Ortsteil Niederschöneweide

Redaktion: K. K. / Letzte Aktualisierung: 03.08.2023

Ortsteil Niederschöneweide
Blick auf Schöneweide - Foto: © MIKE RICHTER - stock.adobe. com

Der Ortsteil Niederschöneweide befindet sich im nordwestlichen Teil des Bezirks Treptow-Köpenick. Bekannt ist der Ortsteil durch das Bahnbetriebswerk der S-Bahn.

Niederschöneweide in Berlin

Der Ortsteil Niederschöneweide gehört zu dem Berliner Bezirk Treptow-Köpenick, auf einer Fläche von 3,49 km² leben dort knapp 12 500 Einwohner. Im Norden und jenseits der Spree grenzt Niederschöneweide an Oberschöneweide, die vier Ortsteile Spindlersfeld, Adlershof, Johannisthal und Baumschulenweg grenzen im Osten, Südosten, Süden und Südwesten an.

Die Anbindung des Ortsteils an den öffentlichen Nahverkehr Berlins ist durch die drei S-Bahnhöfe Schöneweide, Betriebsbahnhof Schöneweide und Oberspree gewährleistet, zusätzlich verkehren von und nach Niederschöneweide mehrere Bus- und Straßenbahnlinien. Mit dem Adlergestell beherbergt der Ortsteil auch die längste Straße Berlins, deren Verlängerungen Michael-Brückner- und Schnellerstraße wie auch der Sterndamm, die Rixdorfer Straße und die Oberspreestraße sind die wichtigsten Verkehrsadern der Gegend.

Um das Jahr 1600 das erste Mal als Uferwiese an der Spree erwähnt, und bis Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem als Standort von Teersiedereien ein Begriff, entwickelte sich das Gebiet ab der Mitte des 19. Jahrhunderts rasant, viele Fabriken aus den Bereichen Textil, Chemie und Metall wurden dort errichtet. Sehr dichte Bebauung und beengte Wohnverhältnisse kennzeichneten Niederschöneweide in den folgenden Jahrzehnten, erst seit 1990 werden dort anhaltende Sanierungs- und Begrünungsmaßnahmen unternommen, seit 1994 ist der Ortsteil eines der insgesamt 22 Berliner Sanierungsgebiete.

Der Ortsteil Niederschöneweide in Berlin

Ein Ergebnis der genannten Sanierung ist zum Beispiel der Hasselwerder Park an der Hasselwerder Straße, wo unter anderem ein Kleinkinderspielplatz und ein Ballspielplatz sowie neu entstandene gastronomische Einrichtungen zur Verfügung stehen. Auch ein neues Einkaufszentrum am Bahnhof Schöneweide hat den Ortsteil attraktiver gemacht, weitere Einkaufsflächen sind auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei Bärenquell und der abgeräumten Fläche des ehemaligen Hüttenwerks BMHW I und II entstanden. Schon seit einigen Jahren bei den Bewohnern der Gegend sehr beliebt ist das als Denkmal geschützte Bürger- und Kulturzentrum "Alte Feuerwache", wo regelmäßig Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen, Seminare und Feste veranstaltet werden.

Bekannt ist Niederschöneweide auch als Standort der berühmten Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin, die bereits im Jahr 1951 als "Staatliche Schauspielschule Berlin" gegründete Lehranstalt befindet sich an der Schnellerstraße. An ein dunkles Kapitel der Ortsgeschichte hingegen erinnert das "Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit", welches als einziges in Berlin erhaltenes Zwangsarbeiterlager von den Leiden derjenigen Zwangsarbeiter Zeugnis abgibt, die in Niederschöneweide als einst wichtigstem Rüstungsstandort des Deutschen Reiches ausgebeutet wurden und oft zu Tode kamen. Das 3,3 Hektar große Ensemble verschiedener Gebäude an der Britzer Straße steht seit 1995 unter Denkmalschutz, seit 2006 befindet sich dort auch eine Gedenk- und Erinnerungsstätte.

Offiziell anerkannte Bau- und Kulturdenkmale in Niederschöneweide sind das Bahnbetriebswerk Berlin-Schöneweide mit seinem prägnanten Wasserturm am Adlergestell, der Bahnhof Berlin-Schöneweide, die ehemalige Borussia-Brauerei an der Schnellerstraße, das Verwaltungsgebäude der Allgemeinen Ortskrankenkasse in der Fennstraße und das 1888 errichtete Gemeindeamt in der Michael-Brückner-Straße. Auch die Wohnanlage der Spreesiedlung in der Hainstraße und der Britzer Straße sowie das Gebäude der bereits erwähnten "Alten Feuerwache" stehen unter Denkmalschutz, gleiches gilt für die 1908 eröffnete Stubenrauchbrücke, welche die beiden Ortsteile Oberschöneweide und Niederschöneweide miteinander verbindet.
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