Der Club der polnischen Versager
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beginnt er mit einem aufsteigenden Rachenton wie ihn etwa ein Wisent in der Bialowiezer Heide in den Morgennebel stößt. Gleich einer rhythmisch punktierten Mazurka fließen nun die beiden o und das i dem e entgegen; dieses brandet zischend an das c und k, um schließlich derart melodisch erneut ins i zu wechseln - als hätte die Katowicer Jazz-Sängerin Lora Szafran die Vokalisation mit ihrer wunderbaren Stimme zwischen Jungmädchentimbre und Amazonengestus so tief fühlend gesungen, wie sie es beim Adaptieren des f-moll-Klavierkonzertes von Frederic Chopin tut. Die Musikalität dieses Straßennamens hielt die Berliner nie davon ab, den auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof begrabenen Maler und Zeichner Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726-1801) "Schodewiggi" zu nennen. Niemand hat Zweifel: Der Mann aus Danzig war ein Könner, schuf über 2000 Radierungen; berühmt sind die Illustrationen zu Lessings, Goethes und Schillers Erstausgaben. Vier Jahre lang leitete er die Akademie der Bildenden Künste in Berlin.