befand sich diese noch außerhalb Berlins. Erst während der gründerzeitlichen weitläufigen Stadterweiterungen wurde das rund 13.500 Quadratmeter große Areal "eingemeindet". Und auch sein heutiges Gesicht wurde erst in jener Zeit geprägt:
Der Pfefferberg in Berlin
1861 übernahmen Schneider & Hillig die Anlage und stellten auf Maschinenbetrieb um. Seit 1887 firmierte die Brauerei dann unter dem Namen "Pfefferberg". In den nächsten 10 Jahren wurde ein Großteil der 21 Gebäude errichtet. Klinkerfassaden und die bis zu 9m hohen Kellergewölbe sind ein typisches Beispiel für die Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts. 1912 entstanden die einprägsamen Kolonnaden zur Schönhauser Allee.
1919 übernahm die Schultheiß-Brauerei den Betrieb, um ihn zwei Jahre später einzustellen.
Verschiedene Firmen nutzten danach das Gelände, u.a. zur Schokoladen- und Brotproduktion. Während des 2. Weltkriegs verursachte ein Bombentreffer zwar nur geringen Schaden, doch verfielen die Gebäude trotz vielfältiger Nutzung in DDR-Zeiten zusehends.
1990, kurz nach dem Mauerfall, gründete sich der Pfefferwerk Stadtkultur e.V. und begann schon ein Jahr später mit der kulturellen Nutzung des Komplexes. Ende 1999 wurde die Stiftung Pfefferwerk Eigentümerin des Grundstücks und läutete die seit 2001 laufende Sanierung ein. Das Pfefferwerk betreibt heute diverse soziale und kulturelle Projekte im Kiez und darüber hinaus.
Herzstück des Pfefferbergs ist sein denkmalgeschützter Biergarten - heute Sommergarten genannt: Alte Kastanien und Linden spenden 5 Meter über der Schönhauser Allee Schatten und lassen fast vergessen, dass man sich mitten in der Stadt befindet. Neben Bier vom Fass und diversen anderen Getränken gibt es hier auch Zünftiges vom Grill, Kuchen und verschiedene Snacks. Auf der Open-Air-Bühne finden im Sommer Konzerte und das alljährliche Flamenco-Festival statt.
Mit der fortschreitenden Instandsetzung zogen immer mehr kulturelle und kommerzielle Nutzer ein. Inzwischen gibt es auf dem Gelände mehrere Clubs, wie das Bassy in der ehemaligen Pfefferbank und die wiedereröffnete V.U.P. Lounge. Der Club Subground wird, wie auch der große Saal, derzeit noch saniert. Dafür ist nun das frisch renovierte Haus 13 wieder für Veranstaltungen geöffnet.
Außerdem haben sich Galerien und Ateliers, Werkstätten, ein preiswertes Hostel (Pfefferbett) und ein Restaurant auf dem Pfefferberg angesiedelt. Schritt für Schritt sollen weitere Künstler, soziale Projekte und Dienstleister folgen. Ein Ausflug in den Pfefferberg lohnt sich - nicht nur im Sommer! (Text: JJ / 15.10.08)