Schloss Biesdorf

Text: A. B. (Medienwissenschaftlerin, Mutter aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Schloss Biesdorf in Berlin
Schloss Biesdorf in Marzahn-Hellersdorf - Foto: © fotolia31114 - stock.adobe.com

Das Schloss Biesdorf befindet sich im Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Es war ehemals Wohnhaus und heute eine kommunale Galerie mit wechselnden Ausstellungen.

Die wichtigsten Infos für Ihren Besuch

Adresse:
Schloss Biesdorf
Alt-Biesdorf 55
12683 Berlin
Tel: 030/ 516 56 77 90

Anfahrt:
Mit dem Auto über die B1
Bus: 108 bis Oberfeldstr.
S-Bahn: S5 bis Biesdorf
U-Bahn: U5 bis Elsterwerdaer Platz

Öffnungszeiten Schloss Biesdorf

Mo, Mi, Do, Sa, So 10:00 Uhr - 18:00 Uhr
Fr 12:00 Uhr - 21:00 Uhr
Dienstag geschlossen

Eintrittspreise Schloss Biesdorf

Der Eintritt ist kostenlos.

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Vom Siemens-Anwesen zum Zentrum für Kunst

Lange schlummerte es im Dornröschenschlaf: Das Schloss Biesdorf samt dem ihm umgebenden, denkmalgeschützten Parkareal gilt als Juwel der Bau- und Gartenkunst des 19. Jahrhunderts und lockt nach umfassenden Sanierungsarbeiten als Ausstellungsort vor allem Kunstfreunde an. Mit Denkmälern ist Marzahn-Hellersdorf im Vergleich zu anderen Bezirken nicht gerade opulent ausgestattet. Umso mehr steht das spätklassizistische Anwesen, welches nach Jahrzehnten des Verfalls nun wieder komplett saniert ist, dort im Rampenlicht und gehört zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Bezirks.

Probefahrten mit der ersten deutschen elektrischen Eisenbahn

Ein spannender Fakt dürfte sein, dass das Schloss, gebaut nach den Plänen des Architekten Heino Schmieden in Gemeinschaftsarbeit mit dem jungen Martin Gropius, einst der Unternehmerfamilie Siemens gehörte. Werner von Siemens erwarb es im Jahr 1871 und übertrug es dann schließlich seinem Sohn Wilhelm. Überlieferungen zufolge soll dieser auf dem Schlossturm mit drahtlosen Telegraphen experimentiert und auf dem insgesamt 14 Hektar großen, im englischen Stil gestalteten Parkareal Probefahrten mit der ersten deutschen elektrischen Eisenbahn durchgeführt haben.

Als das Schloss 1927 in den Besitz der Stadt Berlin überging, fungierte es zunächst als Polizeidienststelle, dann als Kinderpflegeheim und Amtsstube der Nazis. Letztere legten zum Kriegsende Feuer im Schloss, um die Spuren der dort untergebrachten Gestapo zu eliminieren. Die eher halbherzigen Restaurierungsarbeiten der DDR, die das Ensemble zu einem Freizeitzentrum umfunktionierte, konnten anschließend den zunehmenden Verfall kaum aufhalten. Anfang der 2000er Jahre wurde begonnen, das marode Bauwerk aufwändig in vielen Etappen zu sanieren. Ein Mega-Projekt: Nach fast zwei Jahrzehnten schließlich erstrahlen Schloss und Park nun wieder im alten Glanz.

Ausstellungen, Konzerte, Künstlergespräche: Neue Schloss-Nutzung als kommunale Galerie

Heute präsentiert sich das Schloss als kommunale Galerie des Bezirkes Marzahn-Hellersdorf mit wechselnden Ausstellungen und als Ort für Veranstaltungen vielfältigster Art - von Konzerten und Führungen über Künstlergespräche bis hin zu Vorträgen oder Literaturformaten. Begleitend zu den jeweiligen Ausstellungen macht die Galerie mehrmals wöchentlich Angebote zur Kunstvermittlung. Im "Labor M" werden Workshops für verschiedene Alters- und Zielgruppen (von 0-99 Jahren) angeboten, in denen man sich selbst kreativ ausprobieren kann. Unterhaltsame dialogische Führungen in ungezwungener Atmosphäre runden das Angebot ab.

Der idyllische Schlosspark - ein Geheimtipp für Ruhesuchende

Doch schon allein des idyllischen Schlossparks wegen mit seinem schönen Teich, dem historischen Eiskeller, den geschwungenen Wegen und dem wertvollen alten Baumbestand lohnt sich die Anreise. Der öffentliche Park wurde ursprünglich von dem talentierten Lenné-Schüler und Berliner Tiergartendirektor Eduard Neide entworfen, der später auch den Kolonnadenhof auf der Berliner Museumsinsel gestaltete - heute Bestandteil des UNESCO-Welterbes. Später modellierte der königliche Gartenbaudirektor Albert Brodersen das Areal neu und erschuf so mit einer effektvollen Verteilung von Licht und Schatten ein abwechslungsreiches Gelände, auf dem immer wieder das Schloss mit seinem südländischen Charme als Blickfang dient. Selbst im Sommer ist hier der Betrieb oft sehr überschaubar und so gilt der Park als Geheimtipp für Ruhesuchende. Im Anschluss an einen ausgedehnten Spaziergang lockt das hübsche Schlosscafé mit Kaffee und Kuchen.
(Öffnungszeiten: Mo, Mi, Do, Sa, So 10:00 Uhr - 18:00 Uhr, Fr 12:00 Uhr - 20:00 Uhr, Di geschlossen) Sie können das Café auch für Veranstaltungen, private Feste und Hochzeiten buchen. (Weitere Hochzeitslocations in Berlin)
Alle Angaben ohne Gewähr!

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