Landkreis Elbe-Elster

Text: A. K. / Letzte Aktualisierung: 22.05.2023

Schloss Finsterwalde im Landkreis Elbe-Elster
Es gibt viele Sehenswürdigkeiten im Landkreis Elbe-Elster: z.B. das Schloss Finsterwalde - Foto: © ArTo - stock.adobe. com

Der Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg

Am südlichen Abschluss Brandenburgs im Drei-Länder-Eck Sachsen, Sachsen/Anhalt und Brandenburg gelegen, ist der Landkreis Elbe-Elster einer der am wenigsten besuchten Regionen des Bundeslandes. Auf dem im Vergleich zum Berliner Speckgürtel recht dünn besiedelten Territorium leben bei weiter sinkender Einwohnerzahl auf einer Fläche von 1.890 km² rund 120.000 Menschen. Mit über 52 % landwirtschaftlich genutzter Anbaufläche definiert sich Elbe-Elster als Industrie-Agrarkreis. Die Hauptindustrie- und Gewerbezentren sind in und um die Städte Finsterwalde, Elsterwerda, Herzberg, Bad Liebenwerda, Mühlberg, Falkenberg und Schlieben konzentriert.

Bizarre Tagebau-Landschaften und vertäumte Weinorte

Schloss Elsterwerda im Landkreis Elbe-Elster
Das Schloss Elsterwerda in Brandenburg
Foto: © Markus Dick

Die überwiegend flache Landschaft des Landkreises, durch den die beiden namensgebenden Flüsse Elbe und Schwarze Elster fließen, wurde von zwei Eiszeiten geformt und ist durch die z.T. sehr großen Waldgebiete, seine Auenlandschaften, Moorgebiete und großen Wasserflächen geprägt. Außerdem finden sich im Elbe-Elster-Land unübersehbar die zahlreichen Spuren des ehemaligen Bergbaus. Seit über 1000 Jahren wurden dem Boden hier Rohstoffe wie Raseneisenstein, Grauwacke, Ton, Torf und Steinkohle abgerungen. Doch erst der Braunkohleabbau ließ die bizarren Teich- und Seenlandschaften entstehen, die sich inzwischen zu Naherholungsgebieten oder zu wertvollen Refugien für seltene Tier- und Pflanzenarten entwickelt haben. Manche dieser alten Tagebaulöcher haben mittlerweile auch eine Karriere als touristische Attraktion gestartet, so beispielsweise die Förderbrücke F60 im Tagebaurestloch Lichterfeld. Der jüngste, modernste und größte Tagebauriese in der Lausitzer Bergbaugeschichte, der mit einer Länge von 500 Metern, einer Höhe von 80 Metern und einem Gewicht von 13 500 Tonnen imponiert, erinnert in seinem Aussehen an einen wie in der Landschaft liegenden Eifelturm. Im Besucherzentrum wie auch beim Rundgang auf der Förderbrücke kann die einmalige Landschaft sowie die gigantische Abbautechnik bestaunt werden.

Größte Stadt im Landkreis ist Finsterwalde, die sich als einzige Stadt Deutschlands mit dem Zusatz "Sängerstadt" rühmen darf. Den Titel hat die Stadt einem Schlager zu verdanken, den der Texter und Theaterpraktiker Wilhelm Wolff 1889 für die Burleske "Die Sänger von Finsterwalde" verfasst hatte und in Berlin zur Uraufführung brachte. Mit dem Lied wurde das Städtchen auf einen Schlag berühmt. Doch nicht nur das Lied "Wir sind die Sänger von Finsterwalde...", sondern auch das alle zwei Jahre, immer am letzten Augustwochenende stattfindende dreitägige Sängerfest, das wohl größte Volksfest im Land Brandenburg, ist zum besten Exportartikel der Stadt geworden. Ein wenig abseits Finsterwaldes schlummert im Dornröschenschlaf das Weinbauernstädtchen Schlieben. Der verträumte Ort dürfte daher noch als Geheimtipp gelten. In Schlieben wurde bereits vor 500 Jahren der Weinanbau kultiviert. Eigens dafür wurden damals am Fuße des Berges 35 Weinkeller in den satten Lößboden gegraben, von denen heute noch ca. 30 erhalten sind. Vermutlich war dies bereits das Werk der Zisterziensermönche des nahegelegenen Klosters Doberlug-Kirchhain, dem ältesten Zisterzienserkloster zwischen Elbe und Oder, dessen atemberaubenden Säulen und Hallen unumstrittener Höhepunkt in Doberlug-Kirchhain sind. Eine ganze Zeit lang lag der "Lange Berg" in Schlieben brach. Erst 1992 besannen sich eine Handvoll Schliebener auf die alte Tradition ihres Heimatortes, gründeten den "Verein zur Förderung des historischen Weinanbaus e.V." und bepflanzten ihren Hausberg auf Neue mit Weinreben. Heute können Weinliebhaber Weinbergführungen buchen oder bei einer Gruppen-Verköstigung von den edlen Tropfen ausgiebig probieren.

Orte im Landkreis

2003 gab es eine Gemeindegebietsreform. Seitdem gibt es nur noch 33 Gemeinden, darunter 11 Städte.
Die bekanntesten Städte sind Bad Liebenwerda und Herzberg. Aber auch der Ort Mühlberg ist vielen bekannt.
Orte im Landkreis Elbe-Elster:

Amtsfreie Städte

  • Herzberg
  • Schönewalde
  • Sonnewalde
Weitere Gemeinden
  • Elsterland
  • Plessa
  • Schradenland
  • Röderland
  • Kleine Elster
  • Schlieben
  • Liebenwerda
  • Weitere Orte in Elbe-Elster

Wichtige Daten und Fakten im Überblick:
  • Fläche: 1899,54 km2
  • Einwohner: ca. 101 100
  • Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner / km2
  • Kreisgliederung: 33 Gemeinden
  • Verwaltungssitz: Herzberg
  • Adresse:
    Ludwig-Jahn-Straße 2, 04916 Herzberg (Elster)
    Telefon: 035 35/ 46-0

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