Energie sparen in Berlin

Text: O. K. (Technik-Experte) / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Energieeffizienzklassen, Geld und Mann mit Taschenrechner
Energie sparen mit einer guten Energieeffizienzklasse - Beispielfoto: © Andrey Popov - stock.adobe. com

In diesem Artikel finden Sie einige einfache, aber wirksame Energiespartipps eines Technik-Experten.

Energiespartipps - Geringer Aufwand, große Wirkung

Seit Jahren kennen die Energiepreise nur eine Richtung: nach oben! Vor allem die staatliche EEG-Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien, die zusammen mit Steuern und anderen Abgaben fast 50 % des Strompreises ausmacht, sorgt jedes Jahr für neue Preissprünge. An den Strom- und Energiepreisen selbst können Sie als Verbraucher jedoch nicht viel ändern. Dafür haben Sie die Möglichkeit, Ihre Strom- und Heizkosten zu senken, indem Sie Ihren Verbrauch reduzieren. Und das ist gar nicht so schwer. Mit den folgenden Tipps tun Sie sich, Ihrem Geldbeutel und der Umwelt einen Gefallen.

Wie Sie Ihre Heizkosten senken können

Etwa 70 % der in einem Haushalt verbrauchten Energie gehen auf das Konto der Heizung. Gleichzeitig besteht hier großes Einsparpotenzial, denn viele Verbraucher heizen falsch. Mit den folgenden einfachen Maßnahmen können Sie ihre Heizkosten deutlich senken - ohne auf Komfort und Wärme in den eigenen vier Wänden zu verzichten!

10 Tipps, mit denen Sie Ihre Heizkosten senken

  • 1. Wählen Sie die Temperatur für jeden Raum individuell.
    Nicht jeder Raum benötigt die gleiche Temperatur. Während im Schlafzimmer beispielsweise 17 °C ausreichen, braucht es in der Küche 18 °C, im Wohnbereich dagegen bis zu 20 °C. Damit die gewünschte Temperatur im Raum bleibt, sollten Sie die Türen zwischen unterschiedlich warmen Räumen schließen. Ansonsten verteilt sich beispielsweise die Wärme aus dem Wohnzimmer in der ganzen Wohnung und Sie müssen "nachheizen", um wieder die gewünschte Temperatur im Wohnzimmer zu erreichen.
  • 2. Setzen Sie Thermostatventile ein.
    Die konstante Einhaltung einer bestimmten Temperatur in einem Raum spart Energie. Diese Aufgabe können sogenannte Thermostatventile übernehmen. Sie halten die Temperatur konstant und können auf diese Weise bis zu 8 % Heizenergie einsparen.
    Tipp: Noch mehr Energie sparen programmierbare Thermostate, die nur zu bestimmten Zeiten heizen - nämlich genau dann, wenn Sie die Wärme brauchen.
  • 3. Heizen Sie Räume nach Bedarf.
    Wie warm ein Zimmer sein soll, hängt nicht nur von seinem Verwendungszweck (Wohnbereich, Küche, Schlafzimmer) ab, sondern auch von der Tageszeit. Denn wenn sich über mehreren Stunden niemand in dem Raum aufhält, reicht auch im Wohnbereich eine Temperatur von 18 °C. Auch nachts können Sie die Temperatur ruhig um bis zu 5° C senken. Sind Sie für längere Zeit abwesend, zum Beispiel im Urlaub oder im Krankenhaus, reicht es aus, die Wohnbereiche auf 15 °C oder noch etwas niedriger zu heizen. Am einfachsten lässt sich das über eine zentrale Steuerung der Heizung erreichen.
  • 4. Vermeiden Sie Wärmestau an Heizkörpern.
    Nur wenn die Heizkörper nicht durch Möbel oder Holzverkleidungen verdeckt sind, können sie die Wärme in den Raum abgeben. Sorgen Sie dafür, dass die Heizkörper frei sind und - im besten Fall - auch keine Vorhänge davor hängen. Letzteres führt dazu, dass die aufgestaute Wärme eher durch die Fenster nach außen abgegeben wird.
  • 5. Lüften Sie regelmäßig, aber richtig.
    Für eine gute Luftqualität ist regelmäßiges Lüften unverzichtbar. Auch verhindert es Schimmelbildung in den Räumen, da die Feuchtigkeit nach draußen entweichen kann.
    Das Problem: Nicht nur die Feuchtigkeit gelangt über offene Fenster nach draußen, auch die Wärme. Deshalb sollten Sie niemals "dauerlüften", sondern lieber mehrmals täglich für einige Minuten lüften. Drehen Sie hierzu die Thermostatventile herunter und lüften Sie mit weit geöffneten Fenstern - im Idealfall per Durchzug die ganze Wohnung.
  • 6. Kontrollieren Sie die Fenster regelmäßig auf Dichtigkeit.
    Bei undichten Fenstern dringt ungewollt Wärme hinaus und Kälte hinein. Es kostet mehr Energie (und damit auch mehr Geld), die gewünschte Temperatur im Raum zu halten. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig, ob Ihre Fensterfugen und Ritzen noch dicht sind. Falls nicht, verschließen Sie sie mit neuen Lippen- oder Dichtungsprofilen. Die Investition von wenigen Euro zahlt sich in jedem Fall aus. (Das entsprechende Material bekommen Sie in den Berliner Baumärkten)
  • 7. Schließen Sie nachts Fenster- und Rollläden.
    Auch über geschlossene Fenster wird Wärme abgegeben. Um diese Wärmemenge auf ein Minimum zu reduzieren, sollten sie nachts Vorhänge, Fenster- und Rollläden schließen. Letztere können den Wärmeverlust über Fenster um mehr als ein Fünftel verringern.
  • 8. Dämmen Sie Heizkörpernischen.
    Da die Wände von Heizkörpernischen sehr dünn sind, lassen sie mehr Wärme nach außen dringen. Das können Sie durch das Anbringen einer zusätzlichen Dämmung (zum Beispiel in Form einer Styroporplatte) verhindern.

  • 9. Lassen Sie die Heizungsanlage regelmäßig überprüfen.
    Wie jede große Anlage sollte auch die Heizung regelmäßig gewartet werden. Zu empfehlen ist eine Wartung vor oder zu Beginn der Heizperiode, damit eventuelle Mängel noch rechtzeitig beseitigt werden können. Eine fachgerechte Kontrolle beinhaltet unter anderem die Überprüfung des Wasserdrucks im Heizsystem, der eingestellten Temperatur für Warmwasser, der Vorlauftemperatur und der nächtlichen Temperaturabsenkung. Auch werden Heizungsrohre und Heizkörper daraufhin überprüft, ob sie Luft enthalten. Ein effektiver und fehlerfreier Betrieb der Heizung kann die Heizkosten - im Vergleich zu einer falsch eingestellten Anlage - um bis zu 10 % senken. (Hier finden Sie Gas-Wasser-Installateure in Berlin.)
  • 10. Nutzen Sie Heizlüfter und Radiatoren nur im Notfall.
    Heizlüfter und Radiatoren verbrauchen sehr viel Energie und sollten deshalb wirklich nur im Notfall zum Einsatz kommen, also wenn zum Beispiel die eigentliche Heizungsanlage für längere Zeit ausfällt.
    Eine Luft Wasser Wärmepumpe könnte evtl. auch Ihre Heizkosten senken!

Übrigens:
Hausbauer sollten schon bei der Planung eines Eigenheims darauf achten, ein möglichst energieeffizientes Haus zu bauen. Hierzu gehört insbesondere eine gute Dämmung der Außenfassade und des Daches, die mit natürlichen Materialien wie Holzfasern, Kork und Mineralwolle erzielt wird.

Frau hält ein Kabel und ein Sparschwein in der Hand
So können Sie Strom sparen - Beispielfoto: © contrastwerkstatt - stock.adobe. com

So lassen sich Ihre Stromkosten senken

Nicht nur die Heizung bietet Einsparpotenzial, auch beim Strom können Sie mit den folgenden 5 Sparmaßnahmen ganz einfach Ihre Stromkosten senken:

  • 1. Ersetzen Sie alte Elektrogeräte durch Energiespargeräte.
    Kontrollieren Sie den Stromverbrauch Ihrer vorhandenen Elektrogeräte und vergleichen Sie diesen mit dem Verbrauch eines energieeffizienten neuen Modells. Eine schnelle Orientierung bieten die Informationen auf dem Energielabel der EU, das seit 2010 auf allen Elektrogroßgeräten wie Kühlschränken oder Waschmaschinen zu finden ist. Die Kosten für den Kauf eines neuen Geräts haben sich schon nach wenigen Jahren amortisiert, vor allem, wenn Sie über 15 Jahre alte Geräte besitzen, die ein Vielfaches an Strom verbrauchen wie moderne Geräte.
  • 2. Schalten Sie den Stand-by-Modus aus.
    Geräte im Stand-by-Modus verbrauchen ununterbrochen Strom. Das gilt für Fernseher ebenso wie für Hi-Fi-Anlagen oder PCs und Monitore. Durch das Ausschalten aller Geräte bei Nichtgebrauch lassen sich jährlich über 100 Euro an Stromkosten einsparen. Bestens dafür geeignet sind Steckerleisten, die mit einem einzigen Schalter gleich mehrere Geräte vom Strom nehmen. (Mehr zum Thema Elektrosmog)
  • 3. Tauschen Sie Glühlampen gegen Energiesparlampen aus.
    Die energieeffizientesten Leuchtmittel sind LED-Lampen. Sie verbrauchen erheblich weniger Energie als andere Leuchtmittel und sind mit einer Lebensdauer von bis zu 15.000 Stunden unschlagbar langlebig. Unabhängig davon gilt: Schalten Sie das Licht aus, wenn sich niemand im Raum befindet.

  • 4. Nutzen Sie die Leistungsfähigkeit des Kühl- und Gefrierschranks aus.
    Um die Leistungsfähigkeit des Kühl- und Gefrierschranks maximal auszunutzen und dabei möglichst wenig Strom zu verbrauchen, stellen Sie Kühlgeräte niemals neben Wärmequellen wie Herd oder Backofen auf. Im Gebrauch reichen 7 °C als Kühltemperatur aus - sofern die Türen dicht sind. Stellen Sie nur bereits komplett abgekühlte Speisen oder Getränke in den Kühlschrank. Denn das Herunterkühlen von warmen Speisen verbraucht unnötig viel Energie. Das Gleiche gilt für Gefrierschränke, in denen sich viel Eis bildet. Diese sollten Sie regelmäßig abtauen.
  • 5. Nutzen Sie Restwärme und verzichten Sie auf das Vorheizen.
    Viele Geräte können Sie schon früher ausschalten und beim Bügeln, Kochen und Backen die vorhandene Restwärme nutzen. Das Gleiche gilt für das Vorheizen bei Herd und Backofen. Wer den Topf oder das Blech erst mit dem Erreichen der gewünschten Temperatur auf-/einstellt, verschenkt während des Vorheizens Zeit und Energie. Mehr Tipps zum Strom sparen

In den Berliner Elektronikmärkten gibt es energiesparende Haushaltsgeräte:

Lassen Sie sich beraten! Energiespartipps vom Fachmann:

Energiespartipps für Vermieter

Vermieter und Hausbesitzer haben darüber hinaus noch weitere Möglichkeiten, die Energiekosten zu senken. Diese reichen von kleinen Änderungen bis hin zu großen Baumaßnahmen. So können Sie unter folgende Maßnahmen treffen:

  • Energiesparlampen in allen Gemeinschaftsräumen (Keller, Hausflur, Waschküche, etc.) anbringen.
  • Bewegungssensoren im Hausflur für Licht verwenden.
  • Warmwasserzirkulation zeitlich takten statt ununterbrochen laufen lassen.
  • Solaranlage zur Strom- oder Warmwassergewinnung auf dem Dach installieren.
  • Haus energieeffizient sanieren.

Übrigens:
Für die energetische Sanierung gibt es günstige Fördermöglichkeiten der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Nach den Umbaumaßnahmen besteht darüber hinaus die Möglichkeit, die Mieten anzupassen. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn die Maßnahmen auf eine Senkung der Energiekosten abzielen und es sich nicht um Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten handelt.

Quellenangaben bzw. weiterführende Informationen:

Wohnen in Berlin

Handwerker in Berlin

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