Der Club ist eine Berliner Legende, die in der ganzen Welt bekannt ist. Unzählige Gerüchte über diesen Club gehen um - und alle sind sie wahr. Wer schon einmal hier
Das Berghain in Friedrichshain - Party in lockerer Atmosphäre
Foto: © pressmaster
war, wird das bestätigen können. Und für die anderen sind die Geschichten kaum zu glauben. Was den Laden noch geheimnisvoller als ohnehin schon macht, ist das strikte Fotografierverbot. Wer es dennoch wagt und dabei erwischt wird, riskiert nicht nur, unsanft vor die eiserne Tür gesetzt zu werden, sondern auch gleich ein Hausverbot. Der einzige, der in den Heiligen Hallen fotografieren darf, ist Sven Marquardt; Türsteher des Berghain und selber eine Legende. Der große und Ehrfurcht gebietende Herr mit den Tattoos, die sich über das ganze Gesicht schlängeln, dass zudem noch von reichlich Piercings geschmückt ist, beschäftigt sich seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Fotografie und stellt seine Bilder auch immer mal wieder aus. Für seine Inszenierungen nutzt er sehr oft die beeindruckenden Räume des Berghain.
Wummernde Bässe unter kathedralenartigen Decken
Wer an der Tür vorbeigekommen ist, kann endlich eintauchen in den irrsinnigen Strudel aus nassen Leibern, vibrierenden Rhythmen, dicker Luft, klaustrophobischen
Gefühlen und gleichzeitig Freiheit.
Der Vorgänger des Berghain, das Ostgut, schuf sich bis zum Jahr 2003 durch seine exzessiven, hedonistischen Fetischparties einen Ruf, der weit über die Grenzen Berlins gehört wurde. Die feierlustige Klientel kam überwiegend aus der europäischen Schwulenszene. Inzwischen ist das Publikum gemischter, aber immer noch so locker drauf wie ehedem. Erlaubt ist, was gefällt. Und im Berghain gefällt vielen Gästen so einiges, was an der heimischen Kaffeetafel nur ein entsetztes Schweigen hervorrufen würde. Darkrooms laden zu Beschäftigungen zu zweit oder mehreren ein - anonym, schnell und ohne Hemmungen. Wer das mag, geht dort einfach rein. Und wer nicht, lebt sich eben auf der Tanzfläche aus. Die Toiletten sind ebenfalls gewöhnungsbedürftig. Hier wird nicht umständlich nach Geschlechtern unterschieden. Wer mal muss, der geht einfach dahin, wo Platz ist. Doch auch hier kann es vorkommen, dass man Gäste bei Tätigkeiten unterbricht, die werktags im Büro nicht so an der Tagesordnung sind; denn dort wird im Allgemeinen ja Kaffee getrunken, um wach zu bleiben.
Doch vor allem ist das Berghain ein Club, der mit elektronischer Musik und DJs vom Allerfeinsten aufwarten kann.
Wenn schon feiern, dann richtig. Und das die ganze Nacht durch bis in den späten Nachmittag hinein. Wer dann noch Lust hat, legt sich vielleicht ein paar Stunden hin und weiter geht der wilde Ritt durch die Berliner Nacht.
Panoramabar
In der "Panne-Bar" über dem Berghain können sich die geschafften Gäste zurückziehen. Zum Chillen oder um neue Bekanntschaften zu vertiefen. Alle halbe Stunde öffnen sich die Jalousien der Bar automatisch; so sind die Damen und Herren und alle anderen auch immer über den ungefähren Tagesabschnitt informiert. Denn im Berghain kann man schon mal das Gefühl für Zeit und Raum verlieren.
Adresse:
Berghain/ Panorama Bar
Am Wriezener Bahnhof
10243 Berlin Friedrichshain
Telefon: 030/ 29 36 02 10
Einlass ab 18 Jahre
Öffnungszeiten:
variierend; nachts bis nachmittags
Öffentlicher Nahverkehr:
S-Bahn: S3, S5, S7, S75, S9, Bahnhof: Ostbahnhof,
Bus: N40, Ausstieg Ostbahnhof.
Text: UG / 16.01.2012
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