Dorfkirche Mariendorf

Text: R. H. (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Blick auf die Dorfkirche Mariendorf
Die Dorfkirche Mariendorf ist eine der ältesten Dorfkirchen in Berlin - Foto: © ebenart - stock.adobe. com

Die Dorfkirche Mariendorf ist eine der ältesten Dorfkirchen in Berlin. Bei einem Besuch der Kirche und des nahegelegenen Tempelhof Museum erfahren Sie viel über den Ortsteil.

Die Dorfkirche Mariendorf und ihre Umgebung

Im Hintergrund erklingen Bruchstücke eines geistlichen Chorals, während der Verkehr auf dem Mariendorfer Damm tost. Er tost vorbei an der alten ehrwürdigen Dorfkirche, vorbei an den Gräben der alten Mariendorfer, die auf dem Kirchhof schlummern. Das Glockenspiel von 1970 spielt zwischen 7 und 23 Uhr ein geistliches Volkslied oder Choral - immer drei Minuten vor der vollen Stunde.

Infos für Ihren Besuch

Adressen:
Dorfkirche Mariendorf
Mariendorfer Damm 12107 Berlin

Tempelhof Museum
Alt-Mariendorf 43 12107 Berlin
Tel: 030/ 90 27 76 163

Anfahrt:
U-Bahn: U6 bis Alt-Mariendorf
Bus: 179, 181, 277, M76, M77 bis U Alt-Mariendorf
Auto: B96 oder B101

Öffnungszeiten der Dorfkirche Mariendorf:
Gottesdienst jeden Sonntag um 10:00 Uhr
Offene Dorfkirche - Zeit für Andacht, Ruhe und Gespräch donnerstags von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Öffnungszeiten vom Tempelhof Museum:
Montag bis Donnerstag: 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Freitag: 10:00 Uhr - 14:00 Uhr
Sonntag: 11:00 Uhr - 15:00 Uhr
Für Schulklassen und Gruppen Mo - Fr nach Voranmeldung

Die Dorfkirche Mariendorf ist ein Geheimtipp unter den Sehenswürdigkeiten in Berlin. Wer sich also für Architektur und die Geschichte der Stadt interessiert, sollte auch hier mal vorbei schauen.

Geschichte der Dorfkirche Mariendorf

Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert aus Feldsteinen gebaut, die die Bevölkerung mühsam von den Feldern und Äckern, die Mariendorf umgaben, sammelte. Die historische Glocke stammt aus dem Jahr 1480. Sie läutet immer noch. Der Turmaufsatz ist barock. Auch das Zifferblatt der Uhr ist barock und hat vergoldete Zeiger. Auf der Wetterfahne sind der Berliner Bär, ein Drachenkopf und die Jahreszahl 1737 abgebildet. In den 1950er Jahren wurde die Kirche saniert, obwohl der Zweite Weltkrieg kaum Schäden hinterlassen hatte.

Schlicht wirkt die Dorfkirche von innen. Die drei Pfeiler in der Mitte des Kirchenschiffes empfinden viele als störend. Dabei sind sie doch historisch, denn sie stammen aus dem Jahr 1588. Das einzig wirklich Sehenswerte ist das Altarkreuz und ein flämischer Kronleuchter. Wer nach der Besichtigung der Kirche noch auf dem kleinen Friedhof schlendert, kann die alten Grabsteine bewundern. Heute finden hier kaum noch Beerdigungen statt.

Das Tempelhof Museum

Von der alten Dorfaue ist nichts mehr übrig. In der Straße Alt- Mariendorf gibt es jedoch noch einige alte Häuser - wie das alte Schulgebäude das 1873 fertig gestellt wurde. Doch es dauerte nicht mehr lange, da konnte das Schulhaus die steigende Zahl der Schüler nicht mehr aufnehmen. 1908 wurde ein neues Schulgebäude in der Friedensstraße eröffnet - die Rudolf-Hildebrand-Grundschule. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand zeitweilig ein Teil des Unterrichts im alten Schulgebäude statt.

Heute befindet sich im ehemaligen Schulgebäude das Tempelhof Museum. Die Dauerausstellung "Zwischen Feldern und Fabriken - Orte, Menschen, Geschichten" zeigt Exponate zur Geschichte Tempelhofs. Der erste Raum hat eine ausführliche Ausstellung, die das Dorfleben um 1800 zeigt. Tempelhof, Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade waren einst kleine Dörfer, die im Mittelalter gegründet wurden. Dann wird die Entwicklung vom Dorf zum künftigen Industriestandort gezeigt. Spannend ist die Ausstellung die Produkte zeigt, welche in Tempelhof hergestellt wurden - wie die berühmte Sarotti Schokolade. Ein ganzer Raum ist Tempelhof zur Zeit des Nationalsozialismus gewidmet.

Tipp: Ganz in der Nähe befindet sich der Britzer Garten. Ein beliebtes Ausflugsziel vieler Berliner. Zu sehen sind zahlreiche Pflanzen und Bäume, es gibt ein Freilandlabor und einen Spielplatz für die Kinder.

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