An der Blumberger Mühle - Foto © -wn-
Und das ist wirklich schade, denn das Informationszentrum des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) inmitten einer Naturerlebnislandschaft mit Spielflächen, Irrgarten, Weidenpavillons, Brücken, Aussichtsturm und Gartenlokal hat eine Gestalt, deren reizvolle Architektur sich leider nur aus der Vogelperspektive erschließt. Rundflüge wären also angebracht. Denn wer vor dem Haus mit seinem Mauerwerk aus Kalksandstein und der Fassade aus fledermausfreundlich angeschrägten Latten steht oder es aus einiger Entfernung ins Auge fasst, der wird kaum erahnen, welch exzellenten Einfall Architekt Bernd Kühn - sonst auch mit ministeriellen Gebäuden in Berlin beschäftigt - hier am Odernebenflüßchen Welse verwirklichte: Inmitten eines Landstücks aus Festland, Moor und eingedeichten Wassern, das nach der letzten Gletscherschmelze vor rund 15000 Jahren entstand, baute Kühn 1997 ein Haus in der Gestalt eines hohlen Stubbens. Der zum Symbol genommene Baumstumpf steht für das natürliche Werden, Sein und Sterben, und er ist ein unpathetischer, nichts desto weniger eindringlicher Aufruf an uns derzeit Lebende, diesem Umstand beim Umgang mit Lebensräumen Rechnung zu tragen - damit nach uns neues Werden möglich ist. Eine Ausstellung des NABU im Inneren des Hauses unterstützt den Gedanken eines Naturschutzes - so wie ihn der amerikanische Forstwissenschaftler und einer der Gründer der weltweiten Naturschutzbewegung Aldo Leopold (1887-1948) zur Geltung brachte. Seine erdgerechte Zielvorstellung definierte Leopold als "einen Zustand der Harmonie zwischen Mensch und Land". Christlich motivierte Menschen nennen dies Achtung vor der Schöpfung.