Der Ortsteil Grunewald in Berlin

Redaktion: K. K. / Letzte Aktualisierung: 15.02.2023

Das Jagdschloss Grunewald im Ortsteil Grunewald von Berlin
Im Ortsteil Grunewald gibt es viel zu entdecken z.B. das Jagdschloss Grunewald - Foto: © -wn-

Im Grunewald, im Grunewald ...

Der zum Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf zugehörige Ortsteil Grunewald liegt südlich von Westend und westlich von Halensee und Schmargendorf, im Westen grenzt er an die Havel, im Süden an den Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Das größte Waldgebiet im Westen der Stadt wird durch die 1921 einst als Rennstrecke gebaute Autobahn "Avus" und von der parallel verlaufenden Eisenbahntrasse nach Potsdam durchschnitten, eine weitere Hauptdurchgangsstraße ist die Königsallee. Der an Wald und Wasser reiche Ortsteil, in dem heute ca. 11 500 Einwohner auf gut 22 Km² leben, wurde erst im Jahr 1889 als Villenkolonie mit Steuervorteilen für wohlhabende Bankiers, Unternehmer, Professoren, Künstler und Schriftsteller gegründet. 1899 erlangte er den Status einer selbständigen Amtsgemeinde, 1920 erfolgte schließlich die Eingemeindung nach Berlin als Bestandteil des damaligen Bezirks Wilmersdorf.

Im Rahmen der Trockenlegung und Beurbarmachung des Baugeländes wurden die künstlich angelegten Grunewaldseen Diana-, Koenigs-, Hertha- und Hubertussee geschaffen. Die an diesen Ufern errichteten großzügigen Villen machten Berlin-Grunewald schnell zu einem sehr begehrten Wohngebiet. Zu den späteren Bewohnern gehörten Prominente wie die Sängerin Lilli Lehmann, der Außenminister Walther Rathenau, der Physiker Max Planck, der Theaterkritiker Alfred Kerr, der Schriftsteller Gerhart Hauptmann, die Schriftstellerin Vicki Baum, der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, die Bankiers Franz und Robert von Mendelssohn und die Verlegerfamilie Ullstein. Im Krieg wurden leider viele der Prachtbauten stark beschädigt, zerstört und teilweise abgerissen, als bedeutende und gut erhaltene historische Baudenkmäler der Gründerzeit Grunewalds gelten die Villa Harteneck und die Villa Konschewski im Quartier zwischen dem Hundekehlesee und dem Dianasee.

Schön Wohnen im Grunewald

In vielen der größtenteils aufwändig sanierten Altbauten des Ortsteils existierten und existieren auch immer noch viele Botschaften, so etwa diejenigen von Afghanistan, Aserbaidschan, der Elfenbeinküste, von Katar, Kuwait, Laos, Luxemburg, Mazedonien, Polen, Saudi-Arabien, Serbien und der Vereinigten Arabische Emirate, auch die Residenzen der Botschafter von Großbritannien, Island, Neuseeland, der Türkei, der Volksrepublik China, von Irland, Australien und der Tschechischen Republik befinden sich in Grunewald. Heutige Kulturschaffende und Kreative schätzen die Ruhe des Areals nahe des Kurfürstendamms ebenfalls, so leben etwa der Moderator Hugo Egon Balder, der Kameramann Michael Ballhaus, die Sängerinnen Jeanette Biedermann und Sarah Connor, der ehemalige deutsche Politiker Joschka Fischer in der seit jeher beliebten Wohngegend.

Doch auch bei Angestellten und Arbeitern war und ist der Grunewald als Ausflugsziel schon lange populär. Die Badestellen an der Havel, am nahen Schlachtensee und an der Krummen Lanke sowie die Wander- und Radwege durch das ca. 3000 Hektar große Walgebiet des Forstes Grunewald waren schon um 1900 beliebte Freizeitflächen, während der Berliner Teilung zwischen 1961 und 1989 konnte es dort speziell an den Wochenenden jedoch voll werden. Zu den Sehenswürdigkeiten und architektonischen Attraktionen gehören auch das im 16. Jahrhundert errichtete Jagdschloss Grunewald am Grunewaldsee als ältestes noch erhaltenes Schloss Berlins, das Forsthaus Paulsborn, das Palais Mendelssohn, die unter Denkmalschutz stehende Grunewaldkirche, das im einstigen Palais Pannwitz untergebrachte Schlosshotel im Grunewald, der 1899 eröffnete Grunewaldturm, die Schildhorn-Landzunge mit dem gleichnamigen Denkmal und der aus Kriegsschutt ab 1950 entstandene, knapp 115 Meter hohe Teufelsberg, der einst eine Flugüberwachungs- und Abhörstation der US-Army beherbergte.

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