Käthe Kollwitz Museum Berlin

Text: A. K. / Letzte Aktualisierung: 10.01.2024

Käthe Kollwitz Museum in Berlin
Das Käthe Kollwitz Museum in Berlin Charlottenburg - Symbolbild: © guruXOX

Das Käthe Kollwitz Museum gibt es seit 1986 in Berlin. Gezeigt werden hier Werke der Künstlerin aus der privaten Sammlung des Kunstsammlers Hans Pels-Leusden. Das Museum ist 2022 von der Fasanenstraße an den Spandauer Damm gezogen.

Das Käthe Kollwitz Museum in Charlottenburg

Die wichtigsten Informationen über das Käthe Kollwitz Museum in Berlin auf einen Blick:

Adresse:
Käthe Kollwitz Museum in Berlin
Theaterbau am Schloss Charlottenburg
Spandauer Damm 10
14059 Berlin
Telefon: 030/ 882 52 10

Was gibt es im Käthe Kollwitz Museum zu sehen?
Es werden bekannte und eher unbekannte Werke der Künstlerin gezeigt. Zeichungen, Plastiken und Fotos erzählen die Geschichte einer genialen Künstlerin.

Öffnungszeiten des Käthe Kollwitz Museum

Mo - So 11:00 Uhr - 18:00 Uhr
Heiligabend und Silvester geschlossen

Eintrittspreise im Käthe Kollwitz Museum

  • Erwachsene 7€, ermäßigt 4€
  • Kinder unter 18 Jahre freier Eintritt

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Das Käthe-Kollwitz-Museum: aus dem Leben einer genialen Künstlerin

Das Käthe-Kollwitz-Museum befindet sich im Erdgeschoß des Theaterbau am Schloss Charlottenburg. Es ist geplant ab Mitte 2024 im kompletten 1. Obergeschoß eine wechselnde Ausstellung zu etablieren.

Im Käthe-Kollwitz-Museum Berlin

In ihren Zeichnungen, Holzschnitten, Lithographien und Radierungen thematisierte die 1867 in Königsberg geborene Künstlerin hauptsächlich sozialkritische Themen. Ihre Kunst behandelt die Probleme der Epoche, erzählt von Armut, Streik und Aufstand. Dass Kollwitz' Werk viele düstere Kapitel aufschlägt, verwundert nicht, fielen doch in ihre Lebenszeit drei große Kriege. Besonders traumatisch erlebte Kollwitz den Beginn des ersten Weltkrieges, als ihr jüngerer Sohn Peter als Freiwilliger enthusiastisch wie damals viele junge Männer in den Krieg zog. Auch wenn Kollwitz dagegen war, glaubte sie, ihrem Sohn diese Erfahrung nicht verweigern zu dürfen. Im Oktober 1914 fiel Peter Kollwitz in Belgien. An diesem Schicksalsschlag zerbrach die Künstlerin fast.

Über 50 Jahre lang lebte und arbeitete die Bildhauerin und Grafikerin in Berlin. Viele ihrer Motive fand sie in ihrer unmittelbaren Umgebung, einem Arbeiterviertel am Prenzlauer Berg, wo ihr Mann - am heutigen Kollwitzplatz - eine Arztpraxis führte. Statt jungen Kreativen, die heute den Prenzlauer Berg bevölkern, lebte dort damals das, was wir heute das Prekariat nennen würden. Kollwitz zeichnete Arme, Alte, Arbeitslose, Mütter mit Kindern, Behinderte oder hungrige Kinder. Mit ihren schonungslosen "Sozialreportagen" kam sie im Kern dem sehr nahe, was Kollwitz' Zeitgenosse und Freund Armeleute-Maler Zille tat. Besonders großen Eindruck auf sie machte Gerhart Hauptmanns Sozialdrama "Die Weber" dessen Uraufführung Kollwitz 1893 in Berlin miterlebte. Der Aufschrei schlesischer Weber gegen die schamlose Ausbeutung durch Fabrikbesitzer löste bei Kollwitz tiefe Erschütterung aus.

Wie man anhand der umfangreichen Exponate im Kollwitz-Museum sehen kann, spiegelt sich Kollwitz' intensive Gefühlswelt und Leidensfähigkeit überall in ihrem Werk wider. Über die große Authentizität ihrer Bilder war sich die Künstlerin selbst sehr bewusst. Ihre künstlerische Maxime hieß: mitweinen, mitfühlen, mitkämpfen. Anlässlich einer Ausstellung zu ihrem 50.Geburtstag bei Cassirer in Berlin schrieb Kollwitz in einem Brief an ihren Sohn: "Diese Blätter sind Extrakt meines Lebens. Nie habe ich eine Arbeit kalt gemacht..., sondern immer gewissermaßen mit meinem Blut. Das müssen die, die sie sehen spüren."

Auch wenn Kollwitz' Schaffen in erster Linie von düsteren Lebensthemen wie Krieg, Hunger und Tod geprägt ist, hat die Künstlerin dennoch - im Gegensatz etwa zu ihrem Kollegen Barlach - viel Heiteres hervorgebracht. So zeigt das Museum mit seinen rund 200 Exponaten beispielsweise eine Reihe von Selbstporträts, die fernab von jeglichem Pessimismus vor Selbstbewusstsein, Energie und Lebenskraft geradezu strotzen. Ein großer Pluspunkt des Museums ist es, dass sich das Haus der Aufgabe gewidmet hat, eben diese Polarität in Kollwitz' Schaffen, die viel zu wenig bekannt ist, herauszustellen und damit das Bild der Künstlerin zurechtzurücken.

Anfahrt

Mit dem Auto:
A100 bis Spandauer Damm, Parkplätze befinden sich unmittelbar vor dem Eingang
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln:
S-Bahn: S41, S42, S46 bis Westend
Bus: M45 bis Klausenerplatz oder 109 bis Luisenplatz
Alle Angaben ohne Gewähr!

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