Spreepark

Redaktion: K. F. / Letzte Aktualisierung: 19.04.2023

Riesenrad im Spreepark
Das Riesenrad im Spreepark ist auch aus der Ferne sichtbar - Foto: © Christian Baumgarten - stock.adobe. com

Der Spreepark wurde 1969 zum 20. Geburtstag der DDR als Kulturpark Berlin eröffnet. Nach dem Fall der Mauer wurde der Park geschlossen. Heute finden Führungen über das Gelände statt und es wird nach einem neuen Konzept gesucht.

Spreepark: Auf dem Weg zu Europas erstem "Natur-, Kunst- und Kulturpark"

Halb verfallene Fahrgeschäfte, überwuchert von wilder Vegetation, erinnern heute im Spreepark an ein ganz besonderes Statussymbol der Ex-DDR: den einzigen ständigen Vergnügungspark des Landes, der 1969 zum 20. Geburtstag der DDR als Volkseigener Betrieb Kulturpark Berlin eröffnet wurde. Damit gehört der Spreepark zu den wohl bekanntesten "Lost Places" der Hauptstadt. Doch ganz so "lost" ist der Spreepark gar nicht. Bereits ab 2021 soll hier nach Plänen des Berliner Senats Europas erster "Natur-, Kunst- und Kulturpark" entstehen.

Geschichte des Spreepark: Der DDR-Vergnügungspark lockte jährlich 1,5 Millionen Besucher an

Der "Kulti", wie er in der DDR genannt wurde, lockte jedes Jahr rund 1,5 Millionen Besucher an. Kein Wunder, dass viele Berliner auch heute noch persönliche Erinnerungen mit dem einstigen Vergnügungspark verbinden. Immerhin wurde dort auch eine Menge geboten. Neben diversen Fahrgeschäften und Angeboten wie Konzerten, Tanzveranstaltungen und Kinderunterhaltung war die Hauptattraktion das 45 Meter hohe Riesenrad mit 36 Gondeln, in denen insgesamt 216 Personen den Ausblick über Berlin genießen konnten.

Nach dem Mauerfall scheitern Pläne zur Revitalisierung

Nach dem Mauerfall gab es zunächst Pläne, einen Freizeitpark "nach westlichem Vorbild" zu errichten. Die Spreepark GmbH baute einiges um und investierte unter anderem auch in neue Attraktionen wie in eine Familienachterbahn, eine Schiffsschaukel und eine Loopingbahn. Doch es half alles nichts. Der Spreepark zog bei Weitem nicht mehr dieselben Besucherzahlen an wie vor dem Mauerfall und der Betreiber musste schließlich im Jahr 2001 Insolvenz anmelden. Seitdem erobert die Natur das Gelände zurück, so dass sich bereits einige wertvolle Ökosysteme bilden konnten.

Eine neue Perspektive tat sich für den Spreepark erst auf, als das Land Berlin im Jahr 2014 das Erbbaurecht für den Spreepark zurückkaufte und zwei Jahre später, in 2016, der Grün Berlin GmbH die Aufgabe übertrug, ein neues Konzept zu entwerfen und in die Tat umzusetzen. Im intensiven Dialog mit den Bürgern entwickelten die Planer daraufhin in den drei Folgejahren ein Konzept, das ab 2021 realisiert werden soll.

Baumwipfelpfad und schwebende Spazierwege inmitten alter Attraktionen

Was also bringt die Zukunft für den Spreepark? Mehr Kultur, weniger Rummel - unter diesem Motto könnte man die Umgestaltung des Spreeparks kurz zusammenfassen. Dabei sollen vorhandene Attraktionen nicht etwa komplett abgerissen, sondern teilweise saniert werden. Das Riesenrad soll sich also wieder drehen, auch die alten Saurierfiguren werden voraussichtlich wieder herausgeputzt werden. Auf den Gleisen der alten Achterbahn ist ein Baumwipfelpfad geplant.

Insgesamt liegt der Schwerpunkt des neuen, öffentlichen Parks deutlich weniger auf den Fahrgeschäften, sondern verstärkt auf Kunst, Kultur und Natur. Konkret soll hier Europas erster "Natur-, Kunst- und Kulturpark" entstehen. Eine Reihe der alten Fahrgeschäfte wie beispielsweise die Wildwasserbahn Grand Canyon könnten so zu schwebenden Spazierwegen werden oder die Achterbahn Spreeblitz zur begehbaren Installationsfläche.

Führungen durch den Spreepark

Interessierte können sich die Pläne für den Spreepark in einem Infopavillon am Haupteingang des Parks genauer ansehen, der von April bis November jeden Sonntag von 12 bis 16 Uhr geöffnet hat. Neben großen Tafeln mit Bildern und Erklärungen gibt es hier auch sogenannte "Guckis", also Brillen, durch die man wie durch ein Fernglas die Visualisierungen des aktuellen Rahmenplans erspähen kann. Der Spreepark selbst kann nicht individuell, sondern aufgrund der Einsturzgefahr nur im Rahmen von geführten Touren besichtigt werden. Bei diesen Führungen erfahren Sie noch vieles mehr über die Geschichte des Spreepark.

Adresse:
Spreepark
Kiehnwerderallee 1-3
12437 Berlin
Tel.: 030/ 700 906 - 710
Anfahrt:
S8, S9, S85 bis Plänterwald
Bus 165, 166, 377 bis Köpenicker Landstr. / Dammweg
Auto: Über die B96a bis Höhe Dammweg

Öffnungszeiten des Spreepark

Der Park ist von April bis November nur für die Führungen geöffnet.
Der Informationspavillon ist von April bis November sonntags von 12:00 Uhr - 16:00 Uhr geöffnet.

Preise für Führungen im Spreepark
Erwachsene 5€, Kinder bis 14 Jahre 3€
Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt

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