Text: U.G. ( Diplom-Kommunikationsmethodiker aus Berlin) / Letzte Aktualisierung: 10.01.2024
Die Sammlung Berggruen kam mit dem Stifter im Jahr 1996 zurück nach Deutschland und ging 2000 an die Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
Hinweis: Das Museum Berggruen schließt ab dem 05.09.2022 für eine Grundinstandsetzung. Die Wiedereröffnung ist für 2025 geplant! In der Zwischenzeit geht die Sammlung auf Tournee.
Das Museum Berggruen in Charlottenburg
Die wichtigsten Informationen über das Museum Berggruen Berlin auf einen Blick:
Der Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg im gleichnamigen Berliner Bezirk ist ein ganz besonderes Gebäude. Schon äußerlich imposant anzuschauen, beherbergt es dennoch seine wahren Schätze im Inneren seiner Mauern. Im Stülerbau können alle kunstvernarrten Besucherinnen und Besucher die Werke der großen Künstler der Moderne aus nächster Nähe bewundern. Die Sammlung Berggruen ist weltberühmt. Und das aus allerbestem Grund. Schon vor vielen Jahrzehnten begann der Namensgeber und Spender der Sammlung, Heinz Berggruen, die Werke moderner Künstler zu sammeln. Während des Naziregimes konnte der jüdische Kunstsammler gerade noch rechtzeitig aus Deutschland fliehen; er emigrierte in die Vereinigten Staaten von Amerika, wo er 1940 auch sein erstes Bild kaufte. Es war ein Aquarell des deutschen Malers und Grafikers Paul Klee und sollte eine der spannendsten Kunstsammlungen unserer Zeit begründen.
Von wilden Tieren und anderen unerhörten Ereignissen
Die Sammlung Berggruen umfasst Werke einiger der bedeutendsten europäischen modernen Maler. Sie waren und sind immer noch wegweisend für die Kunst des 21. Jahrhunderts. Pablo Picasso, das spanische Genie ist hier genauso vertreten wie Georges Braque, mit dem zusammen er den Kubismus erfand. Braque wird, genau wie Henri Matisse, der Gruppe der Fauvisten zugeordnet. Dieser Name geht auf die Äußerung eines zeitgenössischen Kritikers zurück, der anlässlich des Pariser Salon d'Automne 1905 die dort ausstellenden Künstler - unter ihnen Georges Braque - "Fauves" (französisch für wilde Tiere) nannte.
Allein um die einhundert Werke Picassos beherbergt der prächtige Bau in der Schlossstraße. Das allein ist schon Grund genug, sich einen Besuch der Sammlung zu gönnen. Doch es gibt natürlich noch viel mehr Kunst zu entdecken. Beispielsweise die filigranen Plastiken des schweizerischen Bildhauers Alberto Giacometti. Die Besucherinnen und Besucher können Werke aus unterschiedlichen Schaffensphasen des genialen Eidgenossen - überlebensgroß oder nur wenige Zentimeter hoch - genau studieren.
Henri Matisse, der französische Maler ließ sich von einer Reise nach Nordafrika von der dortigen Kunst und simplen Gebrauchsgegenständen inspirieren. Die Ergebnisse sind Kunstkennerinnen und -kennern auf der ganzen Welt wohl bekannt: Reine, flächige Farben ohne Schattierungen und Lichter, minimalistische Zeichnungen und Verzicht auf die Darstellung jedweder räumlichen Tiefe. Was seinerzeit ein Skandal war, gehört heute zu den wertvollsten Kunstschätzen der Welt.
Und natürlich sind auch die zauberhaften und geheimnisvollen Bilder Paul Klees - der Mann, dessen Werk das Fundament zu der Sammlung Berggruen legte - im Museum zu bestaunen.
Überhaupt: Paul Klee. Er ist sicher einer der interessantesten und meist diskutierten Künstler deutscher Herkunft. Die Experten sind sich bis heute noch nicht einig, welcher der folgenden Kunstströmungen sie Klee letztendlich zuschreiben sollen: Expressionismus, Kubismus, Surrealismus? Oder doch eher Primitivismus und Konstruktivismus? Wie auch immer: Die Werke Klees und der anderen ausgestellten Künstler haben ihren Zauber und wer sie je im Original sah, wird sie so schnell nicht vergessen.
Öffentlicher Nahverkehr:
S-Bahn: S41, S42, S46 Bahnhof Westend;
U-Bahn: U2 Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz; U7 Bahnhof Richard-Wagner-Platz;
Bus: M45, 309 Ausstieg Schloss Charlottenburg; 109 Ausstieg Luisenplatz/ Schloss Charlottenburg
Alle Angaben ohne Gewähr!