Sehenswürdigkeiten in Marzahn-Hellersdorf

Text: A. B. (Journalistin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 03.08.2023

Das Gründerzeitmuseum in Mahlsdorf
Das Gründerzeitmuseum ist eine der Sehenswürdigkeiten im Berliner Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf. / Foto: © -wn-

Sehenswertes in Marzahn-Hellersdorf

Nicht allzu viele Touristen verirren sich nach Marzahn-Hellersdorf, insbesondere, weil viele den Bezirk ganz im Osten Berlins in erster Linie mit den vielen Plattenbauten assoziieren, die dort in den Himmel ragen. Doch dieses Image entspricht nicht ganz der Realität. Zum einen trifft das mit den Plattenbauten nur auf den nördlichen Teil des Bezirks zu, während sich im Süden von Marzahn-Hellersdorf in Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf Europas größtes zusammenhängendes Einfamilienhaus-Wohngebiet erstreckt. Zum anderen gibt es quer über den gesamten Bezirk verteilt etliche spannende Sehenswürdigkeiten, die einen Abstecher an den Stadtrand absolut lohnen.

In den Gärten der Welt und am Skywalk Marzahn spektakuläre Panoramen genießen

Die bekannteste und größte Attraktion dürften zweifelsohne - spätestens seit der Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2017 - die Gärten der Welt mit ihren internationalen Themengärten sein, ein echtes Paradies für Fans liebevoll angelegter Parkanlagen. Hier verkehrt auch Berlins einzige Kabinenseilbahn, die die Gärten der Welt mit dem Kienbergpark verbindet. Auf der Bergstation gibt es ein spektakuläres Aussichtsbauwerk, das Wolkenhain. Noch dazu befindet sich hier die Einstiegsstelle zur Naturbobbahn, mit der man ins "Tal" düsen kann.

Apropos Aussicht: Ein großartiges Panorama kann man auch vom Skywalk Marzahn aus genießen, der sich auf dem Dach eines Hochhauses in der Raoul-Wallenberg-Straße und damit nicht weit weg von den Gärten der Welt befindet. Über eine freischwebende Treppe gelangt man hoch hinauf in die 21. Etage und schaut aus 70 Metern Höhe bis in die Berliner Innenstadt zum Fernsehturm und zum Brandenburger Tor. Ein echtes Abenteuer ist es noch dazu, denn der Gang über den Gitterboden ist eine echte Mutprobe! Kein Wunder, dass das Betreten nur mit einem ortskundigen Skywalk-Guide möglich ist. Die Führung dauert in etwa eine Stunde und festes Schuhwerk ist Pflicht. Interessenten melden sich vorher im Kundenzentrum der Degewo an.

Geschichte zum Anfassen in Angerdorf Alt-Marzahn

Vom Himmel über Marzahn geht es wieder zurück auf festen Boden. Nur einen Katzensprung entfernt wartet in fußläufiger Entfernung das Angerdorf Alt-Marzahn an der Allee der Kosmonauten mit seiner weithin sichtbaren Bockwindmühle. Sie ist eine der wenigen Mühlen, die noch in Betrieb sind und in welcher Besucher Müllerei auf dem technologischen Stand von 1900 bestaunen können. Die romantische Windmühlenflügel-Kulisse ist auch ein beliebter Ort für Brautpaare, um sich das Ja-Wort zu geben. Neben der Mühle lohnt eine Besichtigung des alten Dorfkerns. Er steht mit seinen alten Bauernhäusern und der alten Dorfschule seit 1977 unter Denkmalschutz und wurde von 1983 an rekonstruiert. In der ehemaligen Schule befindet sich seit 1999 das Bezirksmuseum Marzahn, das Dokumente und Objekte zur Heimat- und Regionalgeschichte des Bezirks Marzahn-Hellersdorf ausstellt.

Vom Spätklassizismus bis zur Gründerzeit: Schloss Biesdorf und Gutshaus Mahlsdorf

Von hier aus geht es nun südwärts in Richtung der durch Einfamilienhausbebauung geprägten Ortsteile. Hier lockt als Highlight das Schloss Biesdorf mit einem weitläufigen, denkmalgeschützten Parkareal. Das spätklassizistische Anwesen ist mittlerweile wieder komplett saniert und dient heute als Ort für Kunstausstellungen. Außerdem kann man im Schlosscafé nett einkehren und leckeren Kaffee und Kuchen genießen.

Direkt neben dem Schlosspark Biesdorf hält die S-Bahnlinie 5 und führt von dort aus weiter Richtung Mahlsdorf, ein Ortsteil kurz vor der Grenze zum Land Brandenburg. Bekannt ist Mahlsdorf insbesondere für sein Gutshaus, das seit 1960 das Gründerzeitmuseum beherbergt. Die reichhaltige Sammlung präsentiert in 14 vollständig eingerichteten Räumen Objekte aus der Gründerzeit Deutschlands, darunter etliche mechanische Musikmaschinen. Ein Höhepunkt für viele Besucher des Gründerzeitmuseums ist außerdem die älteste Zillekneipe Berlins mit Vereinszimmer und Hurenstube.

Wer jetzt noch Zeit hat, sollte es nicht verpassen, noch die Alte Pfarrkirche Mahlsdorf zu besuchen. Sie liegt nur etwa fünf Gehminuten vom Gründerzeitmuseum entfernt, wurde um 1250 erbaut und ist damit das älteste Bauwerk von Mahlsdorf. Im Inneren der Feldsteinkirche gibt es einen wunderschönen Barockaltar aus dem Jahr 1710 zu bestaunen.

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