Alte Nationalgalerie Berlin

Text: R. N. / Letzte Aktualisierung: 10.01.2024

Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel Berlin
Die Alte Nationalgalerie und das Neue Museum auf der Museumsinsel Berlin - Foto © Henry Czauderna

Die Alte Nationalgalerie auf der Museumsinsel Berlin

Die Alte Nationalgalerie befindet sich auf der Museumsinsel in Berlin. Das Äußere des Gebäudes ist im ursprünglichen Zustand erhalten während das Innere immer wieder umgebaut oder den Ausstellungen entsprechend angepasst wurde.

Die Alte Nationalgalerie in Berlin

Die wichtigsten Informationen über die Alte Nationalgalerie Berlin auf einen Blick:

Alte Nationalgalerie
Bodestraße
10178 Berlin Mitte
Telefon: 030/ 266 42 42 42

Was gibt es in der Alten Nationalgalerie zu sehen?
In der Alten Nationalgalerie sind Werke des 19. Jahrhunderts zu sehen. Neben klassizistischen Skulpturen werden auch Gemälde der Romantik, des Realismus und Impressionismus gezeigt.

Öffnungszeiten der Alten Nationalgalerie

Montag geschlossen
Dienstag - Sonntag: 10:00 Uhr - 18:00 Uhr

Eintrittspreise Alte Nationalgalerie Berlin

  • Normal: 12,00 Euro
  • Ermäßigt: 6,00 Euro
  • Museumsinsel alle Ausstellungen
    24,00 Euro, ermäßigt 12,00 Euro
  • Jahreskarte Staatliche Museen zu Berlin ab 25,00 Euro
  • Museumspass Berlin 3-Tage-Karte
    32,00 Euro, ermäßigt 16,00 Euro

Öffentlicher Nahverkehr:
U-Bahn U6 (Friedrichstraße)
S-Bahn S1, S2, S25 (Friedrichstraße); S5, S7, S75 (Hackescher Markt)
Tram M1, 12 (Am Kupfergraben); M4, M5, M6 (Hackescher Markt)
Bus TXL (Staatsoper); 100, 200 (Lustgarten); 147 (Friedrichstraße)

Geschichte der Alten Nationalgalerie

Die Alte Nationalgalerie ist das Museum des Preußischen Kulturbesitzes für die Kunst des 19. Jahrhunderts mit dem Schwerpunkt Deutsche Kunst. Institutionell ist sie ein Teil der Nationalgalerie, zu der neben eben der Alten Nationalgalerie die Neue Nationalgalerie am Kulturforum, der Hamburger Bahnhof, das Museum Berggruen, die Scharf-Gerstenberg und die Friedrichswerdersche Kirche gehören.

Der Museumsbau, entstanden nach einer Skizze aus dem Jahre 1841 des "Romantikers auf dem Königsthron", Preußens König Friedrich Wilhelm IV. und aus Entwürfen Friedrich August Stülers, wurde nach zehnjähriger Bauzeit 1876 eröffnet. Der Betrachter des Hauses meint in ihm allerdings weniger ein Museum als einen Tempel zu erblicken; das Gebäude ruht auf einem hohen Podest, hinter einem monumentalen Treppenaufgang erwartet den Besucher im Inneren ein prachtvolles Treppenhaus. Ein museumstypischer Rundweg existiert nicht, der Gang durch die Ausstellungsbereiche besteht aus Hin- und Rückwegen. Tatsächlich sah der Initiator in dem Haus vor allem einen Tempel der bürgerlichen Bildungskultur und der deutschen Kulturnation, dessen quasi-religiöse Kraft umso stärker auszustrahlen hatte, als das politische Deutschland weiterhin zersplittert war.

Nach kriegsbedingter Schließung 1339 war die Alte Nationalgalerie für die Öffentlichkeit geschlossen und wurde im Verlauf des Krieges durch Bomben schwer beschädigt, das Dach völlig zerstört. 1948 begann der Wiederaufbau der Ruine, 1950 wurde das zweite Ausstellungsgeschoss wieder für Besucher geöffnet. In den 90er Jahren wurde beschlossen, das Haus zu generalsanieren und die Ausstellungsfläche zu vergrößern. Den beiden Ausstellungsgeschossen wurde ein drittes darüber hinzugefügt. Und ebenso erwartungsvoll, wie das Haus 1876 als Kunstmuseum der deutschen Nation eröffnet worden war, wurde es im Dezember 2001 nach sechsjährigen Arbeiten wiedereröffnet, diesmal in einem vereinten Deutschland.

Sammlung in der Alten Nationalgalerie

Die Sammlung selber entstand ausgehend aus einer Schenkung des Bankiers und Konsuls Wagener 1861. Dem bald folgenden Versuch einer Vereinnahmung der Nationalgalerie zur Verherrlichung einer preußisch-deutschen Kunst durch spätere Preußenkönige setzten die Leitung des Hauses und bürgerliche Kreise erfolgreich Widerstand entgegen. Deshalb finden sich neben deutschen Werken zahlreiche Arbeiten ausländischer Künstler, vor allem aus Frankreich, die die Kunstströmungen der damaligen Zeit bestimmten. Andererseits fehlen der Idee eines internationalen Kunstmuseums des 19. Jahrhunderts - von einigen Ausnahmen abgesehen - Künstler anderer Nationen. Auch ist die deutsche Kunst, so bemängeln Kritiker, stark regional bezogen. Selbst als Museum im Sinne deutscher Kunst ist das Haus daher nicht stimmig. So präsentiert sich das Haus auch in der Gegenwart konzeptionell als wenig durchdacht.

Im dritten Geschoss, das den Weg durch die Kunstgeschichte des Hauses beginnt, findet sich die Kunst der Goethezeit, Werke von Jakob Philipp Hackerts, Anton Graff und andere im Deutschland der Zeit arbeitende Künstler, daneben aber auch Arbeiten der Nazarener: Peter Cornelius, Wilhelm Schadow, Friedrich Overbeck und Philipp Veit etwa mit ihren schönen Fresken für die Casa Bartholdy. Die deutsche Romantik rund um ihre Hauptvertreter Caspar David Friedrich und Karl Friedrich Schinkel werden im selben Geschoss präsentiert, davon allein in zwei Sälen Schinkels Landschaftsmalerei. Die Berliner kennen ihn ja nun langsam und wissen kaum wohin vor lauter Schinkel. Zu den Werken seiner Kollegen vielleicht, Gottlieb Schick, Philipp Otto Runge, Joseph Anton Koch und Carl Rottmann mit Landschaften und Porträts sowie der beinahe moderne Karl Blechen. Künstler des Biedermeier schließen sich an, Carl Spitzweg, Johann Erdmann Hummel, Ferdinand Georg Waldmüller und natürlich Eduard Gaertner mit seinen hübschen Berliner Stadtansichten.

Das zweite Geschoss führt in die Malerei der Deutschrömer ein, Künstler wie Anselm Feuerbach und Hans von Marées, und geht mit Arbeiten von Edouard Manet, Auguste Renoir, Claude Monet, Paul Cézanne, Edgar Degas und Auguste Rodin zum französischen Impressionismus um die Mitte des Jahrhunderts über. Zeitgleich fand der deutsche Realismus statt, der mit Werken von Hans Thoma und Wilhelm Leibl sowie dem frühen Max Liebermann den Abschluss bildet.

Das erste Geschoss schließlich präsentiert nun mit Künstlern wie Courbet und Daubigny den französischen Realismus sowie einige Engländer und breitet umfassend sodann das Werk Adolf Menzels mit seiner gemalten preußischen Heldengeschichte und bekannten Bildern wie "Das Balkonzimmer" und "Das Eisenwalzwerk" aus, auch er ein berühmter Berliner. Es folgen herausragende Werke der Subjektivisten, des deutschen Impressionismus, des Sezessionismus und Symbolismus. Es beginnt das Zeitalter der "-ismen", Künstler wie Leistikow, Corinth, Stuck und Beckmann hängen hier, es endet mit dem 1. Weltkrieg. Die Fortsetzung in der Moderne findet - so das Konzept - in der Neuen Nationalgalerie statt.
Die Alte Nationalgalerie im Internet: www.smb.museum/museen-und-einrichtungen/alte-nationalgalerie/

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