Galerie Klemms in Berlin

Text: U. G. (Diplom-Kommunikationsmethodiker aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Kunst in der Galerie Klemms
Wissenswertes über die Galerie Klemms in Berlin - Symbolbild: © virtua73 - stock.adobe. com

Die Galerie Klemms - Kunst in der City

Berlin Mitte konzentriert eine große Anzahl von Galerien auf relativ engem Raum - und das ist ein Segen für alle kunstbegeisterten Menschen. Ohne viel Aufwand kann man sich eine Überdosis an moderner Kunst geben; und wer will und die nötigen Mittel hat, auch das Werk erstehen, welches ihn oder sie in seinen Bann gezogen hat. Die Galerie Klemms in der Prinzessinenstraße in Kreuzberg stellt spannende Arbeiten von nationalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern aus.

Wichtige Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Galerie Klemms
Prinzessinnenstrasse 29
10969 Berlin
Tel: 030/ 40 50 49 53

Anfahrt:
U-Bahn: U1, U3, U8 bis KottbusserTor oder U8 bis Moritzplatz
Bus: 140 bis Segitzdamm oder M29 bis Oranienplatz

Öffnungszeiten der Galerie Klemms:
Dienstag - Samstag:
11:00 Uhr - 18:00 Uhr

Was wird gezeigt?
Malerei, Fotografie, Videokunst sowie Skulpturen und Installationen

Künstlerinnen und Künstler in der Galerie Klemms

Die Fotografin Viktoria Binschtok beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem wirklich Sichtbaren und dem, was unser Hirn hinzufügt. Besonders eindrucksvoll kann man diesen gedanklichen Ansatz in ihrem Projekt World of Details nachvollziehen. Als Kind unserer Zeit zieht Binschtok unter anderem digitales Bildmaterial aus dem Internet heran, um den Betrachtern neue und überraschende Sichtweisen näher zubringen. Google Street View hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ganze Welt zu fotografieren. Zu diesem Zweck fahren Autos mit aufmontierten Kameras durch die Straßen unseres Planeten und nehmen ein Bild nach dem anderen auf - ohne kompositorischen Willen, allein auf die Vollständigkeit des Archivierens programmiert. Viktoria Binschtok durchforstet das gigantische Archiv auf der Suche nach Fotos, auf denen Menschen zufällig in die Google-Kamera schauen. Anschließend reist die Künstlerin an die Orte, die sie auf den Fotos gefunden hat und fotografiert an Ort und Stelle; allerdings mit Sinn für das Detail und vor allem als Mensch und nicht durch die Straßen fahrende Maschine. Die Gegenüberstellung der Automatenbilder zu den von Menschenhand aufgenommenen offenbart, was Mensch und Maschine wesentlich unterscheidet: Die Absicht, die hinter jeder Aktivität steht.

Teppichobjekte und Teerbilder sind Teil des Werkes von Peggy Buth. Indem sie die Oberflächen zerstört, schafft sie Muster auf Teppichen; ihre Teerbilder wiederum entstehen, indem sie mehrere Schichten Teer und Schellack übereinander schichtet und anschließend das Material mit schnurgeraden Linien einritzt. Das Ergebnis sind visuell reizvolle Bilder, die so rätselhaft sind, dass sie umgehend Assoziationsketten auslösen.

Alexej Meschtschanow studierte einst in Leipzig bei dem bekannten Maler Arno Rink, wechselte dann allerdings zu dem Fotografen Timm Rautert. Heute beschäftigt sich Meschtschanow mit dem Produzieren von Skulpturen; dies jedoch mit seinem unverwechselbaren Ausdruck: So kombiniert er Möbel aus bürgerlichen Haushalten mit prothesenähnlichen Stahlrohrkonstruktionen. Diese Stahlrohre irritieren die Betrachter; sie wirken, als würden sie die Möbel stützen, gleichzeitig scheinen diese auch von ihnen gefesselt zu werden. Das Widersprüchliche macht einen großen Teil des Reizes dieser Arbeiten aus. Zurück in seine eigene Kindheit versetzte sich Meschtschanow, als er alte Kinderzeichnungen von sich neu entdeckte. Die ursprünglich mit Kugelschreiber gefertigten Zeichnungen fotografierte er und ließ sie als 1,50 mal ein Meter große Bilder rahmen und verglasen. Die Arbeiten dieser und vieler anderer Künstlerinnen und Künstler können Sie in wechselnden Ausstellungen der Galerie Klemms bewundern.

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