Unzufrieden im Job - Tipps für Berliner Arbeitnehmer
Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 17.05.2025

Sie müssen sich jeden Tag aufs Neue aufraffen, um zur Arbeit zu fahren, haben vielleicht das Gefühl, sich nicht weiterentwickeln zu können oder nicht wertgeschätzt zu sein und schon häufiger mit dem Gedanken gespielt, einfach zu kündigen? Dann gehören Sie mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem rund einen Drittel der Deutschen, die mit Ihrem Job unzufrieden sind. Die Gründe für diese Unzufriedenheit sind ganz unterschiedlich und die oben genannten sind nur einige Beispiele aus vielen. Alle vereint jedoch der große Wunsch nach Veränderung. Aber wie soll das gehen? Einfach einen neuen Job suchen und kündigen? Oder doch die Gründe für die Unzufriedenheit offen ansprechen und versuchen, etwas daran zu ändern?
Welche Gründe gibt es für Unzufriedenheit im Job?
Das ist Studien zufolge eine Frage der Generation. Bei jüngeren Arbeitnehmern (insbesondere Generation Z) sind es vor allem Faktoren wie ein als zu niedrig empfundenes Gehalt, zu viel Stress, mangelnde Möglichkeiten, sich kreativ einzubringen und Probleme bei der Identifikation mit der Unternehmenskultur, warum sie sich nicht im Job wohlfühlen. Über die Hälfte würde sogar heute einen anderen Karriereweg einschlagen, wenn sie noch einmal die Möglichkeit dazu bekäme.
Bei älteren Arbeitnehmern sind für die Unzufriedenheit meist andere Gründe verantwortlich, wie zum Beispiel Unzufriedenheit mit dem direkten Vorgesetzten, unterschiedliche Wertevorstellungen bezüglich Loyalität, mangelnde Wertschätzung, fehlende Aufstiegschancen oder ein angespanntes Verhältnis zu Kollegen. Ältere Arbeitnehmer tendieren eher dazu, aus Angst vor einem Jobwechsel sich mit der Situation zu arrangieren und zu versuchen, bis zur Rente durchzuhalten.
Die ständige Unzufriedenheit wirkt sich jedoch irgendwann auf Körper und Psyche aus. Auf welche Weise ist ganz unterschiedlich und hängt von der individuellen Persönlichkeit ab.
Wie kann sich Unzufriedenheit im Beruf bemerkbar machen?
Den meisten Arbeitnehmern, die sich nicht wohl in ihrem Job fühlen, fällt es schon schwer, sich morgen zur Arbeit zu motivieren. Sie überstehen die Arbeitswoche nur mit dem Gedanken an das Wochenende oder den nächsten Urlaub. Bei der Arbeit empfinden viele Betroffene Leere und Langeweile, sind nur körperlich anwesend und haben keinen Antrieb, um ihre Aufgaben zu erledigen.
Andere stehen regelrecht unter Dauerstrom. Sie empfinden vom Betreten bis zum Verlassen ihres Arbeitsplatzes Stress, manchmal sogar Ängste und werden diese negativen Emotionen auch in den eigenen vier Wänden nicht mehr los. Oft führt das irgendwann zu ersten körperlichen und psychischen Beschwerden wie Kopf- und/oder Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit und anhaltende Müdigkeit.
Wieder andere Arbeitnehmer entwickeln eine kurze Zündschnur, sind im Job schlecht gelaunt, beschweren sich regelmäßig über Abläufe oder Mitarbeiter und lassen bei keiner Gelegenheit ein gutes Haar an ihrer Arbeit. Wenn Sie sich in diesen Beispielen wiederfinden oder auch nach eigenem Empfinden nur milde Beschwerden haben, ist es in jedem Fall sinnvoll zu handeln. Ignorieren Sie die Unzufriedenheit auf Dauer, kann das irgendwann zu schwerwiegenden körperlichen und psychischen Problemen wie Bluthochdruck, Panikattacken, Depressionen oder einem "Boreout" (Ausbrennen durch Langeweile, Gegenteil von "Burnout") führen.
Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist es wichtig, dass Sie selbst erkennen, dass etwas nicht stimmt und es nicht so weitergehen kann. Ist Ihnen das gelungen, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
- Sie suchen das Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten oder dem Betriebsrat und versuchen, Ihre Situation zum Positiven zu verändern.
- Sie suchen sich eine ähnliche Stelle bei einem anderen Arbeitgeber in Berlin bzw. machen eine Umschulung und wechseln den Beruf.

Neuanfang im alten Job oder Suche nach einer neuen Stelle? Tipps für Berliner Arbeitnehmer:
Ob Sie versuchen sollten in Ihrem jetzigen Job etwas zu verändern oder Ihre Energie besser in die Suche nach einer neuen Stelle investieren sollten, hängt vom Auslöser, also dem ursprünglichen Grund für Ihre Unzufriedenheit ab. Sind Sie zum Beispiel:
- von Ihren Aufgaben gelangweilt und verspüren keine Herausforderung,
- mit der Kommunikation im Team oder im Unternehmen unzufrieden,
- immer der Letzte, weil Sie so viele Überstunden machen müssen,
- überlastet und unter Druck, weil die Zielvorgaben so hoch sind oder
- der Meinung, dass Ihre Leistung nicht richtig honoriert wird?
Halten Sie Ihre Gedanken schriftlich fest und vereinbaren Sie dann einen Termin bei Ihrem Vorgesetzten. Sprechen Sie die Themen ganz in Ruhe an. Zeigen Sie, dass Sie sich Gedanken gemacht und Lösungsansätze parat haben und betonen Sie, dass Sie mit den Änderungen zufriedener und produktiver sein könnten. Vermeiden Sie aber unbedingt direkte Vorwürfe, da sich die Fronten sonst schnell verhärten.
Alternativ: Kündigung und berufliche Neuorientierung
Manchmal ist die Situation im aktuellen Job so zerfahren, dass sich auch durch ein Gespräch oder eine Veränderung nichts mehr kitten lässt. Vielleicht haben sich aber auch einfach Ihre eigenen Interessen und Vorstellungen mit den Jahren so verändert, dass sie sich nicht mehr mit Ihrer jetzigen Arbeitsstelle decken. In diesem Fall ist häufig ein Schnitt in Form einer Kündigung und ein Neuanfang die beste Lösung. Gerade in Berlin gibt es vielfältige Möglichkeiten für einen beruflichen Neuanfang.
Ein beruflicher Neustart will allerdings gut geplant sein, schließlich möchten Sie nicht vom Regen in die Traufe kommen. Gehen Sie deshalb Schritt für Schritt vor. Fangen Sie damit an, sich selbst einige Fragen zu beantworten, wie zum Beispiel:
- Was möchte ich tun, was macht mir Spaß und hat mir im alten Job gefehlt?
- Warum möchte ich den Beruf ausüben? Was begeistert mich daran?
- Was ist mir bei einem neuen Job wichtig (z. B. Flexible Arbeitszeiten, faire Bezahlung)?
- Wo möchte ich arbeiten bzw. welche Anfahrt nehme ich dafür max. in Kauf? (In Berlin sind die Arbeitswege oft mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in kurzer Zeit zu bewältigen.)
- Wie stelle ich mir die Zukunft im neuen Job vor?
- Benötige ich für meine Traumstelle eine Weiterbildung?
- Wie realistisch ist es, die gewünschte Stelle zu bekommen?
Neue Arbeitgeber unter die Lupe nehmen
Auf der Suche nach Ihrem neuen Arbeitgeber in Berlin ist es sinnvoll, wenn Sie sich vorab erkundigen, wie das Betriebsklima, die Bezahlung, das Verhalten von Vorgesetzten oder die Weiterbildungsmöglichkeiten sind. Eine Möglichkeit bietet die Nutzung von Karrierenetzwerken. Handelt es sich bei Ihrem Wunsch-Arbeitgeber um ein größeres Unternehmen, stehen die Chancen gut, hier nähere Informationen zu finden.
Vielleicht kennen Sie aber auch jemanden, der wiederum jemanden kennt, der bei dem Unternehmen arbeitet und nähere Auskunft geben kann. Liefern diese beiden Möglichkeiten keine Informationen, können Sie sich auf Jobportalen umsehen, auf denen Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber bewerten können. Zu großen Unternehmen finden sich hier viele wertvolle Informationen zu Themen wie
- Gehaltszufriedenheit,
- Work-Life-Balance,
- Karrierechancen,
- Unternehmenskultur,
- oder Vorgesetzten,

Zufriedenheit im Job verbessern: Das können Arbeitgeber in Berlin tun
Die Mitarbeiter sind das Kapital eines Unternehmens. Dieser Satz mag abgedroschen klingen, jedoch ist es tatsächlich so - gerade in der heutigen Zeit, in der qualifizierte und motivierte Arbeitnehmer schwierig zu finden sind. Umso wichtiger ist es für Arbeitgeber, ein rundum positives Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem sich Menschen wohlfühlen und gerne arbeiten, sich entfalten und mit der Zeit zu einem starken Team zusammenwachsen können. Erreichen lässt sich das durch Maßnahmen wie:
- das Fördern einer offenen Kommunikationskultur, in der Mitarbeiter und Führungskräfte ständig im Austausch sind.
- das Äußern von Anerkennung und Wertschätzungen, zum Beispiel in Form eines Lobes, Beförderung oder andere Zuwendungen.
- das Schaffen von Weiterbildungsmöglichkeiten: Mitarbeiter sollten die Chance haben, sich weiterentwickeln zu können und dabei gefördert werden.
- das Einführen von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen, in denen beide Seiten in vertrauensvollem Rahmen Probleme ansprechen, aber (im Falle von Vorgesetzten) auch Lob äußern und den Mitarbeiter motivieren können.
- das Einführen einer Gesundheitsförderung und das Schaffen einer gesunden Arbeitsumgebung (Ergonomie, gesunde Snacks, etc.).
- das Schaffen einer flexiblen Arbeitszeitregelung, damit sich Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren lassen. (Zum Beispiel einen Tag in der Woche das Arbeiten im Homeoffice ermöglichen.)
- die Veranstaltung von Teambuilding-Events und Förderung von gemeinsamen Aktivitäten außerhalb des Jobs.
Quellenangaben und weiterführende Informationen:
- Auf der Webseite der Bertelsmann Stiftung erfahren Sie warum sich ein Jobwechsel lohnt, wenn Sie bei Ihrem jetzigen Arbeitgeber unzufrieden sind:
https://www.bertelsmann-stiftung.de/.../unzufrieden-im-job-mut-zum-wechsel-zahlt-sich-aus - Wenn Sie sicher gehen wollen, dass Ihr neuer Arbeitgeber Ihren Anforderungen entspricht, schauen Sie auf entsprechenden Portalen im Internet wie zum Beispiel: https://gowork.de/ wie andere Arbeitnehmer über das Unternehmen denken. Die Bewertungen der Arbeitgeber helfen Ihnen sicher den passenden Arbeitgeber in Berlin zu finden!
- Auch über die Arbeitsagentur Berlin können Sie einen neuen Job finden: https://www.arbeitsagentur.de/jobsuche/suche?wo=Berlin&umkreis=25&angebotsart=1
Besonders, wenn Sie gekündigt wurden oder wenn Sie zur Zeit arbeitslos sind, sollten Sie sich an ein Jobcenter oder die Agentur für Arbeit in Berlin wenden.
Zum Beispiel: Agentur für Arbeit Berlin Mitte Charlottenstr. 87 - 90, 10969 Berlin, Tel.: 0800 4 5555-00 - In Berlin gibt es viele attraktive Arbeitgeber:
Berlin hat sehr viele attraktive Arbeitgeber. Neben der BSR, den Berliner Verkehrsbetrieben und der Berliner S-Bahn gibt es viele Unternehmen in der Privatwirtschaft, die sich um gute Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiter bemühen. Wie zum Beispiel Zalando, die Strato AG und viele Unternehmen aus dem Einzelhandel. Schauen Sie doch mal auf den Internetseiten der Unternehmen, ob es dort nicht eine Stellenausschreibung gibt, die zu Ihrem Profil passt! Weitere Arbeitgeber in Berlin
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