Kloster vom Guten Hirten in Marienfelde

Text: R. H. (Journalist aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Das Kloster vom Guten Hirten in Berlin Marienfelde
Wissenswertes über das Kloster vom Guten Hirten in Marienfelde - Foto: © Racamani - stock.adobe. com

Das Kloster vom Guten Hirten in Berlin Marienfelde entstand 1858. Es war eine Rettungsanstalt für Gefallene Mädchen. 1875 wurde das Kloster geschlossen. Kurzzeitig wurde es als Krankenanstalt geführt bis es 1887 wieder Kloster wurde.

Das Kloster vom Guten Hirten und seine Umgebung

Mitten an der geschäftigen Malteser Straße in Marienfelde liegt der Eingang zu einer kleinen Oase - das Kloster vom Guten Hirten. Das mit Zinnen gekrönte Gebäude ist aus roten Ziegelsteinen gebaut und erinnert ein bisschen an eine Burg. Geranien und Sonnenschirme verschönern die Balkone der zwei Seniorenwohnhäuser. Wer in der Anlage spazieren geht, stößt bald auf die St. Hildegard Förderschule. Außerdem gibt es noch ein Behindertenwohnheim, eine Bücherei und ein Bewegungsbad. Hinter dem Kloster vom Guten Hirten liegt der Klosterteich. Idyllisch ist es dort und sehr schattig. Ein idealer Platz um sich an einem heißen Sommertag etwas Abkühlung zu holen! Das Innere des Teiches ziert eine Plastik von einem Fischotter.

Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Katholischen Kirchengemeinde
Vom Guten Hirten in Marienfelde
Malteserstraße 171 B
12277 Berlin
Tel: 030/ 72 13 099

Anfahrt:
S-Bahn: S2 bis Marienfelde
Bus: X83 bis Vom Guten Hirten

Öffnungszeiten des Kloster vom Guten Hirten:

sonntags 08:30 Uhr - 11:00 Uhr

Gottesdienste:
Sonntags: 08:30 Uhr + 11:00 Uhr
Montags 09:00 Uhr
Dienstags: 17:30 Uhr Rosenkranzgebet, 18:00 Uhr Heilige Messe
Mittwochs: 09:00 Uhr
Freitags: 18:00 Uhr (17:30 Uhr Beichtgelegenheit)

Angebote der Gemeinde:

  • Chor
  • Bibelkreis
  • Familienkreis
  • Pfarrbücherei

Das Kloster vom Guten Hirten gehört nicht zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Es erzählt aber ein Stück Berliner Geschichte und ist somit unbedingt einen Besuch wert!

Die Geschichte des Klosters vom Guten Hirten

"Die Schwestern vom Guten Hirten" wurden 1835 in Frankreich gegründet. 1840 wurde die erste Niederlassung in Deutschland (München) gegründet. Bald folgten weitere Niederlassungen, darunter auch eine in Berlin Charlottenburg (1858). Das Ziel der Schwestern vom Guten Hirten war es "gefallenen" Mädchen und Frauen eine Erziehung und Ausbildung zu geben. Doch bald wurde der Raum zu klein. Eine neue Unterkunft für die über 300 Zöglinge musste her und die sollte diesmal im Süden Berlins in Marienfelde liegen. Am 28. Oktober 1903 war die Grundsteinlegung. Am 8. Februar 1905 fand der Umzug von Charlottenburg ins fertiggestellte Kloster statt. Der Architekt der Kirche war Josef Lückerath. Doch 1914 brach der Erste Weltkrieg aus, das Kloster wurde in ein Lazarett umfunktioniert. Etwa 1700 Patienten wurden bis zum Kriegsende gepflegt. Auch während des Zweiten Weltkriegs diente das Kloster vom Guten Hirten als Lazarett. 1967 beschloss der Orden die Auflösung des Klosters in Marienfelde und seiner Einrichtungen. 1958 kaufte das Bistum Berlin das Klostergelände. Auf Teilen des Geländes entstanden später Wohnhäuser.

Der Name der Straße An den Klostergärten ist noch ein Hinweis auf das was sich einst dort befand. Die Maximilian-Kaller-Straße und Weskammstaße erhielten ihre Namen nach den Bischhöfen Wilhelm Weskamm und Maximilian Kaller. Die Klosterkirche wurde zur Gemeindekirche. Bemerkenswert ist die Orgel! Sie stammt von 1888 und zog vom alten Kloster in Charlottenburg mit nach Marienfelde um. Sie ist die älteste Orgel in einer Berliner katholischen Kirche.
Den Orden "die Schwestern vom Guten Hirten" gibt es immer noch. Über 5.000 Schwestern kümmern sich in über 65 Ländern der Erde auf allen fünf Kontinenten immer noch um benachteiligte Frauen und Mädchen.

Tipp:
Wer sich für die Geschichte Berlins bzw. Deutschlands interessiert, sollte auch mal die nahegelegene Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde besichtigen. Hier wird an die Deutsch-Deutsche Fluchtbewegung erinnert.

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