Wassersuppe im Havelland - Foto © -wn-
Zum mitunter gewöhnungsbedürftigen Humor des an Charakterfacetten reichen "Philosophen von Sanssouci" gehörte es auch, dass sich Majestät zwar gern mit gescheiten Gesprächspartnern umgab, aber auch einen Faible dafür hatte, sich auf Kosten Untergebener lustig zu machen. Seinen Günstling und Chef eines Infanterie-Regiments Oberst Karl Gottlieb (Theophil) Guichard, einen hoch gebildeten Mann hugenottischer Herkunft, verhohnepipelte er als "Baron von Wassersuppe". Das Demütigen Guichards erinnert an das Erniedrigen des Historikers Jacob Paul Freiherr von Gundling, den Friedrichs Vater Friedrich Wilhelm I. in Personalunion als Hofgelehrten und als einen manchem gewalttätigen Spaß ausgesetzten Hofnarren beschäftigte. Auch Guichards Baron-Rang war ein schlechter königlicher Witz. Tatsächlich aber war der Verspottete Besitzer eines Gutes in einem Dorf nördlich Rathenows, das noch heute Wassersuppe heißt. Der Flecken liegt nahe von Gemeinden mit nicht weniger frappanten Namen: Nach Kotzen sind es 24, nach Ohnewitz nur zwölf Kilometer.