Kultur in den Kremmener Scheunen - Foto © -wn-
und stellen überraschend das Angreifen ein. 1334 war das so bei Kremmen im heutigen Landkreis Oberhavel. Pommersche Eindringlinge versuchten das Städtlein und das südlich angrenzende Ländchen Glien einzunehmen, wenn es auch ihr Geheimnis blieb, warum sie die flachwellige kreisförmige Grundmoräne mit nur 15 km Durchmesser für so überaus einnehmenswert hielten. Die Crux: Von Norden her war ein Knüppeldamm durchs damals noch verbreitete Moor zu passieren. Heute geht die fünf km lange Straße nach Sommerfeld vorbei. Genau hier kam es zur abgebrochenen "Schlacht am Kremmener Damm". Das Kampffeld schmal, rechts und links das Luch, nur die Vorderleute konnten überhaupt zuhauen, hinten eher Gedränge statt Kampf. Nachdem sich die Pommerschen nun schon über
den Damm gekämpft hatten, ließen sie aus unbekanntem Grund Schwert und Knüppel sinken. "So zogen sie wieder dem Damme zu, / Heimwärts ohne Schimpf und Schade, / Zuletzt ging auch der Krieg zu Ruh - / Gott geb' uns seine Gnade", überliefert ein altes Gedicht. Die pommersche Kriegsunlust hielt 78 Jahre. 1412 standen sie wieder am Damm und wurden diesmal von den Brandenburgern ordentlich vermöbelt, woran ein Siegeskreuz heute an der Landstraße erinnert. Mit der zweiten Schlacht und dem Eintritt des siegreichen hohenzollerischen Burggrafen Friedrich auf der Brandenburger Seite in die mittelalterliche Geschichte begann auf dem engen Knüppeldamm die über 500jährige Hohenzollern-Herrschaft in Brandenburg, später in Preußen und Deutschland. Was im Moor vor Kremmen seinen Anfang nahm, endete am 28. November 1918 mit dem erzwungenen Thronverzicht Wilhelms II. (1859-1941) in Berlin.