Fahrradfahren in Berlin - Mobil in der Hauptstadt: Die vielen Vorteile des Fahrrads

Text: O. K. / Letzte Aktualisierung: 28.08.2023

Fahhradfahren in Berlin Mitte
Mit dem Fahrrad durch Berlin - Foto: © Facundo - stock.adobe. com

Berlin, die pulsierende Hauptstadt, scheint immer in Bewegung und dennoch oft im Stillstand zu sein - zumindest, wenn man sich einmal die Blechlawinen zur Rushhour anschaut. Denn dann prägen überfüllte Straßenbahnen und Busse sowie Staus das Stadtbild und sorgen bei Anwohnern und Verkehrsteilnehmern für Stress. Dabei bietet die Stadt an der Spree mit ihren vielen Alleen und breiten Boulevards beste Voraussetzungen für die Fortbewegung mit dem Fahrrad - und das nicht nur zur Erholung, sondern auch für die tägliche Fahrt zur Arbeit. Lesen Sie, wie Sie vom Auto auf das Fahrrad umsteigen, wie ein Jobrad Ihnen dabei helfen kann und welche Vorteile für Gesundheit und Umwelt damit für Sie verbunden sind.

Mehr Radwege und autofreie Zonen: Berlin auf dem Weg zur Fahrradstadt

In der Hauptstadt mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Lange Zeit war das keine gute Idee, denn schmale und oftmals zugeparkte Radwege, dichter und gefährlicher Autoverkehr und Baustellen haben das Radfahren in Berlin nicht selten zur Geduldsprobe gemacht. Doch die Verkehrswende weg von der Auto- und hin zur Fahrradstadt soll kommen. Wie auch schon in Metropolen wie Amsterdam oder Barcelona ist auch in der Hauptstadt geplant, zahlreiche Parkplätze und reine Autostraßen gegen breite Radwege und autofreie Zonen zu ersetzen.

Darunter ist auch eine ca. 40 Kilometer lange Rad-Schnellstrecke, die von Hönow bis Spandau reicht und alle Bezirke Berlins miteinander verbindet. Auf ihr sollen Radfahrer ähnlich schnell wie mit dem Auto vorankommen. Die Planer der neuen Ost-West-Strecke gehen davon aus, dass künftig rund 7000 Pendler täglich auf ihr Auto verzichten und stattdessen in die Pedale treten. Weitere Projekte, die Berlin zu einer fahrradfreundliche(re)n Stadt machen sollen, sind geplant oder befinden sich - wie der Boulevard Unter den Linden - in der Umbauphase. Die Zukunft sieht für Radfahrer und Zweirad-Pendler in der Hauptstadt sieht also rosiger aus.

Fahrradfahren in Berlin - Gesund und nachhaltig: Darum lohnt sich Pendeln mit dem Fahrrad

Drei Kilometer mit dem Auto von zu Hause bis zur Arbeit können im Berliner Berufsverkehr schon mal 20 Minuten und mehr dauern. Mit dem Fahrrad legen Sie die gleiche Strecke in vielen Bereichen der Stadt schon jetzt in gerade einmal 5 Minuten zurück - und das deutlich entspannter, umweltfreundlicher und gesünder. Denn statt morgens im dichten Verkehr von einer Ampel zur nächsten zu rollen, Ihren Puls durch Stress in die Höhe zu treiben und hohe CO2-Emissionen zu verursachen, radeln Sie sich mit dem Fahrrad den Kopf frei, sind auf der Arbeit produktiver und tun etwas für Ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit. Ganz nebenbei schonen Sie durch das Einsparen von Sprit auch Ihren Geldbeutel.

Radweg in Berlin auf der Karl-Marx-Allee
Fahrradfahren in Berlin wird sicherer, es entstehen viele neue Radwege wie hier in der Karl-Marx-Allee - Foto: © spuno - stock.adobe. com

Vom Auto auf das Fahrrad umsteigen - das ist natürlich leichter gesagt als getan. Vor allem, wenn Sie kein eigenes Fahrrad besitzen. Schließlich kann ein gutes E-Bike inklusive passender Ausrüstung für den Berliner Straßenverkehr schnell 3.000 Euro und mehr kosten. Für viele ist das finanziell kaum zu stemmen. Jedoch gibt es auch hier eine Lösung: das Jobrad. Dieses Modell erfreut sich immer größerer Beliebtheit, denn mit ihm wird die Anschaffung eines neuen Fahrrads erschwinglich und spart sogar Steuern. Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier.

Fahrradleasing mit Jobrad: So wird der Umstieg vom Auto aufs Fahrrad zum Kinderspiel

Viele Berliner würden gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit pendeln, machen es aber nicht, weil ein gutes Fahrrad fast so teuer ist wie ein kleiner Gebrauchtwagen. Jobrad bzw. Fahrradleasing bietet eine attraktive Alternative zum Direktkauf oder teuren Ratenkredit. Der Clou: Bei dieser Finanzierungsform ist Ihr Arbeitgeber mit im Boot. Er schließt den Vertrag mit Jobrad und gibt Ihnen die Möglichkeit, sich bei einem Partner-Händler Ihr Wunschfahrrad auszusuchen. Sie zahlen für Ihr Dienstrad nur eine vergleichsweise kleine Rate im Monat, die Ihr Arbeitgeber direkt von Ihrem Bruttogehalt abzieht. Das hat den Vorteil, dass Sie weniger Steuern zahlen und so trotz teurem Fahrrad unter dem Strich Geld sparen.

Gut zu wissen: Gerade in Städten wie Berlin bieten viele Arbeitgeber die Möglichkeit des Fahrradleasings für Mitarbeiter an. Besonders bei Start-ups und Agenturen gehört das Dienstrad zu den Basics. Viele bieten es sogar als Benefit an. Das heißt, Sie müssen keinen Cent für die Nutzung zahlen und sogar die Wartung wird vom Arbeitgeber übernommen. Für viele Arbeitnehmer ein guter Grund mehr, sich für einen Arbeitsplatz zu entscheiden.

So funktioniert das Fahrradleasing mit Jobrad im Detail

Das Traumfahrrad aussuchen, eine kleine Rate bezahlen, morgens entspannt am dichten Berliner Verkehr vorbei zur Arbeit pendeln und dabei noch Steuern sparen - das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Mit Jobrad ist aber genau das möglich und der Ablauf ist denkbar einfach:

  1. Sie fragen Ihren Arbeitgeber, ob er mit Jobrad oder einem ähnlichen Anbieter kooperiert und Fahrradleasing anbietet.
  2. Ist das der Fall, suchen Sie sich bei einem der Partner-Händler Ihr Traumfahrrad aus. Eine Beschränkung bezüglich des Modells oder des Preises gibt es meist nicht.
  3. Sie lassen sich ein Angebot für das Fahrrad erstellen und die monatlichen Raten ausrechnen. Dann geben Sie das Angebot Ihrem Arbeitgeber, der das Rad bestellt.
  4. Ihr Arbeitgeber überlässt Ihnen das Fahrrad mittels eines Überlassungsvertrags. Die Raten behält er im Rahmen einer sogenannten Gehaltsumwandlung inklusive einer 0,25 % Pauschale vom Neuwert für die private Nutzung vom Bruttolohn ein.
  5. Sie können entspannt jeden Tag durch Berlin zur Arbeit pendeln, tägliche Besorgungen machen und Spazierfahrten entlang der Spree unternehmen.

Übrigens: Einige Arbeitgeber erlauben Ihren Angestellten nicht nur eines, sondern auch mehrere Jobräder zu leasen. Auf diese Weise kann die ganze Familie günstig radeln und Berlin durch den Verzicht auf das Auto noch ein Stück lebenswert machen.

Warum spare ich mit Jobrad Geld?

Ein Beispiel: Sie träumen von einem E-Mountainbike, das 6.000 Euro kostet. Auf einen Schlag ist das kaum bezahlbar. Mit einem Jobrad zahlen Sie das Fahrrad über einen Zeitraum von 36 Monaten in kleinen monatlichen Raten. Da diese von Ihrem Bruttolohn abgezogen werden, reduziert sich Ihre Steuerlast. Berechnen Sie diese Ersparnis mit ein, zahlen Sie für das Bike am Ende zum Beispiel nur 4.300 Euro. Die tatsächliche Ersparnis hängt natürlich von Ihrem Bruttolohn und Ihrer Steuerklasse ab. Auf der Website von Jobrad finden Sie einen Rechner.

Gut zu wissen: Achtung, durch den Abzug vom Bruttolohn reduzieren sich für die Zeit des Leasings auch die Einzahlungen in die Rente und die Arbeitslosenversicherung. Dadurch können sich die Bezüge reduzieren. Der Effekt ist jedoch so gering, dass die Ersparnis überwiegt.

Mit dem Fahrrad zur Arbeit
Immer mehr Berliner fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit - Foto: © ty - stock.adobe. com

Fahrradleasing bietet auch für Berliner Arbeitgeber vieler Vorteile

Ob Sie in Berlin eine Bäckerei oder ein Restaurant betreiben, eine Werbeagentur besitzen oder einen Straßenbaubetrieb führen - mit dem Jobrad können Sie Ihren Arbeitnehmern ein attraktives Extra bieten und auch selbst von vielen Vorteilen profitieren, wie zum Beispiel:

  • Steigerung der Attraktivität: In der heutigen Zeit ist es schwierig gute Mitarbeiter zu finden. Ein Jobrad kann helfen Ihren Betrieb und Sie als Arbeitgeber attraktiver zu machen.
  • Umweltfreundliches Image: Wenn Ihre Mitarbeiter mit dem Dienstrad zur Arbeit kommen, trägt das zum umweltfreundlichen Image Ihres Unternehmens bei.
  • Steuerersparnis: Wenn Sie die Leasingraten übernehmen, können Sie diese voll als Betriebsausgaben geltend machen.
  • Gesündere Mitarbeiter: Der hohe Krankenstand ist für viele Unternehmen ein Problem. Mit einem Jobrad sind Ihre Mitarbeiter aktiver, fitter und gesünder, was sich im Idealfall in weniger Fehltagen und einer höheren Produktivität bemerkbar macht.

Das sind nur einige der Vorzüge, die ein solches Programm für Arbeitgeber bietet. Nachteile sind die anfänglichen Kosten für beispielsweise Fahrradstellplätze, die Verwaltung und ggf. Sorgen über Haftungsrisiken bei Unfällen mit dem Jobrad. Diese lassen sich jedoch meistern. Tipp: Sie sind Einzelunternehmer in Berlin? Auch in diesem Fall können Sie sich ein Dienstrad zulegen und von den Vorteilen wie der Steuerersparnis profitieren.

Fazit: Mit Jobrad ist der Umstieg auf das Fahrrad einfach

Berlin ist auf dem besten Weg, eine fahrradfreundliche Stadt zu werden. Die fortlaufende Verbesserung der Radinfrastruktur und die Förderung umweltfreundlicher Mobilität machen das Fahrrad zu einem immer attraktiveren Fortbewegungsmittel für Arbeit und Freizeit. Das Jobrad ist dabei ein Werkzeug, das nicht nur das Radfahren erschwinglich macht, sondern auch viele Vorteile für Arbeitnehmer, Arbeitgeber und Selbstständige mit sich bringt. Von steuerlichen Anreizen bis hin zu gesundheitlichen Vorteilen bietet es eine nachhaltige und effektive Lösung für die tägliche Mobilität in der Hauptstadt.

Weiterführende Informationen und Quellen:

Fahrradwege in Berlin

Tipps zur Freizeitgestaltung in Berlin