Heizkosten sparen - Tipps für Mieter und Hausbesitzer

Text: O. K. (Technik-Experte) / Letzte Aktualisierung: 06.06.2024

Heizkosten sparen
So kann man ganz einfach Heizkosten sparen: - Beispielfoto: © euthymia - stock.adobe. com

Die hohen Energiekosten sind für immer mehr Mieter und Eigenheimbesitzer in Berlin eine große finanzielle Belastung. Vor allem die Preise für Energie aus Öl und Gas sind im vergangenen Jahr durch den Wegfall der Preisbremse und der höheren Mehrwertsteuer deutlich angestiegen. Eine Entspannung ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Einige Energieexperten erwarten aufgrund der anhaltenden Konflikte im Nahen Osten sogar weiter steigende Energiepreise. Um sich vor hohen Nachzahlungen zu schützen, lohnt es sich sowohl für Mieter als auch für Hausbesitzer, den Energieverbrauch genau unter die Lupe zu nehmen und durch bewusste Maßnahmen zu reduzieren. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erklären wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Heizkosten senken: 10 Tipps, die Sie einfach umsetzen können

Ob kleine Mietwohnung oder großes Eigenheim: Den Energieverbrauch zu reduzieren und damit die Heizkosten zu senken ist in jedem Haushalt möglich. Und das unabhängig davon, ob Sie mit Gas, Öl oder Strom heizen. Schon kleine Veränderungen in Ihrem Heizverhalten und gezielte Optimierungen an Ihrem Wohnraum können große Effekte auf Ihren Verbrauch haben und sich am Ende des Jahres positiv auf die Heizkostenabrechnung auswirken.
Hier sind 10 Tipps zum Heizkosten sparen, die Sie sofort bei sich zu Hause umsetzen können.

  1. Richtig lüften
    Haben Sie Ihre Fenster während der Heizperiode auf Dauerkippstellung? Dann verschenken Sie bares Geld. Durch das gekippte Fenster geht viel Wärme aus dem Raum verloren. Zudem können rund um die Fenster Kältebrücken entstehen, an denen Feuchtigkeit kondensiert, die zu Schimmel führen kann. Besser ist, wenn Sie Ihre Wohnräume regelmäßig stoßlüften. Dabei öffnen Sie Ihre Fenster und Türen für bis zu zehn Minuten so weit wie möglich und verschließen sie anschließend wieder. So kann ein kompletter Luftaustausch stattfinden und es geht keine wertvolle Heizenergie verloren. Bei einer 70 m² Wohnung können Sie so bis zu 80 Euro Heizkosten im Jahr sparen, in einem Einfamilienhaus sogar bis zu 150 Euro.
  2. Fenster und Türen abdichten
    Gerade in Häusern älteren Baujahrs sind die Fenster und Türen häufig nicht mehr hundertprozentig dicht. Durch diese Fugen, Ritzen und Schlitze kann jedoch wertvolle Energie nach draußen entweichen, was die Heizkosten unnötig in die Höhe treibt. Eine einfache Möglichkeit, die Fenster und Türen schnell und kostengünstig abzudichten, bieten Dichtungsstreifen aus dem Baumarkt. Sie schließen die Spalten und verhindern, dass Wärme aus dem Wohnraum nach außen gelangt. Die meisten Dichtungen sind selbstklebend, was die Montage erheblich vereinfacht. Das Einsparpotenzial ist groß: Laut Energieexperten lassen sich mit dieser Maßnahme die Heizkosten um bis zu 20 Prozent senken.
    Lesen Sie dazu auch: Moderne Fenster und Türen sparen Energie
  3. Heizkörper freihalten
    Steht Ihr Sofa vor dem Heizkörper oder haben Sie diesen hinter Vorhängen versteckt? Dann staut sich dahinter die Wärme und kann sich nicht richtig im Raum verteilen. Die Folge: Ihre Wohnung wird nicht richtig warm, weshalb Sie die Heizung noch höher drehen. Achten Sie darauf, dass Ihre Möbel und andere Gegenstände mindestens 30 Zentimeter Abstand zur Heizung haben und Vorhänge möglichst nicht bis zum Boden reichen. Zusätzlich sollten Sie die Heizkörper regelmäßig entstauben, um für eine optimale Wärmeabgabe zu sorgen.
  4. Rollläden und Vorhänge nutzen
    In der kalten Jahreszeit ist der Wärmeverlust über die Fensterfläche am größten. Wenn Sie in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus Rollläden verbaut haben, sollten Sie diese nutzen. Vor allem nachts lohnt es sich, die Rollläden vollständig runterzulassen, um so den Wärmeverlust durch das Fenster zu verringern. Wie hoch die Einsparung ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Art der Verglasung und der Größe der Fenster ab. Haben Sie zusätzlich Vorhänge an den Fenstern? Dann ziehen Sie diese über Nacht zu und vergrößern Sie so den Spareffekt.
  5. Heizung entlüften
    Gluckert Ihr Heizkörper manchmal oder erwärmt er sich nur langsam und ungleichmäßig? Dann ist es höchste Zeit, dass Sie Ihre Heizung entlüften. Alles, was Sie dazu brauchen, ist ein Entlüftungsschlüssel (gibt es in jedem Baumarkt) und einen kleinen Behälter für Wasser. Drehen Sie nun den Heizkörper auf, stellen Sie die Schüssel unter das Entlüftungsventil und drehen Sie dieses vorsichtig mit dem Entlüftungsschlüssel gegen den Uhrzeigersinn auf. Hören Sie ein Zischen, ist das die Luft, die aus dem Heizkörper entweicht. Sobald Wasser austritt, drehen Sie das Ventil wieder fest zu. Wiederholen Sie diese Schritte nun bei allen Heizkörpern. Je nach Wohnungsgröße können Sie so bis zu 15 Prozent Ihrer Heizkosten einsparen.
  6. Schließen Sie Türen zu Zimmern, die Sie selten nutzen oder wenig beheizen.
  7. Heizen Sie Räume immer auf niedrigem Niveau, statt sie auskühlen zu lassen.
  8. Sorgen Sie mit Teppichen für mehr Bodenwärme, ohne mehr heizen zu müssen.
  9. Vermeiden Sie häufige Vollbäder. Duschen verbraucht weniger Warmwasser.
  10. Dämmen Sie Ihre Rollladenkästen mit Dämmmatten aus dem Baumarkt.

Smarte Thermostate für mehr Komfort und geringere Heizkosten

Sind Sie bereit, etwas mehr Geld in die Senkung Ihrer Heizkosten zu investieren, bietet sich die Installation smarter Heizungsthermostate an. Die intelligenten Geräte lassen sich einfach an den einzelnen Heizkörpern installieren und ermöglichen Ihnen eine präzise Steuerung der Raumtemperatur. Sie können beispielsweise feste Zeiten einprogrammieren, zu denen Ihre Heizung einzelne Räume auf Ihre Wohlfühltemperatur erwärmen soll. Genauso können Sie die Heizung zu Zeiten, in denen Sie schlafen oder aus dem Haus gehen, herunterregeln. So stellten Sie sicher, dass die Heizung nur dann läuft, wenn Sie sie auch wirklich brauchen.

Große Unterschiede beim Funktionsumfang

Bei dem Funktionsumfang der smarten Thermostate gibt es große Unterschiede. Während sich einige Modelle zum Beispiel nur direkt über das Display am Thermostat programmieren lassen, bieten andere die Möglichkeit der Integration in bestehende Smart-Home-Systeme. So können Sie Ihre Heizung bequem via App ein- und ausschalten, was praktisch ist, wenn sich Ihre Pläne ändern und Sie doch mal früher oder später nach Hause kommen. Auch die Kombination mit Sprachassistenten wie Alexa, Siri, Google & Co. ist bei einigen Modellen möglich. So können Sie bequem vom Sofa rufen: "Alexa, stell die Heizung auf 20 Grad".

Moderne Thermostate helfen beim Engergie sparen
Moderne Thermostate an einer Heizung helfen beim Energie sparen! - Beispielfoto: © neo_balou.cat - stock.adobe. com

Smarte Thermostate mit Fenster- und Türsensoren kombinieren

Noch smarter werden die Thermostate, wenn sie mit anderen Geräten wie zum Beispiel Fenster- und Türsensoren zusammenarbeiten. Stellt das System zum Beispiel fest, dass die Fenster geöffnet sind, können die Thermostate die Heizung automatisch herunterregeln, um so kostbare Energie zu sparen. Sie selbst müssen dann nicht mehr eingreifen.

Übrigens:
Smarte Thermostate eignen sich nicht nur für die Installation im Eigenheim, sondern auch für die Mietwohnung. Die Investition ist mit 30 bis 60 Euro pro Thermostat allerdings nicht gerade klein. Wer die Thermostate von einem Profi installieren lässt, kann jedoch 20 Prozent der Kosten über 3 Jahre in der Steuererklärung geltend machen.

Gasanbieter in Berlin - Energiekosten durch Wechsel des Gasanabieters reduzieren

Als Eigenheimbesitzer oder Mieter mit eigenem Gasvertrag haben Sie die Möglichkeit, durch den Wechsel des Gasanbieters zusätzliche Heizkosten einzusparen. Lohnenswert ist dies vor allem dann, wenn Ihr aktueller Vertrag schon über längere Zeit besteht oder Sie von einem Grundversorger beliefert werden. Das genaue Einsparpotenzial können Sie ermitteln, indem Sie einen unverbindlichen Vergleich durchführen. Im Internet finden Sie dazu verschiedene Portale wie "Verivox" oder "Check24". Hier geben Sie Ihre Postleitzahl und Ihren ungefähren Verbrauch an und bekommen dann Anbieter und Tarife angezeigt, die zu Ihrer Suche passen.
Oder Sie schauen selber direkt bei den Anbietern. In Berlin bieten zum Beispiel Vattenfall, Gasag und EWE Gastarife an!

Konditionen vergleichen und nicht von Boni blenden lassen

Bevor Sie sich für einen Wechsel entscheiden, sollten Sie die Konditionen (Arbeitspreis und Grundpreis) Ihres bisherigen Vertrags genau mit denen des neuen Anbieters vergleichen. Lassen Sie sich dabei nicht von Neukundenboni blenden. Diese drücken zwar auf den ersten Blick den Preis, werden jedoch meist erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit ausgezahlt bzw. verrechnet. Kündigen Sie vorher oder schlittert der Anbieter in die Insolvenz, haben Sie nichts davon. Bei den großen Portalen können Sie daher auswählen, ob Boni direkt mit in den Preis einberechnet werden sollten oder nicht. Entscheiden Sie sich für letztere Variante.

Wechsel des Gasanbieters mit wenigen Klicks online möglich

Haben Sie einen günstigen Anbieter gefunden, können Sie sich bei diesem online einen Antrag für die Belieferung stellen. Dazu benötigen Sie in der Regel Ihre persönlichen Daten, Angaben zu Ihrem aktuellen Gasvertrag und die Nummer Ihres Gaszählers. Danach können Sie auswählen, ob der neue Anbieter den Vertrag bei Ihrem bisherigen Lieferanten kündigen soll oder ob Sie dies selbst übernehmen möchten. Ist die Kündigung erfolgreich, beginnt die Belieferung durch den neuen Anbieter zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Gut zu wissen:
Dass Sie durch einen Fehler beim Anbieterwechsel plötzlich ohne Gas dastehen, kann nicht passieren. Sollte es doch mal zu Problemen kommen, landen Sie wie beim Strom automatisch in der Grundversorgung.

Heizkosten durch Wechsel und Wartung der Heizungsanlage senken

Ist die Heizungsanlage in Ihrem Haus älter als 20 Jahre, ist möglicherweise der Einbau einer neuen Heizung sinnvoll. Moderne Heizsysteme arbeiten im Vergleich zu älteren Anlagen deutlich effizienter und wandeln bis zu 98 % der Energie aus dem Brennstoff in Wärme um. Das bedeutet einen geringeren Energieverbrauch und niedrigere Heizkosten. Neue Heizanlagen (Zum Beispiel eine Luft-Wasser-Wärmepumpe) haben zudem den Vorteil, dass Sie sich mit moderner Brennwerttechnik und erneuerbaren Energien wie Solarthermie kombinieren lassen und so auch ein Gewinn für die Umwelt sind. Nicht zuletzt lassen sich die Heizsysteme von heute oftmals problemlos mit dem Smart Home verknüpfen, sodass Sie Ihre Heizung bequem über smarte Thermostate steuern können.

Heizkosten sparen durch Heizungswartung
Eine gut eingestellte und gewartete Heizung spart Heizkosten! - Beispielfoto: © Ruslan Ivantsov - stock.adobe. com

Jährliche Inspektion durch Heizungsprofi empfehlenswert

Neben der Technik ist auch die regelmäßige Wartung für die Effizienz und Zuverlässigkeit Ihrer Heizung entscheidend. Am besten lassen Sie diese regelmäßig durch einen Fachmann durchführen. Experten empfehlen einmal im Jahr eine Inspektion. Dabei überprüft der Profi

  • die Funktion und den Zustand des Brenners,
  • die Zusammensetzung der Abgase,
  • den Zustand des Abgasrohrs,
  • die Dichtigkeit des Heizkessels,
  • alle Dichtungen und Verbindungen,
  • den Druckausgleichsbehälter und
  • die Sicherheitsventile.

Weitere Bestandteile der Inspektion sind der frühzeitige Wechsel von Verschleißteilen wie Dichtungen und Ventilen und die Reinigung von Filtern und Brennerdüsen, damit Ihre Heizungsanlage einwandfrei und so effizient wie möglich arbeitet.

Tipp:
Haben Sie Heizungsrohre, die durch unbeheizte Räume führen? Durch Dämmen dieser Rohre können Sie Wärmeverluste reduzieren und Ihre Heizkosten zusätzlich senken.

Tipp 2:
Vereinbaren Sie rechtzeitig einen Wartungstermin mit Ihrem Gas Wasser Installateur. Die Wartezeiten in Berlin sind zur Zeit oft recht lang! Gas-Wasser-Installateure in Berlin haben zur Zeit viel zu tun!

Energiekosten durch Optimierung des Heizsystems reduzieren

Haben Sie die Einstellungen Ihrer Heizungsanlage schon mal von einem Profi prüfen und optimieren lassen? Falls nicht, versteckt sich hier womöglich noch weiteres Einsparpotenzial. Eine wichtige Stellschraube für die Effizienz Ihrer Heizung ist zum Beispiel die Heizkurve. Sie bestimmt, wie die Vorlauftemperatur der Heizung in Abhängigkeit von der Außentemperatur geregelt wird. Eine optimal eingestellte Heizkurve sorgt dafür, dass Ihre Heizung nur so viel Energie verbraucht, wie nötig ist, um die gewünschte Raumtemperatur zu halten.

Heizkurve vom Profi einstellen lassen

Sie können die Heizkurve an Ihrer Heizung selbst einstellen, allerdings sollten Sie immer nur leichte Veränderungen vornehmen und anschließend die Auswirkungen über mehrere Tage beobachten. Besser ist es jedoch, wenn Sie die Heizkurve durch einen Heizungsprofi optimieren lassen. Er weiß genau, wie sich welche Veränderungen auf den Verbrauch und die Raumtemperatur auswirken und kann gemeinsam mit Ihnen die optimale Einstellung finden.

Nachtabschaltung und Urlaubsschaltung nutzen

Weiteres Einsparpotenzial bietet die sogenannte Nachtabsenkung der Heizungsanlage. Der Gedanke dahinter: Wenn nachts alle schlafen, muss es im Haus nicht mehr so warm sein wie tagsüber. Um dies zu erreichen, wird die Vorlauftemperatur in den Nachtstunden abgesenkt. Bereits eine Reduzierung um 4-5 °C kann erhebliche Energieeinsparungen bringen, ohne den Wohnkomfort zu beeinträchtigen. Morgens, etwa eine Stunde vor dem Aufstehen, läuft die Heizung dann wieder an, damit Sie es angenehm warm haben. Lohnenswert ist der Einsatz der Nachtabsenkung laut Experten vor allem in älteren und schlecht gedämmten Gebäuden. Wenn Sie verreisen, denken Sie wahrscheinlich nicht unbedingt an Ihre Heizung im Keller. Dabei verbraucht diese durch das ständige Erhitzen des Warmwasserspeichers auch dann viel Energie, wenn Sie längere Zeit nicht zu Hause sind. Durch die Nutzung der Urlaubsschaltung können Sie das vermeiden. Diese schaltet den Heizbetrieb ab, erhitzt jedoch in regelmäßigen Abständen den Wasserspeicher, damit sich darin keine Bakterien bilden können.
Eine Liste von Stromanbieter in Berlin und praktische Tipps zum Strom sparen finden Sie natürlich auch bei uns!

Quellenangaben bzw. weiterführende Informationen:

Wohnen in Berlin

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