Wem gehört die Stadt? – Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Infos zum Berliner Wohnungsmarkt

Eine Mietsteigerung von über 150 Prozent in den vergangenen zehn Jahren – das mussten Mieter in Berlin verkraften. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit dem Titel „Wem gehört die Stadt?“ Die der Partei Die Linke nahestehende Stiftung möchte mit ihrer Analyse die Besitzverhältnisse von Mietwohnungen in Berlin offen legen. Gerade bei privat vermieteten Wohnungen gestaltet sich das oft schwierig. Denn viele Privatvermieter bleiben anonym. Lesen Sie auch unsere Tipps zur Wohnungssuche in Berlin!

Großteil der Privatvermieter sind Multimillionäre

Regulierungsmaßnahmen wie der Mietendeckel sollen den Anstieg der Berliner Mietpreise zumindest abbremsen. An derartigen Maßnahmen gibt es allerdings auch viel Kritik. Ein immer wieder geäußerter Kritikpunkt: Der Mietendeckel würde vor allem kleine Privatvermieter treffen, die auf ihre Mieteinnahmen angewiesen sind. Der Studie der Rosa-Luxemburg-Stiftung (PDF) zufolge sind die kleinen Privatvermieter jedoch keinesfalls die Hauptakteure auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Ein Großteil der Mietwohnungen würde vielmehr Multimillionären gehören, die Regulierungsmaßnahmen finanziell gut verkraften könnten.

Wem gehören die Berliner Wohnimmobilien?

Basierend auf einer Gebäude- und Wohnungszählung von 2011 kommt die Stiftung zur folgenden Schätzung, wem die Berliner Wohnimmobilien gehören:

  • Finanzmarkt und Börse: 330.000
  • privat (persönlich oder via Firma, groß): 470.000
  • privat (persönlich, klein): 320.000
  • Selbstnutzer: 305.000
  • Genossenschaften und gemeinnützig: 220.000
  • Land Berlin: 325.000
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Studienautor Christoph Trautvetter kritisiert, wie intransparent der Mietmarkt gerade im Bereich der Privatvermietungen ist. Bislang habe man nur 65.000 der geschätzten 470.000 Wohnungen von großen Privatvermietern zuordnen können. Über Aufrufe möchte Trautvetter jetzt mehr darüber herausfinden, wer hinter den anonymen Wohnungseigentümern steckt.
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