Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain-Kreuzberg
Text: A. B. (Medienwissenschaftlerin aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 03.08.2023
Sehenswertes in Friedrichshain-Kreuzberg
Friedrichshain-Kreuzberg gehört zu den multikulturellsten Bezirken der Hauptstadt und ist beliebt als Hotspot für trendy Cafés, spannende Galerien, Museen und Sehenswürdigkeiten, die viel über die wechselvolle Geschichte Berlins erzählen.
Bekannte Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain und Kreuzberg:
Sehenswürdigkeiten in Kreuzberg - Publikumsmagnet Nummer 1: Der Checkpoint Charlie
Friedrichshain-Kreuzberg ist neben Mitte der einzige Bezirk, der ehemals West- und Ostberlin in sich vereint. Auch wenn die meisten Menschen, die hier wohnen, mittlerweile ganz andere Themen als Ost-West haben, so kann man hier an vielen Stellen die ehemalige Teilung der Stadt noch gut sehen.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Kreuzberg zählt der Checkpoint Charlie. Der ehemalige Kontrollpunkt in der Friedrichstraße ist ein beliebtes Fotomotiv für Touristen - obgleich kaum Originalbauten erhalten sind. Hier spielten sich zu Zeiten des Kalten Krieges dramatische Szenen ab. Im Oktober 1961 bezogen hier amerikanische und sowjetische Panzer Stellung und standen sich mit scharfer Munition gegenüber. Wer sich für die Historie interessiert, kann im Mauermuseum am Checkpoint Charlie etwas mehr über die Geschichte der Berliner Mauer und auch über Erlebnisse geflüchteter DDR-Bürger erfahren. Außerdem gibt es am Checkpoint Charlie den Infopavillon "BlackBox Kalter Krieg" und eine 360 Grad-Ausstellung zum geteilten Berlin vom Künstler Yadegar Asisi.
Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain: Von der Eastside Gallery bis zum Molecule Man
Wer hingegen Teile der originalen Mauer sehen möchte, überquert die Spree und geht zur East Side Gallery in Friedrichshain. Auch hier sollte man unbedingt eine Kamera dabeihaben, denn auf dem 1,3 Kilometer langen Stück der ehemaligen Hinterlandmauer sind über einhundert originale Mauermalereien zu sehen, darunter so berühmte Motive wie "Der Bruderkuss". Wer dann noch Lust hat, nimmt noch die ein paar Fußschritte entfernt gelegene Oberbaumbrücke mit, ein architektonisches Juwel, erkennbar an den roten Ziegeln und Türmen. Für viele gilt die Brücke, die die Spree überspannt und zu Zeiten der geteilten Stadt ebenfalls ein wichtiger Grenzposten war, als schönste in ganz Berlin. Die Oberbaumbrücke ist aber nur eine der Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain. Denn zwischen Oberbaumbrücke und Elsenbrücke erhebt sich überdies rund 30 Meter aus der Spree die einzigartige monumentale Aluminium-Statue "Molecule Man", entworfen von dem amerikanischen Künstler Jonathan Borofsky. Die silbrig glänzenden Männerfiguren scheinen sich zu umarmen, bieten einen beinahe surrealen Anblick und sind zu einem ästhetischen Wahrzeichen der Stadt geworden.
Vom sozialistischen Prachtboulevard in den hippen Szenekiez am Boxhagener Platz
Ebenfalls im Osten des Bezirks gelegen erstreckt sich ab dem Strausberger Platz bis zum Frankfurter Tor die von den Berlinern kurz "KMA" genannte Karl-Marx-Allee, die man am allerbesten im Rahmen einer geführten Tour besichtigt. Denn dabei erfährt man die Hintergrunddetails über die Entstehung des sozialistischen Prachtboulevards mit seinen Türmen, Säulen und palastartigen Bauten samt opulenten Verzierungen im Zuckerbäckerstil. Hier wollte die SED demonstrieren, dass die DDR den arbeitenden Massen mehr zu bieten hat als der kapitalistische Klassenfeind und errichtete luxuriöse Wohnungen, die die Überlegenheit des Sozialismus ausstrahlen sollten: Arbeiter sollten in Palästen wohnen! Gleichzeitig war die Straße am 17. Juni 1953 aber auch Ort des Beginns des Aufstands mit zahlreichen Toten in der gesamten DDR.
Wer nach einer Sightseeing-Tour ins Nachtleben übergehen möchte, steht hier übrigens schon ganz gut in der Pole Position. Denn südlich der Frankfurter Allee und der Karl-Marx-Allee befindet sich der Boxhagener Kiez, der mit den Gebieten rund um den Boxhagener Platz, die Simon-Dach-Straße und die Sonntagsstraße als hipper Szenekiez mit sehr aktivem Nachleben gilt.
Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain & Kreuzberg: Reiche Museen- und Galerienlandschaft
Auch jenseits der Themenbereiche Kalter Krieg, Teilung und Wiedervereinigung bietet der Bezirk ein großes Kultur- und Erlebnisangebot. Neben dem Jüdischen Museum, das in einem beeindruckenden, abstrakten Bau von Stararchitekt Daniel Libeskind untergebracht ist und die größte Ausstellung zum Judentum in Europa beherbergt, sei an großen und über die Grenzen der Stadt weithin bekannten Museen auch das Technikmuseum genannt. Hier kann man die Vielfalt alter und neuer Technik entdecken wie Flugzeuge, Schiffe, Lokomotiven, den ersten Computer der Welt und vieles andere mehr.
Freunde Bildender Kunst schätzen die hochkarätigen Ausstellungen in der Berlinischen Galerie, die in Berlin entstandene Kunst von 1870 bis heute sammelt. Wer Gegenwartskunst liebt, sollte unbedingt einen Abstecher in die Galerie König machen, die in der ehemaligen katholischen Kirche St. Agnes untergebracht ist, deren riesige nackten grauen Wände einen guten Platz für Installationen und große Gemälde hergeben. In jedem Fall ist dieser Ort etwas sehr Besonderes!
Als eines der bedeutendsten Ausstellungshäuser in Europa gilt der Martin Gropius Bau. Hier werden auf hohem Niveau vielbeachtete zeitgenössische, aber auch archäologische Ausstellungen kuratiert. Von hier aus ist es übrigens auch wieder nicht weit zum Checkpoint Charlie und zur Topografie des Terrors, ein von Touristen hochfrequentiertes Dokumentationszentrum und Erinnerungsort, an dem sich während des "Dritten Reichs" die Zentralen der Geheimen Staatspolizei, der SS und des Reichssicherheitshauptamts befanden.
Natürlich gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten in Friedrichshain-Kreuzberg.