Friedhöfe in der Bergmannstraße in Berlin

Text: R. H. (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Friedhöfe in der Bergmannstraße
Wissenswertes über die Friedhöfe in der Bergmannstraße - Symbolbild: © Joachim B. Albers - stock.adobe. com

Zu den Friedhöfen in der Bergmannstraße in Kreuzberg gehören der Luisenstädtische Friedhof, der Kirchhof der Jerusalems- und Neuen Kirche, der Friedrichswerdersche Kirchhof und der Dreifaltigkeitsfriedhof. Alle 4 zusammen ergeben eine Fläche von 20,7 Hektar.

Die Friedhöfe in der Kreuzberger Bergmannstraße

Wer sich für Berliner Geschichte, Politik, Wissenschaften und Kultur interessiert, sollte unbedingt die Friedhöfe in der Bergmannstraße besuchen. Zwischen Marheinekeplatz und Südstern liegen vier Friedhöfe. Wie aus einem Berliner Geschichtsbuch lesen sich die Namen der Verstorbenen auf den Grabsteinen. Berühmte Berliner aus dem Bereich Politik, Wissenschaften und Kultur fanden hier ihre letzte Ruhe. Eine angenehme Stille herrscht, sobald man die Friedhöfe betritt. Monumentale Grabdenkmäler reihen sich nebeneinander. Während man läuft, merkt man gar nicht, dass man bereits einen anderen Friedhof betreten hat, denn die Mauern, die die Friedhöfe abgrenzen, sind zugleich auch Begräbnisstätten.

Wichtige Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Bergmannstr. 39-47
10961 Berlin
Tel: 030/ 691 61 38

Anfahrt:
U-Bahn: U7 (Südstern)
Bus: 140, 248, 286, 419

Öffnungszeiten der Friedhöfe in der Bergmannstraße:

Januar, Dezember: täglich von 08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Februar, November: täglich von 08:00 Uhr - 17:00 Uhr
März, Oktober: täglich von 08:00 Uhr - 18:00 Uhr
April, September: täglich von 08:00 Uhr - 19:00 Uhr
Mai - August: täglich von 08:00 Uhr - 20:00 Uhr

Der Dreifaltigkeitsfriedhof II

Der älteste Friedhof und der Erste, den man von der Bergmannstraße aus betritt, ist der Dreifaltigskeitsfriedhof II. Er wurde 1825 angelegt. Martin Gropius (1824-80) liegt hier begraben. Der Architekt des ehemaligen Kunstgewerbemuseums (der heutige Martin-Gropius-Bau) war der Großonkel des Bauhaus Begründers Walter Gropius. Weiter geht es zum Grab von Adolph Menzel (1815-1905). Das berühmteste Bild von diesem Maler ist wahrscheinlich "Das Flötenkonzert Friedrichs des Großen in Sanssouci". Die Büste auf dem Grab stammt von Reinhold Begas. Ein weiterer Maler, der sich nach einem Unfall nur noch der Malerei widmete, ist August Kopisch (1799-1853). Von ihm stammt das bekannte Gedicht "Die Heinzelmännchen von Köln". Der Dichter Ludwig Tieck (1773-1853) und der berühmte Theologe und Philosoph Friedrich Schleiermacher (1768-1834) wurde ebenfalls hier beerdigt. Auch die Schriftstellerin Charlotte von Kalb (1761-1843), die die Geliebte von Schiller war, fand hier ihre letzte Ruhe. "Ich war auch ein Mensch, sagt der Staub! Ich bin auch ein Geist, sagt das All!", lautet ihre Grabinschrift. Beeindruckend ist das Grabmal für die Fürstin Christiane Charlotte Sophie von der Osten-Sacken. Der Sarkophag ist öffentlich hinter Gittern aufgebaut.

Der Luisenstädtische Friedhof Berlin

Der Friedhof der Friedrichwerderschen Gemeinde wurde 1844 angelegt; der Friedhof IV der Jerusalems- und Neuen Kirche 1852. Hier findet man unter anderem das imposante Jugendstil Erbbegräbnis vom Papierfabrikanten Max Krause. Der Luisenstädtische Friedhof wurde 1831 eingeweiht. Hier ruhen der Verleger August Scherl (1849-1921) und Franz Späth (1839-1913), der Inhaber einer renommierten Baumschule, die den Baumschulenweg in Treptow ihren Namen gab. Imposant ist das Grab vom Politiker Gustav Stresemann (1878-1929). Gustav Stresemann war 1923 Reichskanzler und bis zu seinem Tod Außenminister der Weimarer Republik.
Vom Luisenstädtischen Friedhof ragt zwischen den Bäumen der Turm der Kirche am Südstern hervor. Sie wurde 1894-1897 im neugotischen Stil von Ernst August Roßteuscher erbaut. Anwesend bei der Einweihung waren Kaiser Wilhelm II. und seine Frau Auguste Viktoria.

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