Flughafen Berlin Tempelhof

Text: H. J. (Diplom-Medienberaterin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Flughafen Tempelhof
Als der Flughafen Tempelhof noch in Betrieb war... - Foto: © -wn-

Der Flughafen Tempelhof wurde am 08.10.1923 eröffnet, wurde während seiner Betriebszeit auch Zentralflughafen genannt und am 30.10.2008 geschlossen. Heute wird das Flughafengelände unter dem Namen Tempelhofer Feld zur Freizeitgestaltung genutzt.

Geschichte des Zentralflughafen

Der Flughafen Tempelhof, der im Jahr 1923 eröffnet wurde, war einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und bis zu seiner Schließung im Jahr 2008 einer der drei großen Flughäfen Berlins. Die zentrale Lage inmitten der Stadt machte ihn besonders bei Geschäftsreisenden beliebt. Welche wechselhafte Geschichte der Flughafen hatte, haben aber vermutlich die wenigsten gewusst.

Vom Exerzierplatz zum Flugfeld

Da, wo sich für viele Jahrzehnte der Flughafen Tempelhof befand, war einst ein militärischer Parade- und Exerzierplatz der preußischen Armee. Der Namen der Paradestraße, die an einer Seite an das ehemalige Flugfeld angrenzt, erinnert daran heute noch. Bereits um 1886 herum wurde auf dem Gelände zwischen Tempelhof und Neukölln schon Fluggeschichte geschrieben, als die Luftschiffer-Abteilung den Ballon Barbara aufsteigen ließ. In den folgenden Jahren präsentierten hier Erfinder dem Militär neueste Flugobjekte, wobei es jedoch leider auch immer wieder zu tragischen Unfällen kam. So stürzte zum Beispiel im Jahr 1897 das von Friedrich Hermann Wölfert entwickelte Luftschiff nach der Entzündung seines Motors ab. Wölfert und sein Assistent starben. Im Jahr 1909 startete der Franzose Armand Zipfel hier den ersten Motorflug mit einem Voisin-Doppeldecker. Im gleichen Jahr landete auf dem Flugfeld zum ersten Mal ein Zeppelin. Außerdem stellte der amerikanische Flugzeugbauer Orville Wright zwei neue Rekorde auf und der französische Luftfahrtpionier Hubert Latham glänzte mit dem ersten Überlandflug, der vom Tempelhofer Feld zum Flugplatz Johannisthal führte.

Entwicklung zum Verkehrsflughafen

Zwar wurde nach dem 1. Weltkrieg zunächst beschlossen, das Tempelhofer Feld nicht zu bebauen, aber dennoch wurde im Februar 1923 der Bau eines Flughafens durch den Magistrat von Groß-Berlin beschlossen. Obwohl es bei einem Rundflug im April zu einem Flugzeugabsturz kam, bei dem auch ein Todesopfer zu beklagen war, begann der Flugbetrieb bereits im Oktober des gleichen Jahres nach dem Bau von provisorischen Flugzeughallen und einem Stationsgebäude. In Folge wurde die Berliner Flughafen-Gesellschaft mbH (BFG) gegründet, die bis heute besteht, und die ersten Arbeiten an mehreren Hallen, einem Scheinwerferturm, einer Funkstation und dem Abfertigungsgebäude kamen in Gang. Bereits im Jahr 1930 waren die vorhandenen Anlagen zu klein und es begannen Planungsarbeiten für einen Neubau. Der neue Flughafen sollte bis zu sechs Millionen Fluggäste im Jahr abfertigen können. Das durch den Architekten Ernst Sagebiel entworfene Flughafengebäude wurde zwischen 1936 und 1941 gebaut und war nach seiner Fertigstellung für einige Zeit das Gebäude mit der größten Fläche weltweit. Der Baustil entsprach der Monumentalarchitektur des Nationalsozialmus.

Neuanfänge und Schließung

Nach dem Zweiten Weltkrieg besetzte zunächste die Rote Armee den Tempelhofer Flughafen, die ihn aber im Juli 1945 an die USA-Amerikaner übergab. Diese richteten hier den Tempelhof Central Airport (TCA) ein und nahmen im August den Flugbetrieb wieder auf. Ab 1946 wurde der Flughafen zu einem Militärstützpunkt und diente während der Blockade Westberlins dem Transport von Lebensmitteln und anderen Gütern für die Berliner Bevölkerung. Dieser Vorgang ist heute als Berliner Luftbrücke bekannt und dauerte von Juni 1948 bis Mai 1949. Ein Denkmal auf dem Platz vor dem Flughafengebäude, von den Berlinern liebevoll "Hungerharke" genannt, erinnert daran. Ab 1950 durfte ein Teil des Flughafens wieder für die zivile Luftfahrt verwendet werden und das Aufkommen an Passagieren wuchs stetig, bis der Flughafen zugunsten des Flughafen Tegels für den zivilen Luftverkehr 1975 geschlossen wurde. Bereits im Jahr 1981 kam es jedoch zu einer Wiedereröffnung. Der Flughafen Tempelhof wurde danach vorrangig für den Geschäftsreiseverkehr genutzt. Nach der deutschen Wiedervereinigung beschloss der Senat, den innerstädtischen Flughafen zu schließen. Trotz Einwänden von Luftfahrtsunternehmen und Bürgerinitiativen kam das Ende des Flughafens im Oktober 2008. Heute wird das ehemalige Flugfeld von den Berlinern als Park und Freizeitgelände unter dem Namen Tempelhofer Feld genutzt. Eine Bebauung von Teilen des Feldes ist ebenso in der Diskussion wie die Nutzung der Gebäude. Weitere Flughäfen in Berlin

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