Prophylaxe beim Zahnarzt - was wird gemacht?

Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 28.02.2024

Prophylaxe beim Zahnarzt in Berlin
So läuft eine Prophylaxe beim Zahnarzt ab - Foto: © contrastwerkstatt - stock.adobe. com

Starke und gesunde Zähne bis ins hohe Alter - wer wünscht sich das nicht? Wer frühzeitig mit der Prophylaxe beim Zahnarzt beginnt und auch zu Hause regelmäßig Zeit in die Pflege seiner Zähne investiert, kann sich diesen Traum erfüllen. Damit erspart man sich nicht nur langwierige und oft schmerzhafte Behandlungen, sondern beugt auch Zahnverlust vor und vermeidet hohe Kosten für teuren Zahnersatz. Lesen Sie in unserem Ratgeber, was alles zu einer professionellen Prophylaxe beim Zahnarzt gehört, welche Vorteile die Behandlung für Sie bietet und was Sie selbst für Ihre Zahngesundheit tun können.

Was ist Zahnprophylaxe?

Zahnerkrankungen wie Zahnstein, Parodontitis und Karies sind in der Bevölkerung verbreitet und führen nicht selten zu Zahnfleischrückgang und frühzeitigem Zahnverlust. Die Ursachen sind häufig eine unzureichende Zahnpflege, Stress und ungünstige Ernährungsgewohnheiten. Die Zahnprophylaxe bei Ihrem Zahnarzt hat den Zweck, Ihre Zähne und Ihr Zahnfleisch durch sorgfältige Untersuchungen und gezielte vorbeugende Maßnahmen wie zum Beispiel die professionelle Zahnreinigung (PZR) oder die Fluoridierung vor Erkrankungen zu bewahren, damit Sie auch in vielen Jahren noch unbeschwert lächeln und fest zubeißen können.

Welchen Nutzen hat die Prophylaxe beim Zahnarzt?

Die regelmäßige Zahnprophylaxe dient in erster Linie dem Schutz Ihrer Zahngesundheit. Indem Plaque und Zahnstein professionell entfernt werden, lassen sich Folgen wie Karies, Parodontitis und Zahnverlust zuverlässig vermeiden. Auch die negativen Auswirkungen von kranken Zähnen auf Ihre allgemeine Gesundheit lassen sich so reduzieren. Denn Parodontitis und andere entzündliche Zahnprobleme erhöhen nachweislich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und systemische Krankheiten sowie Diabetes.

Darüber hinaus ist die Prophylaxe ein wichtiger Faktor bei der Diagnose krankhafter Veränderungen im Mundraum. Diese lassen sich so frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie sich im Körper ausbreiten und Schäden anrichten. Aber nicht nur für Erwachsene ist die Prophylaxe wichtig, auch Kinder können davon profitieren und schon früh lernen, wie wichtig eine sorgfältige Mundhygiene ist. Die Untersuchung und Zahnreinigung stärkt das Bewusstsein der Kleinen für Zahnpflege und gesunde Ernährung und legt auf diese Weise das Fundament für gesunde Zähne im Erwachsenenalter.

Nicht zuletzt spielt die Zahnprophylaxe auch für ein ästhetisches Lächeln eine wichtige Rolle. Da störende Verfärbungen durch beispielsweise Kaffee und Nikotin entfernt werden, können die Zähne wieder strahlen, was Selbstvertrauen und Lebensqualität steigert. Alternativ können die Zähne durch Bleaching aufgehellt werden.

Bonusheft nicht vergessen:
Mit dem Bonusheft haben Sie als gesetzlich Versicherter noch einen zusätzlichen Anreiz regelmäßig zur Zahnprophylaxe zu gehen. Denn jeder Stempel in dem 1989 eingeführten Bonusheft sichert Ihnen nach mindestens fünf Jahren lückenloser Führung 70 Prozent Zuschuss für Zahnersatz (Regelversorgung) im Alter, bei 10 Jahren ohne fehlenden Stempel sogar 75 Prozent. Wer hingegen darauf verzichtet, bekommt nur 60 % - bei einer Vollprothese kann das schnell einen vierstelligen Betrag ausmachen.

Wie läuft die Prophylaxe beim Zahnarzt ab?

Ein wichtiger Pfeiler der Zahnprophylaxe ist die meist halbjährliche Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt. Bei dieser sucht Ihr Zahnarzt Ihre Zähne, Ihr Zahnfleisch und Ihre Mundschleimhaut mithilfe von Spiegel und Zahnhäkchen nach Anzeichen für Karies, Zahnstein, Parodontitis und anderer krankhafter Veränderungen ab. Offensichtliche und akut behandlungsbedürftige Beschädigungen an Ihren Zähnen wie Löcher oder Entzündungen versorgt er direkt. So können sich beispielsweise Karieslöcher nicht weiter vergrößern und ernstere Probleme wie schmerzhafte Wurzelentzündungen oder gar einen Zahnverlust verursachen.

Beurteilung des Karies- und Parodontititsrisikos

Zur Zahnprohylaxe-Untersuchung gehört auch die Einschätzung Ihres individuellen Karies- und Parodontitis-Risikos. Anhand Ihrer Zähne kann der Mediziner sofort erkennen, wie gut Sie Ihre Zähne pflegen und ob gegebenenfalls vorhandene Erkrankungen oder Ihre Ernährung ein zusätzliches Risiko darstellen. Dabei kann er Ihnen Tipps geben, wie Sie Ihre Zahnpflege optimieren können. Eventuell empfiehlt Ihr Zahnarzt Ihnen als zusätzliche Prophylaxe eine Fluoridierung Ihrer Zähne. Dabei werden Ihre Zähne mit einem speziellen Fluorid-Gel oder Lack versiegelt, der sie besser vor Karies schützt. Dies erfolgt meist im Rahmen einer Professionellen Zahnreinigung (PZR).

Professionelle Zahnreinigung (PZR)

Die professionelle Zahnreinigung soll Ihre Zahnhygiene sinnvoll ergänzen, da Sie mit Zahnbürste und Zahnseide nicht alle Stellen gleich gut erreichen. Die Behandlung führt in der Regel eine speziell geschulte Assistentin durch. Mithilfe spezieller Instrumente entfernt sie hartnäckige Zahnbeläge (Plaque), Zahnstein und Verfärbungen, bei denen Sie mit Ihrer normalen Bürste machtlos sind. Anschließend poliert sie Ihre Zähne, was für einen strahlenden Glanz und ein angenehm glattes Gefühl sorgt. Außerdem haben es Bakterien und Speisereste so schwerer, sich an Ihre Zähne zu haften, abzulagern und neuen Zahnstein zu bilden.

Gut zu wissen:
Die professionelle Zahnreinigung ist eine Privatleistung, allerdings beteiligen sich viele gesetzliche Krankenkassen an den Kosten. Diese bewegen sich jeweils zwischen 80 und 120 Euro, können je nach Aufwand aber auch höher liegen. Informieren Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse und fragen Sie bei Ihrem Zahnarzt bezüglich der Kosten nach.

Fluoridierung und Fissurenversiegelung

Optional kann nach der professionellen Zahnreinigung einer Fluoridierung durchgeführt werden, die den Zahnschmelz stärkt und Ihre Zähne widerstandsfähiger macht. Bei Kindern bietet sich gegebenenfalls eine Fissurenversiegelung an. Dabei werden die feinen Risse und Spalten der Kinderzähne mit einem speziellen Mittel versiegelt und auf diese Weise vor dem Eindringen von Bakterien geschützt, die Karies auslösen können.

Die Prozedur der Zahnreinigung und auch das Fluoridieren und Versiegeln sind in der Regel völlig schmerzfrei. Dennoch kann das lange und weite Öffnen des Mundes in Verbindung mit den manchmal sehr lauten Geräuschen unangenehm sein und bei einigen Menschen Angst auslösen. Ist das bei Ihnen der Fall, müssen Sie nicht auf eine Zahnprophylaxe verzichten, sondern können einen auf Angstpatienten spezialisierten Zahnarzt aufsuchen.

Prophylaxe bei Zahnarztangst
Es gibt auch Zahnärzte, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben! - Foto: © Prostock-studio - stock.adobe. com

Prophylaxe trotz Zahnarztangst?

Etwa jeder fünfte Deutsche hat Angst vor dem Zahnarzt. Wenn auch Sie davon betroffen sind und Ihnen schon beim Gedanken an das Bohrgeräusch flau im Magen wird, sollten Sie einen Zahnarzt wählen, der sich auf Angstpatienten spezialisiert hat. Manche Praxen bieten eigene Sprechstunden an, bei denen kein Zeitdruck herrscht und auf Ihre Sorgen eingegangen wird. Hier können Sie Fragen stellen, Ihre eigene beruhigende Musik abspielen lassen oder auch bei einem unwohlen Gefühl die Prophylaxe-Behandlung pausieren und später fortsetzen.

Tipps: So funktioniert es mit der Prophylaxe trotz Zahnarztangst

  • Achten Sie darauf, dass sich der Zahnarzt/die Assistentin Zeit für Sie nimmt.
  • Lassen Sie sich im Vorfeld der Prophylaxe die einzelnen Behandlungsschritte erklären.
  • Fragen Sie nach Entspannungstechniken oder der Möglichkeit, Musik abzuspielen.
  • Erkundigen Sie sich nach schonenden Behandlungsmöglichkeiten wie Lachgas.
  • Üben Sie vorher Techniken wie die progressive Muskelentspannung ein.
  • Einige Zahnärzte für Angstpatienten in Berlin finden Sie in unserem Verzeichnis!

Zahnprophylaxe: Das können Sie zu Hause für Ihre Zahngesundheit tun

Zahnprophylaxe ist nicht nur eine Angelegenheit, die ein- oder zweimal jährlich in der Zahnarztpraxis stattfindet. Tatsächlich spielt die tägliche Mundhygiene zu Hause eine noch wichtigere Rolle bei der Erhaltung Ihrer Zahngesundheit. Die wichtigste Maßnahme ist dabei das Zähneputzen - idealerweise zweimal täglich jeweils nach den Hauptmahlzeiten mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta. Verwenden Sie dabei eine weiche bis mittelharte Zahnbürste, die das Zahnfleisch nicht irritiert. Ob Sie eine mechanische oder elektrische Bürste nutzen, ist Ihrem individuellen Geschmack überlassen. Ergänzen können Sie die tägliche Pflege durch den Einsatz von Zahnseide und Interdentalbürsten. Damit gelangen Sie auch in die sonst schwer zugänglichen Zahnzwischenräume und können Speisereste effektiv beseitigen.

Übrigens:
Zu einer guten Mundhygiene gehört auch das Reinigen der Zunge. Hier tummeln sich besonders viele Keime, die auch Karies und Parodontitis auslösen können. Nutzen Sie eine spezielle Zungenbürste, um diese täglich zu entfernen.

Die optimale Ernährung für gesunde Zähne

Mindestens so wichtig wie die intensive Pflege mit Bürste und Zahnseide ist eine zahnfreundliche Ernährung. Beachten Sie die folgenden Tipps:

  • Reduzieren Sie nach Möglichkeit Speisen und Getränke mit viel Zucker.
  • Vermeiden Sie besonders klebrige Süßigkeiten, die sich an die Zähne haften.
  • Ersetzen Sie säurehaltige Getränke wie Säfte und Energy-Drinks durch Wasser.
  • Essen Sie viel Vollkorn und Rohkost, da dies die Speichelproduktion anregt.
  • Kauen Sie nach den Mahlzeiten zuckerfreien Kaugummi mit Xylit, da dies das Wachstum von Kariesbakterien hemmt und die Speichelproduktion anregt.
  • Versuchen Sie das Rauchen aufzugeben, da der Tabakrauch Karies und andere Zahnfleischerkrankungen sowie das Entstehen von Mundkrebs begünstigt.

Tipp:
Mit speziellen Zahnfärbetabletten können Sie zu Hause überprüfen, ob sich Plaque auf den Zähnen befindet. So können Sie Ihre eigene Zahnpflege oder die Ihrer Kinder optimieren. Die Tabletten sind frei verkäuflich und lassen sich risikofrei anwenden.

Achtung:
Fragen Sie auch Ihren Arzt um Rat! Wir geben hier nur allgemeine Hinweise, die eine Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen können!

Quellenangaben und weiterführende Informationen:
  • Die Landeszahnärztekammer Brandenburg stellt eine Zahnarztsuche zur Verfügung.
    Auf https://www.die-brandenburger-zahnaerzte.de/zahnarztfinder/ finden sicher auch Sie einen Zahnarzt ganz in Ihrer Nähe.
  • Auch wenn Sie Angst vor einem Zahnarztbesuch haben, sollten Sie regelmäßig zur Prophylaxe zum Zahnarzt gehen! Tipp: Es gibt Zahnärzte wie Zahnarzt Dr. Frank Seidel aus Kleinmachnow bei Berlin, die sich auf die Behandlung von Angstpatienten spezialisiert haben. Hier wird Ihnen geholfen Ihre Zahnarztangst zu überwinden. Oft wird auch eine Behandlung in Narkose oder unter Sedierung angeboten! Vereinbaren Sie doch einfach mal einen reinen Beratungstermin.
  • Die Verbraucherzentrale erklärt was bei einer profesionellen Zahnreinigung gemacht wird und welche Kosten dabei für den Patienen entstehen. Viele gesetzliche Krankenkassen leisten einen Zuschuss zur PZR.
    https://www.verbraucherzentrale.de/.../professionelle-zahnreinigung-pzr-das-sollten-sie-darueber-wissen-34223

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