Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin

Text: R. H. (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Parkfriedhof Lichterfelde
Wissenswertes über den Parkfriedhof Lichterfelde - Symbolbild: © Pictures4you - stock.adobe. com

Der Parkfriedhof Lichterfelde wurde 1908 - 1911 angelegt, 1926/27 und 1938 umgestaltet. Da dieser Friedhof sehr gepflegt wurde entwickelte er sich im Laufe der Zeit zu einem Prominentenfriedhof.

Der Parkfriedhof in Berlin Lichterfelde

"Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht", war einer der großen Hits von Drafi Deutscher. Der gebürtige Berliner (1946-2006) fand seine letzte Ruhe auf dem Parkfriedhof Lichterfelde. Wenig bekannt ist dieser schöne Friedhof im Süden Berlins, dabei hat der Parkfriedhof Lichterfelde doch so viel zu bieten! Gepflegte Anlagen und viele interessante Grabmäler laden zu langen Spaziergängen ein. Man könnte fast denken, man sei in einem Wald! Dadurch wurde er bald zu einem der schönsten und beliebtesten Friedhöfe Berlins; ein Ort, wo auch viele Prominente ihre letzte Ruhe fanden.

Wichtige Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Parkfriedhof Lichterfelde
Thuner Platz 2
12205 Berlin
Tel: 030/ 90 29 95 435

Anfahrt:
S-Bahn: S25, S26 bis Osdorfer Straße
Bus: 112, 188 bis Luzerner Str.

Öffnungszeiten des Parkfriedhof Lichterfelde:
Montag - Sonntag:
08:00 Uhr - 20:00 Uhr

Besonderheiten:

  • Friedhofskapelle
  • Brunnentempel
  • Talwiese

Geschichte des Parkfriedhof Lichterfelde

Der Parkfriedhof Lichterfelde wurde 1908 bis 1911 vom Gartenarchitekten Friedrich Bauer angelegt. Die Friedhofskapelle wurde nach Plänen von Ernst Petersen 1910 errichtet. Sobald man den Parkfriedhof Friedhof betreten hat, fällt einem sofort eine der Sehenswürdigkeiten, der Brunnentempel, auf.

Prominentenfriedhof Lichterfelde

Drafi Deutscher ist nicht der einzige Prominente, der auf dem Parkfriedhof Lichterfelde liegt. Auch der Architekt Gustav Lilienthal (1849-1933) fand hier seine letzte Ruhe. Gustav Lilienthal war der Bruder des großen Flugpioniers Otto Lilienthal. Er entwarf viele Villen in Lichterfelde, die oft wie Miniaturburgen wirken. Ein ziemlich unbekannter Fakt ist, Gustav Lilienthal entwarf den Anker-Steinbaukasten. Otto Dibelius (1880-1967) war einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der evangelischen Kirche im 20. Jahrhundert. Der gebürtige Lichterfelder war ein führendes Mitglied der Bekennenden Kirche und von 1945-1966 Bischof von Berlin. Der Komponist Georg Schumann (1866-1952) war nicht nur Komponist, sondern auch Pianist, Dirigent und Pädagoge. Von 1900-1952 leitete er die Singakademie zu Berlin. Er komponierte über 100 Werke und erhielt als erster Deutscher vom Bundespräsidenten Dr. Theodor Heuss das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublick Deutschland. Der Verleger Walter de Gruyter (1862-1923) gründete den bedeutenden Wissenschaftsverlag Walter de Gruyter GmbH, der heute noch viele Bücher in deutscher und englischer Sprache herausbringt. Der Schriftsteller Bruno Wille (1860-1928) war, gemeinsam mit Wilhelm Bölsche, Mittelpunkt des Friedrichshagener Dichterkreises, die beide aus dem "fernen" Köpenick stammen. 1890 war Bruno Wille an der Gründung der Freien Volksbühne beteiligt. Die Freie Volksbühne ermöglichte ihren Mitgliedern den Theaterbesuch zu einem günstigen Preis. Ein anderer Gründer eines Berliner Theaters, der Vaganten Bühne, Horst Behrend (1913-1979), liegt ebenfalls auf dem Parkfriedhof Lichterfelde begraben.

Doch warum liegen so viele Prominente auf dem Parkfriedhof Lichterfelde?
Es gab zwei Gründe: Erstens errichtete Johann Anton Wilhelm von Carstenn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Lichterfelde die erste Villenkolonie in Berlin. Zweitens lag die Preußische Hauptkadettenanstalt (1882-1918), wo viele Adlige ihre Erziehung bekamen, in Lichterfelde.

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