Guben: Doppelstadt an der Neiße

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist die alte Industriestadt im Südosten Brandenburgs zweigeteilt:
Ruine der Stadtkirche in Guben
Die Ruine der Stadtkirche in Guben ist sehenswert
Foto: © ArTo
Die Neiße trennt Guben in einen deutschen und einen polnischen Teil. Die historische Altstadt befindet sich seither auf polnischer und der industriegeprägte Teil auf deutscher Seite.

Noch heute zeugt im polnischen Stadtteil Gubin die ruinöse Stadt- und Hauptkirche, die mit dem "Dicken Turm" aus dem Spätmittelalter eines der ältesten Bauwerke der Doppelstadt darstellt, von der nahezu vollständigen Zerstörung Gubens nach dem Zweiten Weltkrieg. Während die Stadt ansonsten wieder komplett aufgebaut und saniert wurde, ragt der einst so mächtige Sakralbau auch heute noch als Skelett in den Himmel. Die Diskussion um eine aufwändige, längst fällige Sanierung des stolzen Gotteshauses ist in Guben allerdings schon seit vielen Jahren im Gange und lässt auf bessere Zeiten hoffen.
Apropos Diskussion: Die prägte in Guben auch ein Mann, der die Stadt über die Grenzen der Region und Brandenburgs hinaus bekannt machte. Er trägt den wenig schmeichelhaften Beinamen: "Dr. Tod". Die Rede ist von dem berühmten Körperwelten-Plastinator Gunther von Hagens, der die Präparation menschlicher Körper von China 2006 hierher verlagert hat. Das umstrittene Plastinarium ist in die ehemalige Tuchmacherei, die "Gubener Wolle" eingezogen und stellt dort auf 3.000 Quadratmetern plastinierte Organe, menschliche Körper und, seit 2010, auch konservierte Tiere, darunter auch eine riesige Giraffe aus.
 
Sehenswürdigkeiten in Guben:
  • Plastinarium
  • Stadt- u. Industriemuseum
  • Goethehain
  • Waldfriedhof
  • Locations & Firmen in Guben:
  • Ärzte
  • Rechtsanwälte
  • Hotels
  • Restaurants
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    Sehenswürdigkeiten in Guben :

    Museal kann man sich in Guben jedoch auch weniger spektakulär vergnügen. Im Stadt- und Industriemuseum zum Beispiel. Dort bekommt man einen ganz guten Überblick über die Blütezeit Gubens als Hutmacherstadt und wird nicht nur über die Technik der Hutproduktion informiert, sondern auch über die Unternehmensgeschichte und die Kultur bzw. die Lebensweise der Huthersteller. Einblick in die Geschichte der Stadt Guben selbst bekommt man außerdem im Heimatmuseum, der Sprucker Mühle, eine im Ortsteil Altsprucke am Schwarzen Fließ gelegene, ehemalige Getreidemühle - übrigens auch ein beliebter Ort, um sich standesamtlich trauen zu lassen. Interessant ist diese Ausstellung insofern, als Guben als eine der ältesten Städte der Niederlausitz auf eine über 775-jährige wechselvolle Geschichte zurückschaut. Schon im 14. Jahrhundert erlebte die Neißestadt durch Wein- und Obstanbau, Tuchmacherei, Oderschifffahrt und Fernhandel ihre erste Blütezeit. Die Ausstellung informiert über die frühgeschichtliche Entwicklungen, die mittelalterliche Stadtgeschichte und über den Aufstieg Gubens zu einer bedeutenden Industrie- und Gartenstadt. Denn was viele nicht wissen: Guben war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das, was Werder bei Potsdam heute immer noch ist, eine Blütenstadt. Schon 1909 fuhr der erste Sonderzug aus Berlin zum Baumblütenfest in die Neißestadt und die Ausflügler tummelten sich in mehr als hundert Gartenlokalen in den ehemaligen Weinbergen. Vom 1908 erbauten Bismarkturm bot sich den Gästen der Stadt ein paradiesischer Ausblick, über grünende Landschaften, durchzogen mit dem leuchtenden Weiß der Apfelblüten. Wer heute einen Aufstieg zum einstigen Bismarkturm wagt, wird den Glanz vergangener Tage zumindest noch erahnen können.

    Adresse der Stadtverwaltung:
    Gasstr. 4
    03172 Guben

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