Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld in Berlin

Text: R. H. (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld in Berlin
Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld ist rund - Foto: © ArTo - stock.adobe. com

Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld entstand zwischen 1920 und 1930, wurde im Zweiten Weltkrieg bei Luftangriffen stark zerstört, bis 1950 wieder aufgebaut und 1959/60 teilweise umgebaut.

Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld und ihre Umgebung

Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld ist schon einzigartig: Die Form ist rund, die Farbe des Gebäudes gelb, das rote Dach wird von einem schmalen Glockenturm gekrönt. Die Grundsteinlegung für die Kirche auf dem Tempelhofer Feld war am 20. März 1927. Nur ein Jahr später, am 17. Mai 1928, wurde die Kirche eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche auf dem Tempelhofer Feld zerstört. Viele Jahre lag sie als Ruine dar, doch sie ist schon lange wieder restauriert. Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld ist 42 Meter hoch. Im Inneren sind die Christusfigur aus Terrakotta - von Walter Sutkowski - und die neuen Glasfenster sehenswert. Doch wer war der Architekt dieser ungewöhnlichen Kirche? Fritz Bräuning (1879-1951) plante die Gartenstadt Neu-Tempelhof, die 1920-1928 verwirklicht wurde. Zu dieser Gartenstadt gehört auch die Kirche auf dem Tempelhofer Feld. Der ehemalige Regierungsbaumeister gehörte der Akademie der Künste an und war Stadtbaurat in Tempelhof. 1921 wurde Fritz Bräuning als Dezernent für Bauwesen in Tempelhof übernommen. 1934 wurde er wegen seiner jüdischen Ehefrau entlassen. Nach dem Krieg leitete er das Planungsamt in Tempelhof.

Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Kirche auf dem Tempelhofer Feld
Wolffring 72
12101 Berlin
Tel: 030/ 78 65 335

Anfahrt:
U-Bahn: U6 bis Platz der Luftbrücke oder Paradestraße
Bus: 140 bis Badener Ring oder 248 bis Schreiberring

Öffnungszeiten der Kirche auf dem Tempelhofer Feld:

Gottesdienste:
sonntags 11:00 Uhr - 12:00 Uhr
Mittwochs 17:00 Uhr - 19:00 Uhr

Veranstaltungen:

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Die Kirche befindet sich auf dem Tempelhofer Feld. Dieses ist ein beliebtes Ausflugsziel vieler Berliner. Dennoch gehört die Kirche nicht unbedingt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Berlin.

Die Kirche auf dem Tempelhofer Feld liegt in der Gartenstadt Neu-Tempelhof

Ein Spaziergang durch die Gartenstadt Neu- Tempelhof lohnt sich. Schmucke Einfamilienhäuser und idyllische Grünanlagen durchziehen die Gegend - Historisches aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es auch noch zu sehen. Doch davon später. Fritz Bräuning wohnte in der Manfred-von-Richthofen-Straße 77. Eine Gedenktafel ist an seinem ehemaligen Wohnhaus angebracht. Ein Teil der Manfred-von-Richthofen-Straße ist ruhig; kaum ein Auto lässt sich hier blicken. Doch dann entwickelt sich die Straße zur Einkaufsmeile Neu -Tempelhofs.

Manfred-von-Richthofen-Straße, Werner-Voß-Damm, Hoeppnerstraße viele Straßen tragen Namen von Fliegern des Ersten Weltkriegs. Daher wird die Gegend auch Fliegerviertel genannt. Im Rumeyplan findet man noch einen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Auch im Schulenburgring 2 gibt es Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg. Im Erdgeschoss befand sich vom 27. April bis zum 4. Mai 1945 der Kommandostab der sowjetischen 8. Gardearmee. Am 2. Mai 1945 unterzeichnete General Helmuth Weidling hier den Kapitulationsbefehl für Berlin. Am 8. Mai wurde in Berlin-Karlshorst die Kapitulation für ganz Deutschland unterzeichnet.

Gebaut wurde die Gartenstadt Neu-Tempelhof auf dem Tempelhofer Feld. 1722 fing der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. an auf dem Tempelhofer Feld Paraden zu halten, sehr zum Leidwesen der Bauern, die das Tempelhofer Feld schon seit Jahrhunderten bewirtschafteten. Um 1827 kaufte das Militär das Gelände. Am Ende des 19. Jahrhunderts fanden auf dem Tempelhofer Feld erste Flugversuche statt. Zu den Pionieren gehörten der Maler Arnold Böcklin und Orwille Wright. Am 8. Oktober 1923 eröffnete der Flughafen Tempelhof. Die heutigen Gebäude stammen hauptsächlich aus dem 30er Jahren. 2008 schloss der Flughafen Tempelhof für immer. Das ehemalige Rollfeld wird seit 2010 als Park benutzt.


Tipp: Ganz in der Nähe befindet sich übrigens auch das Luftbrücken-Denkmal. Die Berliner nennen es wegen seiner Form auch Hungerkralle. Ein Besuch lohnt sich auch hier!

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