Komische Oper in Berlin

Text: JJ (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 11.10.2022

Opernglas für den Besuch in der Komischen Oper Berlin
Komische Oper Berlin: Modernes Musiktheater - Symbolbild: © goldpix - stock.adobe. com

Die Komische Oper ist das kleinste der Berliner Opernhäuser. Das Gebäude wurde bereits 1892 erbaut, aber erst seit 1947 als Opernhaus genutzt.

Die Komische Oper in Berlin: Kleines Haus - großes Musiktheater

Als kleinste und jüngste der drei Berliner Staatsopern vertritt die Komische Oper seit jeher ihr ganz eigenes Konzept, das wichtige Impulse für das zeitgenössische Verständnis der Kunstform Oper setzte: Hier wird modernes Musiktheater gemacht, in dem sich schauspielerischer Anspruch und musikalische Leistung zu gleichen Teilen verbinden.

Die wichtigsten Infos für Ihren Besuch auf einen Blick

Adresse:
Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55-57
10117 Berlin Mitte
Tel: 030/ 47 99 74 00
Anfahrt:
S-Bahn: S1, S2, S25, S26 bis Brandenburger Tor
U-Bahn: U5 bis Brandenburger Tor
Bus: 147 bis S+U Brandenburger Tor / Glinkastr.
Öffnungszeiten:
Opernkasse:
Mo - Sa: 11:00 Uhr - 19:00 Uhr
So, Feiertags geschlossen

Abendkasse:
1 Stunde vor Vorstellungsbeginn
Theaterkassen in Berlin
Opernfrühstück:
Bei Einführungsmatineen kann man sich ab 10 Uhr im Foyer zum Sonntagsbrunch treffen.

Geschichte der Komischen Oper

Geprägt wurde das künstlerische Profil der Komischen Oper durch ihren Gründer, den österreichischen Schauspieler und Theaterregisseur Walter Felsenstein. Kurz nach Ende des 2. Weltkriegs machte dieser mit einer Inszenierung von Offenbachs "Pariser Leben" die sowjetische Militäradministration auf sich aufmerksam und erhielt den Auftrag, ein Haus in der Tradition der "opéra comique" zu gründen. Es handelt sich dabei um ein bürgerliches Gegenkonzept zum Opernverständnis des französischen Adels, bei dem größerer Wert auf schauspielerische Leistung gelegt wird. Statt durch Rezitative entwickelt sich die Handlung in gesprochenen Dialogen. Felsenstein eröffnete das Haus 1947 kurz vor Weihnachten mit der Operette "Die Fledermaus".

Seitdem logiert die Komische Oper Berlin im ehemaligen Metropol-Theater. Der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Bau, in dem zunächst vor allem Revuen stattfanden, später dann Operetten aufgeführt wurden, war im 2. Weltkrieg durch Bomben stark beschädigt worden - nur der Zuschauerraum blieb weitgehend erhalten. Kurz nach Kriegsende begann der Wiederaufbau; 20 Jahre später wurden die Fassade neu gestaltet, das Haus modernisiert und ein neues Funktionsgebäude errichtet. So erscheint die Komische Oper heute äußerlich im 60er-Jahre-Design, innerlich aber nach wie vor verschnörkelt. Das Haus hat insgesamt 1270 Sitzplätze zu bieten.

Nicht nur das Konzept war neu - zur Eröffnung der Komischen Oper wurden auch ein ganz neues Ensemble und ein eigenes Orchester aufgebaut. Als Intendant Felsenstein nach dem Mauerbau aufgefordert wurde, seine West-Berliner Künstler zu entlassen, weigerte er sich und drohte an, die DDR dann ebenfalls zu verlassen. Felsensteins Nachfolger führten nach seinem Tod im Jahr 1975 die Tradition in seinem Sinne fort. Und das mit Erfolg: Zu ihrem hundertjährigen Bestehen 2007 wurde die Komische Oper, gemeinsam mit dem Opernhaus Bremen, in einer Kritikerumfrage der "Opernwelt" zum Opernhaus des Jahres gewählt.

Welche Stücke werden in der Komischen Oper aufgeführt?

Noch heute werden alle Werke, von Händel bis zu zeitgenössischen Stücken, ausschließlich in deutscher Sprache aufgeführt. Auch dieses Streben nach Verständlichkeit geht auf Walter Felsenstein zurück, der mit seinen Vorstellungen der Komischen Oper Berlin ihr unverwechselbares Gesicht gegeben hat. Zu sehen sind u.a. Die Rache der Fledermaus von Johann Strauss, Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart und Der Zigeunerbaron von Johann Strauss.

Führungen durch die Komische Oper

Wer gerne mal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte, kann einer der Führungen durch die Komische Oper teilnehmen:

  • Hausführung
    Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte des Hauses und den täglichen Opernbetrieb. Die Tour führt durch den Opernsaal bis hinter die Bühne. Die Führung ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
    Dauer der Führung: 75 Minuten
    Tickets: 9€, ermäßigt 6€
  • Spezial Führungen
    Bei den Spezial Führungen erfahren Sie alles rund um die Arbeit der Bühnenbildner, Kostümbildner, das Orchester und andere wichtige Bereiche. Entdecken Sie den Kostümfundus und die Requisiten im Keller. Die Führung ist für Kinder ab 8 Jahren geeignet.
    Dauer 90 Minuten
    Tickets: 14€, ermäißgt 8€
  • Individuelle Führungen
    Mit einer geschlossen Gruppe werden Sie durch das Haus geführt, erfahren alles über dessen Geschichte, werfen einen Blick hinter die Kulissen und stehen auf der Bühne des Opernhauses.
    Dauer 75 Minuten
    Tickets: 9€, ermäßigt 6€
  • Inklusiv Führungen
    Auch hier erfahren Sie Wissenswertes über die Geschichte des Hauses und den Ablauf einer Opernaufführung. Gemeinsam stehen Sie auf der Bühne und können zum Abschluss Kostüme der aktuellen Produktion ertasten. Die Führung ist nicht nur für Blinde geeignet. Dauer 90 Minuten
    Tickets 13€, ermäßigt 8€
Und nach der Führung können Sie sich von den Mitarbeitern auch gerne beraten lassen welche Oper zu Ihnen passt und sich gleich Karten bestellen.
Besuchen die auch mal das Deutsche Theater Berlin in der Schumannstraße!

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