Wärmepumpen in Berlin, Infos zur Förderung, Wie Handwerker finden?

Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 05.08.2024

Eine Wärmepumpe in Berlin installieren lassen
Wissenswertes zum Einbau einer Wärmepumpe in Berlin - Beispielfoto: © Hermann - stock.adobe. com

Momentan entscheiden sich immer mehr Berliner dazu, die in die Jahre gekommene Öl- oder Gas-Heizung ihres Eigenheims gegen eine moderne Wärmepumpe zu ersetzen. Der Hauptgrund dafür sind vor allem die seit Jahren stetig steigenden Energiekosten. Sie machen den Wechsel auf die neue Heiztechnik attraktiv, zumal er vom Staat finanziell gefördert wird. Aber auch der Umwelt- und Klimaschutz spricht für eine Wärmepumpe. Schließlich ist die moderne Technologie sehr effizient und stößt durch die Nutzung vorhandener Umweltwärme aus Luft, Wasser oder Boden kein CO2 aus. In unserem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Vorteile einer Wärmepumpe, welche Voraussetzungen für die Umrüstung erfüllt sein müssen und welche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten Ihnen als Berliner Eigenheimbesitzer zur Verfügung stehen.

Übersicht:

  • Sparsam und umweltfreundlich: Wärmepumpe als Alternative zu Öl & Gas
  • Umstieg auf Wärmepumpe: Diese Voraussetzungen sollte Ihr Haus erfüllen
  • Tipps und Überlegungen vor der Anschaffung einer Wärmepumpe
  • Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Wärmepumpen in Berlin
  • Wärmepumpe installieren: Wie finde ich in Berlin gute Handwerker?

Sparsam und umweltfreundlich: Wärmepumpe als Alternative zu Öl & Gas

Heizen Sie Ihr Immobilie in Berlin noch mit Gas oder Öl? Dann kann sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe für Sie finanziell lohnen. Anstelle fossiler Brennstoffe, die immer knapper und teurer werden, nutzt die Wärmepumpentechnik die in der Umgebungsluft, im Grundwasser oder im Boden vorhandene Wärme und wandelt diese mit einem sehr effizienten Verfahren in Heizenergie um. Dadurch benötigen die Geräte nur einen Bruchteil der Energie, die Gas- und Öl-Heizsysteme verbrauchen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.

Neben der hohen Effizienz sind Wärmepumpen zudem äußerst umweltfreundlich und verursachen keine direkten CO2-Emissionen, da keine fossilen Stoffe wie Gas, Öl oder Holz verbrannt werden. Das ist gerade in großen Städten wie Berlin wichtig, in denen Klima- und Umweltschutz eine immer größere Rolle spielen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kühlfunktion, die besonders an heißen Sommertagen für Erfrischung sorgt. Dabei wird die Funktion der Wärmepumpe umgekehrt und die Wärme aus dem Haus an die Umgebung abgegeben. Wenn Sie die vielen Vorzüge einer Wärmepumpe für sich nutzen möchten, sollten Sie zunächst prüfen, ob Ihre Immobilie sämtliche Voraussetzungen für die Installation erfüllt.

Umstieg auf Wärmepumpe: Diese Voraussetzungen sollte Ihr Haus erfüllen

Bei Neubauvorhaben in Berlin gehört die Wärmepumpe längst zu den am häufigsten installierten Heizsystemen. In den nach neusten Effizienzstandards gedämmten Häusern arbeiten die Systeme besonders effizient und sorgen für einen minimalen Energieverbrauch bei maximaler Umweltfreundlichkeit. Dass die Wärmepumpe auch in älteren Immobilien wie den charmanten Altbauten in Charlottenburg-Wilmersdorf oder den Reihenhäusern aus den 1980ern in Zehlendorf klimafreundlich und energieeffizient arbeiten können, haben zuletzt mehrere Studien belegt. Dafür müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein:

Gute Wärmeisolierung von Dach, Wänden, Türen und Fenstern
Damit die Wärmepumpe so effizient wie möglich arbeiten kann, muss die Immobilie gut gedämmt sein. Das gilt übrigens nicht nur für die Decken und Wände des Hauses, sondern auch für dessen Türen und Fenster. Gerade hier entweicht bei vielen Immobilien älterer Baujahre die meiste Heizwärme und treibt so unbemerkt den Energieverbrauch in die Höhe. Ob bei Ihrem Haus vor der Installation einer Wärmepumpe eine energetische Sanierung nötig bzw. sinnvoll ist, kann am besten ein unabhängiger Energieberater beurteilen. Denn moderne Fenster und Türen sparen oft viel Energie!

Große Flächenheizkörper in Fußböden und an Decken
Heizsysteme mit Wärmepumpe sind so energiesparend, weil Sie mit einer sehr niedrigen Vorlauftemperatur (ca. 35 bis 50 Grad Celsius) arbeiten. Damit sich bei diesen niedrigen Temperaturen die Räume auch ausreichend erwärmen, bedarf es großer Flächenheizungen. Klassische Heizkörper, wie sie in vielen älteren Berliner Häusern vorhanden sind, reichen in der Regel nicht aus. Am besten eignen sich Fußboden-, Decken- und Wandheizungen. Sind diese in Ihrer Immobilie noch nicht vorhanden, müssen Sie sie gegebenenfalls nachrüsten, damit die Wärmepumpe die gewünschte Wärme und Energieeinsparung bringt.

Photovoltaikanlage auf dem Dach
Nicht zwingend erforderlich, aus Kosten- und Umweltschutzgründen aber durchaus sinnvoll, ist die Kombination von einer Wärmepumpe mit einer eigenen Solaranlage. Auf diese Weise lässt sich der mit der Photovoltaikanlage erzeugte Strom direkt oder mit Speicher zeitversetzt für den der Betrieb Wärmepumpe nutzen, was zusätzlich Kosten einspart und die Heizung noch ein bißchen umweltfreundlicher macht. Praktisch: Für die Anschaffung von PV-Anlage und Speicher bietet der Staat über die KfW ebenfalls attraktive Förderungen.

Tipps und Überlegungen vor der Anschaffung einer Wärmepumpe

Sind grundsätzlich alle Voraussetzungen für den Einbau einer Wärmepumpe in Ihrem Haus erfüllt, haben Sie die Wahl zwischen verschiedenen Varianten (z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen) und Anbietern. Diese sollte gut überlegt sein, denn jede Wärmepumpen-Variante bietet spezielle Vorteile und jeder Anbieter hat verschiedene Modelle zu unterschiedlichen Preisen im Sortiment. Um die Wärmepumpe zu finden, die am besten zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passt, empfehlen wir eine seriöse Beratung durch einen unabhängigen Energieexperten. [1]

Energieexperte erstellt ausführliche Wirtschaftlichkeitsanalyse

Der Energieberater analysiert zunächst den energetischen Zustand und Energiebedarf Ihres Gebäudes und die Effizienz der vorhandenen Heizungsanlage. Daraus kann er für Sie eine genaue Wirtschaftlichkeitsanalyse erstellen, in der die Kosten für die Anschaffung, Installation und den Betrieb den voraussichtlichen Einsparungen gegenübergestellt sind. Basierend auf diesen Ergebnissen kann der Berater Ihnen helfen, aus den verschiedenen Wärmepumpen-Typen die Variante zu finden, die am besten für Ihr Gebäude geeignet ist und Ihre Bedürfnisse optimal erfüllt.

Haben Sie sich für einen Gerätetyp entschieden, kann er Sie bei dem Vergleich verschiedener Anbieter unterstützen und später auch die Planung und Installation begleiten. Auf Wunsch übernimmt er auch die Kommunikation mit den ausführenden Betrieben und Handwerkern.

Übrigens:
Gute Energieberater informieren Sie auch zu Fördermöglichkeiten, mit denen Sie die finanzielle Belastung des Wärmepumpeneinbaus verringern können.

Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen in Berlin
Informieren Sie sich über die Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen in Berlin - Foto: © Racamani - stock.adobe. com

Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten für Wärmepumpen in Berlin

Je nach Art der Wärmepumpe (Luft-Wasser-, Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpen) können sich die Kosten für das Gerät und dessen Installation schnell auf 20.000 bis 50.000 Euro belaufen. Diese Summe ist für die wenigsten Verbraucher einfach so aufzubringen. Steht nicht ausreichend Eigenkapital zur Verfügung, stellt sich die Frage nach der Finanzierung. Hierfür gibt es für Berliner Immobilienbesitzer verschiedene Möglichkeiten, die auch staatliche Fördermaßnahmen umfassen.

Wärmepumpen-Finanzierung über Kredit oder mit Fördermitteln

Die meisten Berliner finanzieren ihre Wärmepumpe klassisch über einen Kredit. Da es sich bei dem Einbau einer Wärmepumpe aber um eine energieeffiziente Sanierung handelt, können Sie hierfür staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen. So bietet beispielsweise die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) für Privatpersonen verschiedene Förderprogramme an, die Sie auch für den Einbau einer Wärmepumpe in Berlin in Anspruch nehmen können (z.B. Nr. 458 "Heizungsförderung für Privatpersonen - Wohngebäude"). [2]
Die Fördermittel können Sie bei Bedarf mit einem zusätzlichen Förderkredit kombinieren. Der KfW-Kredit ist als Zuschuss an die Kredithöhe gekoppelt, daher lohnt er sich besonders dann, wenn Sie über kein Eigenkapital verfügen und die Wärmepumpe komplett über den Kredit finanzieren möchten. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass die Wärmepumpe in einem bestehenden Gebäude installiert wird und sich dessen Energieeffizienz verbessert.

Auch andere Finanzierungsmöglichkeiten im Blick behalten

Unabhängig davon ist es ratsam, auch andere Finanzierungsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen und Kreditangebote zu vergleichen. Achten Sie dabei vor allem auf den effektiven Jahreszins, aber auch die Flexibilität der Rückzahlung - sind zum Beispiel Sonderzahlungen oder Ratenpausen möglich? Im Einzelfall können diese Leistungsmerkmale mindestens so wichtig sein wie der Zinssatz und Ihnen z. B. bei einem finanziellen Engpass Luft verschaffen.

Achtung:
Förderanträge müssen in der Regel gestellt werden, bevor Sie die Wärmepumpe kaufen bzw. einbauen lassen oder einen Vertrag mit einem Handwerksunternehmen abschließen. Für den Förderantrag benötigen Sie allerdings jeweils einen oder zwei Kostenvoranschläge, aus denen die Kosten für das Gerät und den Einbau hervorgehen.

Darüber hinaus bieten auch verschiedene Bundesländer spezielle Förderprogramme. In Berlin gab es beispielsweise bis Ende 2023 das Förderprogramm "Effiziente GebäudePLUS" der Investitionsbank Berlin (IBB), mit dem Sie für den Austausch Ihrer alten Heizung gegen eine klimafreundliche Variante wie einer Wärmepumpe Zuschüsse von bis zu 25 Prozent erhalten konnten. Ob dieses Programm fortgesetzt wird oder es in Kürze ein neues Förderprogramm geben wird, ist derzeit nicht bekannt (Stand: August 2024).

Einen Handwerker für den Einbau der Wärmepumpe in Berlin finden
Einen Handwerker für den Einbau der Wärmepumpe in Berlin finden ist gar nicht so leicht - Foto: © Tomasz Zajda - stock.adobe. com

Wärmepumpe installieren: Wie finde ich in Berlin gute Handwerker?

Sie haben sich für eine Wärmepumpe als umweltfreundliches Heizsystem entschieden, Ihr Haus oder Ihre Wohnung erfüllt alle dafür notwendigen Voraussetzungen und auch die Finanzierung ist geklärt? Dann steht dem Einbau Ihrer Wärmepumpe nichts mehr im Wege. Der richtige Ansprechpartner für die Installation ist der Heizungsbauer Ihres Vertrauens. Sie finden entsprechende Anbieter auf den gängigen Portalen und in den lokalen Branchenverzeichnissen wie den Gelben Seiten für Berlin.

Empfehlungen von anderen Eigenheimbesitzern einholen

Allerdings haben nicht alle Vertreter der Heizungsbranche schon viel Erfahrung mit neuen Technologien wie der Wärmepumpe sammeln können. Hören Sie sich deshalb ruhig im Freundes- und Bekanntenkreis um, ob Ihnen jemand eine persönliche Empfehlung geben kann. Falls nicht, können Ihnen auch Energieberater Tipps zu Anbietern geben oder Sie erkundigen sich direkt bei der Berliner Handwerkskammer oder der Innung SHK Berlin [3] nach Kontaktadressen.

Mehrere Angebote miteinander vergleichen

Da die Preise der Gas-Wasser-Installateure in Berlin stark variieren können, ist es sinnvoll, sich mehrere Angebote einzuholen. So können Sie die Kosten in Ruhe miteinander vergleichen. Achten Sie bei einem solchen Vergleich darauf, dass in dem Angebot auch die gleichen Leistungen enthalten sind. Verbraucherschützer raten zudem dazu, möglichst Handwerker in der näheren Umgebung zu suchen. Sie haben eine kürzere Anfahrt, wodurch nicht nur die Anfahrtskosten sinken, sondern auch spontane Einsätze eher möglich sind als bei einer langen Anfahrt.

Wichtig:
Aufgrund der in den vergangenen Monaten stark gestiegenen Nachfrage sind viele Heizungsbauer in der Hauptstadt, die über die nötige Expertise und Erfahrung im Einbau von Wärmepumpen verfügen, oft schon über Monate ausgebucht. Daher kann es sein, dass Sie sich bei der Installation Ihrer neuen Wärmepumpe auf lange Wartezeiten einrichten müssen. Dennoch sollten Sie die Expertise eines Fachmannes oder einer Fachfrau dem schnellen Einbau durch ungeübte oder gar fachfremde Personen vorziehen, um spätere Verzögerungen oder Probleme bei der Inbetriebnahme zu vermeiden.

Weiterführende Informationen und Quellen:

Wohnen in Berlin

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