Erster Besuch im Swingerclub - ein Ratgeber

Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 12.12.2024

Pärchen beim ersten Besuch im Swingerclub
Das sollten Sie für Ihren ersten Besuch im Swingerclub wissen - Symbolbild: © standret - stock.adobe. com

Ein Besuch im Swingerclub steht bei vielen Berlinern ganz weit oben auf der intimen Wunschliste. Über 40 Prozent würden laut Umfragen gerne mal mit ihrem Partner einen Club besuchen, um beim "Swingen", wie es aktive Paare gerne nennen, ihren erotischen Horizont zu erweitern. Die Hemmschwelle vor dem ersten Clubbesuch ist jedoch gerade für Neulinge hoch. Grund dafür ist vor allem die Sorge, sich aus Unwissenheit über den genauen Ablauf, die Regeln oder den Dresscode beim Swingen falsch zu verhalten. Um Ihnen diese Angst zu nehmen, haben wir in unserem Swinger-Ratgeber für Anfänger den typischen Ablauf eines Clubabends, die allgemeinen Gepflogenheiten und die No-Gos zusammengestellt. So können Sie das Nachtleben in Berlin in vollen Zügen genießen.

Vor Ihrem ersten Besuch im Swingerclub

Damit der erste Swingerclubbesuch auch wirklich für beide Partner zu einem bereichernden Erlebnis wird und nicht im Beziehungsärger endet, sollten Sie vorher ausführlich über das Thema reden. Wie denken Sie beide zum Beispiel über das Swingen und einen Partnertausch? Sind Sie beide dafür oder haben Sie andere Fantasien, die Sie gemeinsam real erleben möchten? Und wie stehen Sie beide zum Thema Eifersucht? Können Sie sich vorstellen, Ihren Partner mit jemand anderem beim Sex zu sehen oder ist der Kontakt mit fremder Haut für Sie tabu? Indem Sie sensible Themen wie diese ganz offen ansprechen, können Sie Gemeinsamkeiten finden und möglichen Missverständnissen bei Ihrem Clubbesuch vorbeugen.

Sind Sie sich beide einig, was Sie wie im Club erleben möchten, können Sie ruhig einen Schritt weitergehen und sich Ihren Besuch konkreter ausmalen. Denken Sie dabei auch an Situationen, die vielleicht unangenehm sind und überlegen Sie sich einen "Notfallplan". Sehr hilfreich ist es, ein Zeichen oder Codewort zu vereinbaren. Fühlt sich einer von Ihnen unwohl, kann er damit sofort signalisieren, dass er den Club verlassen möchte, ohne sich dafür vor dem Partner oder anderen Besuchern erklären zu müssen.

Machen Sie sich im Vorfeld auch mit den Regeln im Swingerclub vertraut. Die meisten davon sind selbstverständlich und werden von jedem nach Spaß suchenden Paar ganz automatisch befolgt. Die Clubs können aber auch individuelle Regeln festlegen, wenn sie zum Beispiel eine spezielle Ausrichtung (z. B. BDSM-Clubs) haben oder die Örtlichkeiten danach verlangen. Die genauen Regeln für Ihren Besuch finden Sie in der Regel auf der Website des Clubs.

Regeln im Swingerclub beachten
Beachten Sie die Regeln der Berliner Swingerclubs - Symbolbild: © Peter Atkins - stock.adobe. com

Welche Regeln gelten im Swingerclub?

Neben individuellen Regeln, die jeder Club für sich selbst festlegt, gibt es auch einige Verhaltensregeln, die nicht nur in den Swingerclubs in Berlin, sondern international gelten. [ 1 ]

  • 1. Nein heißt nein
    Im Swingerclub herrscht eine lockere Atmosphäre und die Pärchen, die sich hier an der Bar oder in den verschiedenen Spielbereichen vergnügen, sind in der Regel sehr abenteuerlustig und aufgeschlossen. Bei der Wahl ihrer Sexualpartner sind sie aber genauso wählerisch wie jeder andere. Haben Sie im Club oder auf einer Spielwiese ein Pärchen entdeckt und wollen diesem näher kommen, müssen sie diesem gefallen. Kommt ein "Nein, danke" oder wendet sich das Paar ab, sollten Sie das nicht persönlich nehmen und akzeptieren. Sehen Sie sich weiter um, es gibt noch andere Pärchen, bei denen die Chemie sicher besser passt.
  • 2. Ausschließlich Safer Sex praktizieren
    Wenn die Lust steigt, schaltet der Verstand manchmal ab und das Kondom bleibt in der Tasche. Damit das beim Swingen nicht passiert, legen seriöse Clubs kostenlos Kondome aus und weisen ihre Besucher darauf hin, diese auch dringend zu nutzen. Bei einem spontanen Abenteuer mit einem/einer Fremden kann man sich nämlich nie hundertprozentig sicher sein, dass diese(r) keine sexuell übertragbaren Krankheiten hat. Das Kondom ist übrigens nicht nur für den Geschlechtsverkehr gedacht, sondern auch für den Oralverkehr, da auch hier das Risiko für die Ansteckung mit übertragbaren Sexualkrankheiten besteht.
  • 3. Nur die dafür vorgesehenen Räumlichkeiten nutzen
    Sexuelle Handlungen sind in den meisten Clubs ausschließlich auf den Spielwiesen oder in den dafür vorgesehen Zimmern gestattet. Manchmal sind erotische Kontakte auch im Bar- oder Loungebereich erlaubt. Hier aber meist nur dann, wenn sich andere Besucher des Swingerclubs dadurch nicht gestört fühlen. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie danach Kondome und Tücher in den dafür vorgesehenen Behältnissen entsorgen und die Spielbereiche so hinterlassen, dass hier auch andere ihren Spaß haben können.
  • 4. Den Dresscode des Swingerclubs beachten
    Normale Straßenkleidung ist bei einem Besuch im Swingerclub tabu. Das Outfit sollte vielmehr erotisch, frivol oder auch elegant sein, je nach persönlichem Geschmack. Die meisten Clubs haben auf Ihrer Website eine Rubrik zum Thema Dresscode eingerichtet, in der Paare geeignete Outfits für beide Geschlechter finden. Diese können sich zwischen einem BDSM-Swingerclub und einem klassischen Wellness-Club stark unterscheiden. Womit Sie aber fast immer richtig liegen, sind bei Ihr sexy Kleider, edle Dessous und Korsagen, Party-Outfits, Strümpfe, bei Geschmack Lack, Leder & Latex und dazu passende Schuhe. Männer beweisen mit Stoffhosen, Hemden, Fetisch-Outfits aus Lack & Leder oder auch T-Shirts mit jeweils passend dazu ausgewähltem Schuhwerk guten Geschmack. [ 2 ]

Gut zu wissen:
Viele Clubs in Berlin wie zum Beispiel der Swingerclub Avarus, Insomnia oder die Tempeloase veranstalten regelmäßig Themenabende, bei denen möglicherweise ein anderer Dresscode als sonst gilt. Informieren Sie sich vorher, welche Anforderungen an Ihr Outfit es gibt.

Die Suche nach dem passenden Swingerclub für das erste Mal

Wenn der Entschluss zum Swingen bei Ihnen beiden steht und Sie auch mit den Regeln vertraut sind, steht dem ersten Besuch eigentlich nichts mehr im Wege. Sie sollten allerdings nicht unbedingt den erstbesten Club in der Nähe ansteuern, sondern sich bei der Wahl Zeit lassen und sich an Ihren Vorlieben und anderen Merkmalen orientieren. Dazu gehört zum Beispiel die Altersgruppe, die den Swingerclub üblicherweise besucht. Vielleicht suchen Sie aber auch einen Club mit Disco, Pool oder Sauna, in dem Sie auch abseits der Spielzimmer gut unterhalten werden. Recherchieren Sie am besten vorab im Internet und lesen Sie die Erfahrungsberichte von anderen Nutzern durch, um den perfekten Club für sich zu finden.

Übrigens:

  • Nicht jeder Swingerclub ist auch ausschließlich für Paare zugänglich. Einige Clubs gestatten auch einzelnen Frauen, Männern und Trios (Paare in Begleitung mit einer Frau oder einem Mann) den Eintritt. Wenn Sie in einen reinen Pärchenclub möchten, sollten Sie das bei Ihrer Suche berücksichtigen. Ebenso, wenn Sie sich z. B. einen Herrenüberschuss wünschen.
  • Angst davor, im Club auf Bekannte zu treffen, die wegen Ihrer Anwesenheit die Nasen rümpfen können, müssen Sie nicht haben. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist erstens sehr gering und zweitens sind diese genauso wie Sie als Gäste im Swingerclub.

Welche Kosten fallen für einen Besuch im Swingerclub an?

Das ist von Club zu Club und auch von Tag zu Tag unterschiedlich. An den Wochenenden zahlen Paare in der Regel am meisten. Samstags rufen die Berliner Clubs im Schnitt 100 Euro für den Besuch auf, unter der Woche sind abenteuerlustige Pärchen schon mit 50 Euro dabei. Am günstigsten kommen Solo-Frauen in die Clubs. Sie zahlen je nach Club, Tag und Event zwischen 20 und 40 Euro. Am meisten bezahlen Solo-Herren für den Besuch. Getränke (nicht alkoholisch) sowie das Buffet sind bei vielen Clubs in den Eintrittspreisen enthalten. Bei besonderen Events und für alkoholische Drinks können Extrakosten anfallen.

Kleidung für den Besuch im Swingerclub
Die Kleidung für den Besuch im Swingerclub sollte erotisch sein - Symbolbild: © svittlana - stock.adobe. com

Der erste Abend im Swingerclub

  • Vor dem ersten gemeinsamen Besuch im Club ist die Aufregung natürlich groß. Gehen Sie den Abend deshalb ganz in Ruhe und möglichst ohne Erwartungsdruck an. Suchen Sie sich am besten schon einen Tag vorher Kleidung raus, die zum Dresscode des Clubs passt und packen Sie diese zusammen mit Hygieneprodukten wie Duschgel und Deo in eine Tasche.
  • Am Club angekommen, melden Sie sich zunächst an der Rezeption an. Hier wird auch der Preis für den Besuch im Voraus bezahlt. Die meisten Clubs bieten Neulingen anschließend eine Führung durch ihre Räumlichkeiten an. Dabei werden nicht nur die einzelnen Bereiche wie Bar und Spielzimmer vorgestellt, sondern auch die Gepflogenheiten im jeweiligen Club. Bei der Führung haben Sie natürlich auch die Möglichkeiten, eigene Fragen zu stellen.
  • Passt alles, führt der nächste Weg in die Umkleide. Hier können Sie Ihre Straßenkleidung ablegen, nochmal unter die Dusche springen und in Ihr sexy Outfit für den Abend schlüpfen. Danach geht es an die Bar oder in die Lounge, wo Sie es sich gemütlich machen, sich in Ruhe umsehen und bei einem Getränk mit anderen ins Gespräch kommen können.
  • Kommt es zu einem angenehmen Kontakt, können Sie sich bei Sympathie in eines der Spielzimmer zurückziehen und gemeinsam knisternde Abenteuer erleben. Kondome und andere Hygieneartikel, die dafür erforderlich sind, liegen meist überall aus. Wann der Abend oder die Nacht endet, bestimmen Sie. Die meisten Berliner Clubs haben bis in die frühen Morgenstunden geöffnet, einige bieten sogar die Möglichkeit einer Übernachtung an.

Übrigens:
In keinem Swingerclub gibt es eine Pflicht mitzumachen. Wenn Sie einfach nur die erotische Atmosphäre auf sich wirken lassen oder beim Sex mit Ihrem Partner fremde Blicke genießen möchten, ist das natürlich auch möglich. Sogar nur auf einen Drink in den Club zu gehen oder das oft leckere Buffet zu genießen und danach wieder zu gehen, ist kein Problem.
Vielleicht möchten Sie ja auch einfach nur ein wenig flirten in Berlin....

Quellenangaben & Weiterführende Informationen:

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