den vielen kleinen pittoresken Dörfern beobachten. Den Rekord in Sachen Storchenpräsenz stellt übrigens Rühstädt auf. Mit jährlich etwa 30 Brutpaaren kann es sich als das storchenreichste Dorf Deutschlands rühmen. Doch nicht nur Meister Adebar fühlt sich an den Gestaden der Elbe so richtig wohl. Im Frühling aber auch im Herbst tummeln sich hier riesige Schwärme von Zugvögeln. Vor allem deshalb steht das Feuchtgebiet der Flusslandschaft unter UNESCO-Schutz: für Zugvögel dient es quasi als "Trittstein" im Vogelzug
zwischen Sibirien und den Tropen.

Wer sich intensiver mit Natur und Kultur des Biosphärenreservates auseinandersetzen will, kann sich auf der Burg Lenzen über vier Etagen über Lebensräume, Auenökologie, und Hochwasserschutz informieren. Die Ausstellung "Mensch und Strom" gibt umfassend Auskunft über die faszinierende Natur- und Kulturgeschichte an der Elbe und das bereits Jahrtausende währende Wechselspiel von Ablagerung, Ausspülung, Asutrocknung, Wiedernässung und neuen Ablagerungen, woraus ein reiches Mosaik aus Mulden, Senken, Flutrinnen und Binnendünen entstanden ist. Highlight auf Burg Lenzen ist übrigens der Blick von Burgturm und ein virtueller Flug auf dem Reiher.

Wandern im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Wer das ganze live und aus nächster Nähe erleben will, schwingt sich am besten aufs Rad. Ein Tipp für Radl-Fans: Lassen Sie sich im Besucherzentrum der Burg Lenzen mit einem GPS-Gerät ausstatten, das Sie entlang der "Biber-Burgen-Tour" führt. Die etwa 40 Kilometer lange Bike-Tour geht durchs Dreiländereck, vorbei an 32 Stationen, an denen das GPS Informationen zu Natur, Kultur und Geschichte in Bild und Ton anbietet.
Aber auch zum Reiten und Wandern gibt es ein großes Angebot an reizvollen, meist auch gut ausgeschilderten Touren. Last but not least kann man mit dem Boot über die Elbe bis zur Nordsee gelangen - doch dafür sollte man länger als nur ein kurzes Wochenende Zeit einplanen.
Alle Angaben ohne Gewähr!

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