PRP-Behandlung in Berlin: Wie wirkt die natürliche Therapie bei Haarausfall?

Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 13.10.2025

Mann bemerkt Haarausfall
Was tun bei Haarausfall? - Symbolbild: © gpointstudio - stock.adobe. com

Sie haben in Ihrer Haarbürste oder auf Ihrem Kopfkissen Haare entdeckt? In der Regel ist das kein Grund zur Sorge. Jeder von uns - ganz gleich, ob Mann oder Frau - verliert pro Tag etwa 50 bis 100 Kopfhaare. Das ist Teil des natürlichen Wachstumszyklus: Alte Haare fallen aus, neue kommen nach. Von krankhaftem Haarausfall (Alopezie) spricht man erst, wenn über längere Zeit mehr Kopfhaare ausfallen als nachwachsen und das Haar dadurch sichtbar lichter wird oder sich kahle Stellen bilden. Ist das der Fall, bietet die Medizin von heute glücklicherweise verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um das Haarwachstum anzuregen. Im Fokus steht dabei die PRP-Behandlung (Eigenbluttherapie).

Warum kommt es überhaupt zu Haarausfall?

Haarausfall ist ein weit verbreitetes Problem mit vielen Gesichtern. In der Dermatologie unterscheidet man grob zwischen der erblich bedingten, diffusen und kreisrunden Form. Der angeborene (androgenetische) Haarausfall tritt dabei mit Abstand am häufigsten auf und betrifft je nach Studie im Laufe des Lebens rund 80 % der Männer und bis zu 40 % der Frauen. Die Forschung geht aktuell davon aus, dass bei der erblichen Form die Follikel überempfindlich auf das männliche Hormon Dihydrotestosteron (DHT) reagieren. Dadurch wird die Haarwurzel schwächer und kleiner, bildet mit der Zeit nur noch dünne und helle (flaumartige) Haare aus und die Wachstumsphase der Haare wird insgesamt verkürzt.

Bei betroffenen Männern zeigt sich die erbliche Form des Haarausfalls häufig schon in jungen Jahren. Typisch sind beispielsweise langsam wachsende Geheimratsecken. Auch eine höher werdende Stirnpartie und zunehmend lichte Stellen am Hinterkopf sind Zeichen der androgenetischen Alopezie. Unbehandelt bleibt im späteren Verlauf häufig nur noch ein Haarkranz stehen. Bei Frauen wird das Haar hingegen zuerst am Scheitel sichtbar weniger, was sich im weiteren Verlauf dann weiter ausbreiten kann. [ 1 ]

Unabhängig von der Ursache ist Haarausfall nicht nur ein kosmetisches Problem, sondern nagt auch am Selbstbewusstsein der Betroffenen. Besonders Frauen und junge Männer suchen deshalb gezielt nach Behandlungsmöglichkeiten, um den Haarausfall aufzuhalten und im besten Fall umzukehren. Die Medizin bietet hierfür verschiedene Lösungen.

Wie lässt sich Haarausfall behandeln?

Das hängt natürlich in erster Linie von der zugrunde liegenden Ursache ab. Ein gründlicher Check durch einen Hautarzt in Berlin ist deshalb enorm wichtig und die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie. Abhängig vom Ergebnis gibt es aktuell folgende Optionen:

Finasterid
Das Medikament ist (bei anlagebedingtem Haarausfall) erwiesenermaßen wirksam und kann den Haarverlust bei Männern unter optimalen Bedingungen wieder umkehren. Daher gilt es bei der Behandlung von androgenetischer Alopezie oft als Mittel der Wahl. Allerdings greift Finasterid in den Hormonhaushalt ein und kann unerwünschte Nebenwirkungen wie sexuelle Dysfunktion und Depressionen auslösen. Für Frauen ist es zudem nicht geeignet.

Minoxidil
Das zweite Mittel ist Minoxidil, das anders als Finasterid nicht oral eingenommen, sondern als Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es eignet sich für Männer und Frauen mit erblichem Haarverlust und kann durch Verbesserung der Durchblutung und Nährstoffversorgung der Follikel das Ausfallen der Haare verlangsamen und ihr Wachstum anregen. Allerdings kann es zu Beginn der Behandlung zu vorübergehend verstärktem Haarausfall ("Shedding") kommen und stellt man die Behandlung ein, geht die Wirkung ganz verloren.

Haartransplantation
Alternativ zur medikamentösen Behandlung gibt es auch die chirurgische Lösung in Form der Haartransplantation, bei der DHT-resistente Haarfollikel aus der Kopfhaut (meist vom Hinterkopf) entnommen und an die kahlen Stellen verpflanzt werden. Die Transplantation eignet sich sowohl für Männer als auch für Frauen und verschiedene Formen der Alopezie (u. a. erblich-hormoneller und mechanischer Haarausfall). Sie ist allerdings wie jede OP mit gewissen Risiken verbunden, vergleichsweise teuer und kann - wenn sie nicht von einem erfahrenen Experten durchgeführt wird - zu unnatürlich wirkenden Ergebnissen führen.

PRP-Behandlung
Eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu den genannten Behandlungen kann die mittlerweile von vielen Fachärzten in Berlin angebotene PRP-Therapie (PRP = Platelet-Rich-Plasma, auf Deutsch: plättchenreiches Plasma) sein. Sie nutzt ausschließlich Eigenblut des Patienten und verzichtet auf Fremdstoffe, wodurch sie in der Regel gut verträglich ist. Daher eignet sie sich auch für Menschen, die eine Behandlung mit systemischen Mitteln wie Finasterid ablehnen oder diese nicht vertragen. Sie hilft jedoch nicht allen Patienten.

Mann bei der PRP Behandlung in Berlin
Eine PRP Behandlung kann bei Haarausfall helfen - Symbolbild: © Prostock-studio - stock.adobe. com

Wie kann eine PRP-Behandlung bei Haarverlust helfen?

Die PRP-Behandlung zielt darauf ab, die aus unterschiedlichen Gründen geschwächten Haarfollikel zu stärken und so das Haarwachstum auf natürliche Weise anzukurbeln. Dazu macht sie sich die in den Blutplättchen des Patienten enthaltenen Wachstumsfaktoren und Botenstoffe zunutze. Diese sollen nach Injektion in die vom Haarverlust betroffenen Areale der Kopfhaut einen Regenerationsprozess anstoßen, bei dem die Durchblutung der Follikel und deren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen verbessert wird.

Zudem sollen die enthaltenen Wachstumsfaktoren (unter anderem der sogenannte Platelet-Derived-Growth-Factor, kurz PDGF) die Zellerneuerung in der Haarwurzel anregen und die Wachstumsphase der Haare verlängern. Im Idealfall führt das in Kombination zu:

  • einer Beruhigung des Haarausfalls,
  • sichtbar dichteren und fühlbar kräftigeren Haaren,
  • verbesserter Haarqualität (weniger Haarbruch) und
  • einem gleichmäßigeren Haarbild ohne lichte Stellen.
Die PRP-Behandlung kann allerdings auch keine Wunder vollbringen. Follikel, die nicht mehr intakt (u. a. bei vernarbender Alopezie) oder nach jahrelangem androgenetischen Haarausfall permanent miniaturisiert sind, lassen sich in der Regel auch mit einer PRP-Therapie nicht mehr reaktivieren. Wo also schon seit vielen Jahren nichts mehr wächst, sind die Erfolgsaussichten nahe null. Sofern gewünscht, ist in diesem Fall eine (ggf. mit Eigenbluttherapie kombinierte) Transplantation sinnvoll.

Die alleinige Behandlung mit PRP bietet sich eher für frühe Stadien des Haarausfalls an. Es sollten in jedem Fall noch keine vollständig kahlen Stellen vorhanden sein. Die besten Chancen auf neuen, dichten Haarwuchs gibt es bei leichtem bis moderatem Haarverlust und wenn die Eigenblutbehandlung mit weiteren bewährten Therapieformen wie zum Beispiel LLLT/LED-Rotlicht und/oder Microneedling der Kopfhaut kombiniert wird. [ 2 ]

Wie läuft eine PRP-Behandlung ab?

Nach einer ausführlichen Anamnese und Aufklärung werden zunächst (in der Regel über die Armvenen) einige Röhrchen Eigenblut abgenommen. Die Menge entspricht in etwa der einer normalen Blutuntersuchung beim Hausarzt. Das entnommene Blut wird anschließend in eine spezielle Zentrifuge gegeben, um die roten und weißen Blutkörperchen und andere Blutbestandteile vom Plasma zu trennen. Dieses plättchenreiche Plasma (PRP) wird im Anschluss in Spritzen aufgezogen und mit sehr feinen Kanülen in die vom Haarausfall betroffenen Areale der Kopfhaut injiziert.

Für Patienten ist die Behandlung in der Regel schmerzarm. Bei Bedarf lässt sich die Kopfhaut vorab örtlich (mit einer Anästhesiecreme) betäuben, wodurch die Einstiche kaum zu spüren sind. Für eine erfolgreiche PRP-Behandlung braucht es in der Regel mehrere Sitzungen. Wie viele genau, hängt von der individuellen Haarsituation ab. Bei den meisten Patienten sind zu Beginn etwa drei bis vier Behandlungen nötig und im Anschluss alle paar Monate eine Auffrischungsbehandlung, um das Ergebnis dauerhaft aufrechtzuerhalten.

Mann freut sich über volles Haar
Volles Haar trägt bei vielen Männern zum Selbstbewusstsein bei - Symbolbild: © fizkes - stock.adobe. com

Welche Vorteile bietet eine Eigenblutbehandlung bei Haarverlust?

Für Menschen, die unter Haarausfall leiden, bietet die PRP-Behandlung eine ganze Reihe von Vorteilen. Allen voran handelt es sich, anders als bei einer Haartransplantation, um ein minimalinvasives Verfahren, das sich praktisch zwischendurch wie ein normaler Arzttermin durchführen lässt. Es gibt keine Ausfallzeit und auch keine langwierige Nachbehandlung.

Die Behandlung mit Eigenblut verzichtet zudem im Gegensatz zu Medikamenten auf den Einsatz fremder Substanzen, greift nicht in den Hormonhaushalt ein und ist mittlerweile gut untersucht. Unerwünschte Nebenwirkungen und ernste allergische Reaktionen treten dadurch nur sehr selten auf. Darüber hinaus lässt sich die PRP-Therapie sehr gut mit anderen Behandlungsformen kombinieren, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen.

Hat die PRP-Behandlung auch Nachteile?

Neben den unbestreitbaren Vorteilen der Eigenblutbehandlung bei Haarverlust gibt es leider auch einige Nachteile. So gibt es bei PRP ebenso wie bei anderen Behandlungen keine Garantie auf Wirkung. Jeder Patient spricht anders auf die Behandlung an. Dadurch ist es möglich, dass die Therapie im Einzelfall kaum eine Wirkung zeigt. Angesichts der nicht zu vernachlässigenden Kosten (je nach Arzt etwa 250 bis 500 Euro je Sitzung / 750 bis 1.600 Euro für eine Initialserie mit 3 bis 4 Behandlungen) kann das natürlich ärgerlich sein.

Ist die Behandlung erfolgreich, sind zudem etwa alle 3 bis 6 Monate Auffrischungen notwendig, die erneut Kosten verursachen. Auch die Prozedur selbst kann für einige Patienten von Nachteil sein. Insbesondere für Personen, die Probleme mit Nadeln und Blutabnahmen haben. Mittel wie Minoxidil verursachen in diesen Fällen weniger Stress, bringen dafür aber im Einzelfall andere Nebenwirkungen mit sich (siehe weiter oben). Apropos Nebenwirkungen: Die sind bei der Behandlung mit plättchenreichem Plasma mild. Lediglich Rötungen und Schwellungen können unmittelbar nach den Injektionen auftreten.

Gut zu wissen:
Die Kosten für eine Behandlung mit PRP, LLLT/LED, Microneedling und anderen Mitteln gegen Haarausfall werden in der Regel nicht von den Krankenkassen in Berlin (weder gesetzlich noch privat) übernommen.

Ist die Wirkung von PRP bei Haarausfall wissenschaftlich belegt?

Teilweise. Diverse Studien konnten zwar positive Effekte von PRP auf das Haarwachstum nachweisen. Allerdings in erster Linie bei androgenetischem Haarausfall und vor allem in frühen Stadien. Eine aktuelle Meta-Analyse (von Springer Nature aus dem Jahr 2023) kam zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass PRP die Haardichte bei erblich bedingtem Haarverlust signifikant erhöhen kann. Noch bessere Erfolge zeigt laut einer anderen Meta-Analyse (von Springer Nature aus dem Jahr 2024) die Kombination von PRP und Minoxidil. Hier kam es zu einer deutlichen Verbesserung des Haarwuchses und der Haarqualität. [ 3 ]

Alle Forscher betonen jedoch, dass noch weitere Untersuchungen und vor allem die Schaffung einheitlicher Standards bei der Behandlung mit PRP notwendig sind. Die gibt es nämlich aktuell noch nicht, weshalb die Ergebnisse von Fall zu Fall variieren können.

Ich habe Haarausfall: Wie soll ich jetzt vorgehen?

Wenn Sie erst kürzlich vermehrten Haarverlust an sich feststellten, sollten Sie zunächst überlegen, ob es nicht vielleicht irgendwelche Auslöser in Ihrem Alltag gibt. Stehen Sie unter Stress, nehmen Sie Medikamente wie Betablocker ein, haben Sie Probleme mit der Schilddrüse oder sind Sie gerade Mutter geworden? All das kann Haarausfall triggern.

So oder so sollten Sie bei plötzlichem oder länger anhaltendem Haarausfall, der Sie belastet, Ihren Hausarzt oder direkt einen Hautarzt aufsuchen. Dieser kann dann eine ausführliche Diagnostik einleiten, Ihnen Medikamente verschreiben und Sie bei Bedarf an einen erfahrenen Spezialisten für PRP Behandlungen in Berlin weiterleiten.

Weiterführende Informationen und Quellenangaben:

Wellness in Berlin

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